Flugzeugunglück in der DDR -
Die Stadt Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) hat am Mittwoch eine Straße nach dem Piloten Heinz Pfaff umbenannt. Anlass ist der 52. Jahrestag des Flugzeugabsturzes einer Interflug-Maschine vom Typ IL 62. Am 14. August 1972 kamen dabei 156 Insassen ums Leben.
Es sei der Wunsch von Hinterbliebenen der Opfer gewesen, jetzt eine Straße nach dem damaligen Flugkapitän Pfaff zu benennen, sagte die Bürgermeisterin von Königs Wusterhausen, Michaela Wiezorek (Bündnis21), dem rbb. Durch das Handeln des Piloten sei Königs Wusterhausen vor einem schlimmeren Unglück bewahrt worden. Die Maschine sei seinetwegen nicht in einem Wohngebiet aufgeschlagen. Mit der Straßenumbenennung sei nun ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung umgesetzt worden.
Bis heute das schwerste Flugzeugunglück auf deutschem Boden
Der Stadt Königs Wusterhausen zufolge war Pfaff während des Zweiten Weltkriegs Fluglehrer der deutschen Wehrmacht, 1956 kam er zur Interflug. Laut Bürgermeisterin Wiezorek hat Pfaffs Vergangenheit bei dem Gedenken keine Rolle gespielt.
Die Gedenkveranstaltung wird am Standort Kirchsteig/Am Wasserwerk, in Neue Mühle auf der Rasenfläche der Wohnungsgenossenschaft Königs Wusterhausen stattfinden. Dann wird die Straße "Am Wasserwerk" offiziell in "Heinz-Pfaff-Straße" umbenannt.
Der Absturz der Interflug am 14. August 1972 ist bis heute das schwerste Flugzeugunglück auf deutschem Boden. Kurz nach dem Start Richtung Bulgarien traten technische Probleme auf. Es wurde daher die Rückkehr zum Flughafen Schönefeld angeordnet. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt war ein Brand im Frachtraum ausgebrochen. Über Königs Wusterhausen unweit des Flughafens Schönefeld riss das Leitwerk ab, Trümmerteile schlugen östlich des Stadtrands auf. Alle Insassen waren sofort tot. Ein drohender Absturz in einem Wohngebiet und somit weitere Todesopfer am Boden konnten jedoch verhindert werden.
Sendung: Brandenburg aktuell, 14.08.2024, 19:45 Uhr
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