Ein 33 Jahre alter Mann hat am Donnerstagabend gegen 21.30 Uhr in einem Zug der Regionalexpress-Linie 1 eine Zugbegleiterin bedroht und angegriffen. Laut Bundespolizei hatte die Zugbegleiterin den Mann am Bahnhof Götz (Potsdam-Mittelmark) angesprochen und nach seiner Fahrkarte gefragt, weil er bei Einfahrt des Zuges am Bahnsteig gefährlich dicht am Gleis gestanden hatte und mit dem Fuß gegen die Tür trat. Daraufhin sei der Mann sofort aggressiv geworden und habe die Frau zu Boden geschubst.

Die 42-jährige Zugbeleiterin habe sich daraufhin in einer Zugtoilette eingeschlossen. Der 33-Jährige soll dann mit einem Messer auf die Toilettentür eingestochen und laut schreihend das Öffnen der Tür verlangt haben. Die Zugbegleiterin habe den Lokführer verständigt, der daraufhin den Zug kurz hinter dem Bahnhof wieder zum Stehen brachte und ihr zu Hilfe eilte.

Da der Mann weiter schreiend mit dem Messer in der Hand durch den mit circa 100 Reisenden besetzten Zug lief, öffnete der Lokführer laut Bundespolizei schließlich die Türen. Daraufhin sei der Mann aus dem Zug geflüchtet.

Nach einem Großeinsatz der Polizei konnte der mutmaßliche Täter schließlich gegen 0:30 Uhr etwa neun Kilometer vom Tatort entfernt in Wust (Potsdam-Mittelmark) gestellt werden. Das Messer fanden Einsatzkräfte den Angaben zufolge am Bahnübergang in Wust. Es werde derzeit geprüft, ob es sich dabei wirklich um das Tatmittel handelt, so die Bundespolizei weiter.

Die Bundespolizei ermittelt nun wegen des Verdachts der Bedrohung, der Sachbeschädigung und des Verstoßes gegen das Waffengesetz. Zudem seien Videoaufzeichnungen gesichert worden.

Der mutmaßliche Täter, der zuvor aufgrund von Eigentumsdelikten bereits polizeilich in Erscheinung getreten, ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.09.2024, 13:30 Uhr