Interview | Tierärztin zu Katzen an Leinen - "Wer mit seiner Katze rausgeht, sollte das in ihrem Sinne tun"

Sa 05.10.24 | 12:06 Uhr
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Symbolbild:Eine graue Katze mit blauen Augen wird von ihrer Besitzerin an der Leine geführt.(Quelle:picture alliance/dpa/K.Kraemer)
Audio: rbb|24 | 04.10.2024 | O-Ton aus dem Interview mit Ann-Kathrin Fritsche | Bild: picture alliance/dpa/K.Kraemer

Es scheint ein neuer Social-Media-Trend zu sein: mit einer Katze an der Leine spazieren zu gehen. Aber mögen Katzen das überhaupt? Und worauf sollte man besonders achten, wenn man sie ausführt? Antworten von Tierärztin Ann-Kathrin Fritsche.

rbb|24: Hallo Frau Fritsche. Was denken Sie, sind Katzen an der Leine die besseren Hunde?

Ann-Kathrin Frische: Das glaube ich nicht. Katzen an der Leine zu führen ist ein schwieriges Thema. Bei manchen Katzen klappt das tatsächlich sehr gut. Die merken, dass sie dadurch mehr Freiheiten gewinnen und genießen es, draußen herumschnüffeln zu können. Doch viele Katzen haben damit gerade am Anfang wirklich Schwierigkeiten.

Zur Person

Tierärztin für Hunde, Katzen und Pferde Dr. Kathrin Fritsche. (Quelle: Lira Amarok Pictures)
Lira Amarok Pictures

Ann-Kathrin Fritsche - Tierärztin

Dr. Ann-Kathrin Fritsche hat Tiermedizin in Berlin studiert und in Kleintierpraxen in Berlin und Brandenburg gearbeitet. Sie hat zudem eine Ausbildung in Tierverhaltenstherapie in Hannover gemacht.

Welche Tiere kann man noch an der Leine rumführen?

Ich habe es schon häufiger bei Kaninchen gesehen. Da waren es Teenager, die die Tiere an der Leine hatten und sie haben es wirklich gut gemacht. Die Tiere, die wirklich gut an das Geschirr gewöhnt waren, können so etwas herumschnüffeln und etwas Gras fressen.

Katzen an der Leine zu führen scheint ein Trend zu sein. Ist das nur ein Social-Media-Hype oder machen das wirklich mehr Leute?

Das ist ein Trend geworden. Ich habe sogar schon einmal eine Katze in der Tierarztpraxis an der Leine gesehen. Da haben wir dann aber mit dem Halter gesprochen und darauf hingewiesen, dass das unsicher ist. Da sind Hunde im Wartezimmer, da ist es laut – das ist für Katzen einfach ein unheimlicher Stressmoment. Da sind sie im Katzenkorb wirklich besser aufgehoben und geschützter.

Hunde haben Sie schon angesprochen. Welche Gefahren gibt es für eine Katze an der Leine noch?

Hunde gelangen im Zweifelsfall schnell sehr nah an die Katze – und das ist beängstigend für sie. Katzen sind außerdem grundsätzlich ortstreue Tiere. Wenn man da bei einem Ortswechsel zu schnell vorgeht oder da laute Geräusche sind, ist löst das bei den Katzen Stress aus. Sie können dann leicht mit Flucht reagieren und sich losreißen. Die Umweltgeräusche, die die Katze in der Wohnung oder dem geschützten Balkon gefiltert mitkriegt, können also zu großen Angstreaktionen führen.

Wenn man das dennoch mit seiner Katze machen will – wie sollte man vorgehen?

Ich würde mir als erstes überlegen, warum und mit welchem Ziel ich das machen will. Danach sollte man sich seine Umgebung noch einmal genau anschauen. Vielleicht gibt es einen begrünten Innenhof, der ein sicherer Ort sein könnte, um das durchzuführen. Wenn das Langzeitziel ist, die Katze mit in den Park zu nehmen, stellt sich die Frage, ob das wirklich sinnvoll ist oder ob die Katze da nur mehr Stress hat. Vielleicht gibt es in diesem Fall fußläufig einen kleineren geschützten Grünstreifen, wo man keine großen Wege machen muss. Dann könnte die Katze diesen Ort in Ruhe kennenlernen.

Das Spazierengehen mit einer Katze an der Leine an der Straße halte ich für ein menschliches Bedürfnis. Da geht es darum, gesehen zu werden

Ann-Kathrin Frische

Darüber hinaus kann man der Katze sowieso nicht einfach das Geschirr anziehen und sofort losgehen. Man muss eine Geschirr- und eine Leinengewöhnung machen. Das Ganze fängt also erstmal in der Wohnung an und es wird eine ganze Weile dauern, bis man überhaupt mal einen Schritt ins Treppenhaus wagen kann.

Am Ende kommt noch eine Überlegung dazu. Man muss sich fragen, ob man es wirklich will, dass die eigene Katze an der Leine im Treppenhaus und an der Straße läuft. Oder ob es nicht besser ist, die Katze im Geschirr in einer blickdichten, geschützten Tragebox auf die grüne Wiese zu tragen. Dann kann man dort die Leine dranmachen. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass sie nicht ausbüxt.

Das lernt die Katze dann auch. Sie weiß dann, dass es nach einer gewissen Zeit auf der Wiese wieder in den Katzenkorb geht uns sie wieder sicher nachhause transportiert wird.

Könnte man statt des Katzenkorbs auch – das sieht man bei Social Media verstärkt – einen Rucksack mit durchsichtiger Front nehmen?

Das halte ich nicht für katzengerecht. Ein Rucksack mit so einem Bullauge – da gab es auch gerade einen Kinofilm, in dem das zu sehen war – bedeutet einen unheimlichen Stress für die Katze. Da schauen fremde Menschen rein und der Rucksack ist oft aus weichem Material, das sich bewegt. Die Katze hat dann nicht die sichere Höhle, die sie braucht.

Kann man denn mit einer Katze, wenn man sie entsprechend gewöhnt hat, Gassi gehen wie mit einem Hund und richtig Strecke machen?

Auf gar keinen Fall. Es ist nicht so, als würde man mit einem Hund spazieren gehen. Wer mit seiner Katze rausgeht, sollte das im Sinne der Katze tun. Da geht es dann um einen ruhigen Bereich, wo die Katze herumschnüffeln und sich wälzen kann. Es geht darum, dass sie Außeneindrücke sammeln kann, ohne überfordert zu werden. Das Spazierengehen mit einer Katze an der Leine an der Straße halte ich für ein menschliches Bedürfnis. Da geht es darum, gesehen zu werden. Das hat nichts damit zu tun, dass man der Katze etwas Gutes tut.

Apropos im Sinne der Katze. Ist jede Katze dafür geeignet, angeleint mit nach draußen genommen zu werden?

Da muss man ganz individuell schauen, was für eine Katze man hat und was man ihr bieten kann. Es gibt Katzen, die in der Wohnung sehr glücklich und ausgeglichen sind. Sie hätten im Zweifelsfall mehr Angst als Gewinn draußen.

Es gibt aber auch Katzen, die unheimlich unternehmungslustig sind. Für die wäre Freigang unheimlich schön. Geht man mit diesen Katzen an der Leine raus, kann das auch umschlagen. Es kann passieren, dass sie wirklich nicht mehr rein wollen. Diese Katzen sind im Zweifelsfall dann zuhause total unglücklich.

Wie würde die Katze das zeigen?

Sie würde unruhig werden, an der Tür kratzen und sehr laut vokalisieren – also miauen. Es kann auch sein, dass sie Protestverhalten zeigt, indem sie in die Wohnung uriniert.

Und woran würde man erkennen, dass sich eine Katze an der Leine draußen nicht wohl fühlt?

Wenn eine Katze das nicht genießt oder nicht mag, löst sie sich auf der Wiese nicht wirklich von ihrem Besitzer, sondern bleibt stark in der Nähe. Sie geht dann nicht in exploratives Verhalten, schnüffelt wenig, erkundet draußen wenig. Man könnte auch zuhause merken, dass sie das Geschirr-anziehen vermeidet.

Viele Katzenbesitzer wollen mit dem Leinen-Erlebnis vermutlich das Leben ihrer Wohnungskatze verbessern. Ist es überhaupt vertretbar, eine Katze nur in der Wohnung zu halten?

Es ist total in Ordnung, eine Katze in der Wohnung zu halten. Wenn man ihre Bedürfnisse dabei befriedigt. Man sollte schauen, dass man genügend Klettermöglichkeiten für sie hat. Da reicht ein Standardkratzbaum nicht aus. Katzen wollen deckenhoch klettern und vertikal an der Wand – vielleicht über eine Hängematte – über unterschiedliche Ebenen laufen oder auch rennen können. Auch die Bedürfnisse hinsichtlich des Jagdverhaltens der Katze kann man abdecken. Allein, indem nicht die ganze Zeit der Futternapf gefüllt dasteht. Sondern, indem man eine Art Futter-Tour macht. Da kann die Katze wirklich suchen – und damit ein bisschen jagen. Wenn die Katze erstmal weiß, dass sie in der ganzen Wohnung nach ihrem Futter schnüffeln und suchen muss, hat sie eine wirklich gute und artgerechte Beschäftigung.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Das Interview führte Sabine Priess, rbb|24

47 Kommentare

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  1. 47.

    Zitat: "Langsam wirds komisch."

    Ich würd's fast schon pervers nennen, wie gedankenlos Insta, TikTok oder wat auch immer für Phänomene Lebewesen als Lifestyle Trend benutzen, um Aufmerksamkeit zu erheischen. Food Fotografie war gestern, aktuell ist "Katzenleine" angesagt. Dabei können viele dieser "Trendsetter" ws. nicht mal ein Ei kochen, geschweige denn eine partnerschaftliche Beziehung zu einem Haustier eingehen.

  2. 46.

    Sie müssen nicht von sich auf andere schließen.

  3. 45.

    Heidekind, was ist denn mit Ihnen los? Ich werde Sie erinnern, wenn es wieder um Wöfe, Biber, Waschbären geht :-)
    Und gekaufte o. selbstgestrickte Pullis gibt's doch schon lange, genauso wie keuchtende Halsbänder, damit der Smartphone lesende AndasTierdenkende nicht drüber stolpert - was mir ganz leicht passieren kann, wenn ich mit meiner Span. Wegnacktschnecke unterwegs bin, seit tagen und noch kein Gramm abgenommen - beide nicht. Zum Glück werden ja heute die Gräser auf dem Bürgersteig nicht mehr geschnitten. Was natürlich wieder die Füchse bei uns in TK freut, ob der Deckung - damit sie nicht eingefangen werden und mit Pampers von Versace rrumlaufen müssen

  4. 44.

    Langsam wirds komisch. Hündchen auf dem Arm, Kätzchen an der Leine, noch ein Pullichen übers Tier drüber, vll. noch das Fell einfärben - passend zur Handtasche natürlich. Alles für den Hinguckeffekt - hoffentlich kann der "Tierfreund" auch alle Blicke deuten. Aber auch egal, ein Fotochen auf Instachen für ein Klickchen oder doch ein Datingturbo.
    Leute, das sind Tiere. Lasst ihnen ihre Freiheiten und vermenschlicht sie nicht.

  5. 43.

    Ich wollte damals auch mit meinem Kater an der Leine raus - es funktionierte nicht.
    Habe ihn dann so raus gelassen. Nach 3 Jahren wurde er vergiftet.
    Seitdem lasse ich meine Katzen nicht mehr raus. Und habe immer mindestens 2 zu Hause, am besten aus einem Zwinger/Wurf, damit sie schon zusammen groß geworden sind. Die beiden vermissen kein Freigang, denn sie sind so mit sich beschäftigt, das sogar ich aufpassen muß, nicht umgerannt zu werden.
    In der Sonne liegen sie dann auf dem Fensterbrett (extra verbreitert), da ich keinen Balkon beitze.
    Auch Katzen, die nicht raus können, können sehr zufrieden sein. Sie wurden beide übrigens über 18 Jahre und blieben bis ins hohe Alter fit.

  6. 42.

    Wer soll Sie jetzt füttern und Ihnen Ihre Aussagen wissenschaftlich widerlegen?
    Glauben Sie doch einfach, was Sie wollen, ich bin da eher Realist und berufe mich auf Fakten.

  7. 41.

    Ihr Kommentar ist weit weg von den Fakten. Aber das interessiert Sie wohl nicht wirklich.

    Hinweis, im Artikel geht es um Katzen. Nur um Katzen.


  8. 40.

    Erzählen Sie das mal dem Wolf, der in meinen Garten hinterm Haus Beute macht, ist übrigens ein ganz netter. So scheu, das Tier, wirklich.

  9. 39.

    "Warum soll der Wolf keine Katzen fressen? Hunde frisst er ja auch, Menschen ebenso."

    Weil er dazu keine Gelegenheit hat - für keine dieser drei behaupteten Beutetiere. Wölfe sind scheu und meiden in der Regel Siedlungen. Mit Hunden legen sie sich eher nicht an, und von Angriffen auf Menschen gibt es seit Jahrhunderten keine Berichte mehr.

  10. 38.

    Warum soll der Wolf keine Katzen fressen? Hunde frisst er ja auch, Menschen ebenso. Pferde, Rehe, Schafe, Ziegen, Kühe, ist eben ein Raubtier.

    Ich hab nichts gegen den Wolf, trotzdem ist er ein Raubtier und frisst das, was er erbeuten kann, wenn er Hunger hat. Realismus ist hilfreich.

  11. 37.

    Sollen wir dem Wolf einen anderen Namen geben, damit Sie nicht auf den Zug aufspringen? Die Kommentare inspirieren Sie dazu, Gefahr gegen den Wolf zu wittern? An welcher Stelle hatten Sie den Eindruck, dass der Wolf in Gefahr ist?

  12. 36.

    "Ich kenne auch jemanden, der von Wölfen erzählt, die die Katzen fressen, soll wohl im Spremberger Raum gewesen sein. In Kaltenbrunn ähnlich. Vielleicht sind allein diese Verdachtsfälle schon Anlass, auf die Haustiere besser aufzupassen."

    Steht doch alles gut verständlich geschrieben.

  13. 35.

    Nein, es ging nicht gegen den Wolf, keine Bange, es ging um Katzen und ihre Menschen und die Angst davor, dass ein wildes Tier der Katze etwas tun könnte. Diese Sorge bezieht sich auch auf andere Wildtiere, nicht nur auf den Wolf. Aber der Wolf wird ab und zu schon einmal schnelle Beute machen und auch ein Kätzchen verspeisen, er frisst ja auch neugeborene Kitze, so geschehen in unserem Garten, also alles ist möglich, ich habe aber trotzdem nichts gegen ein Tier, nur weil es ein Raubtier ist.

  14. 34.

    Wir hatten ,nach einem Umzug, nach 4 Wochen „Hausarrest „ zum eingewöhnen, unseren Kater im Garten an die Leine genommen. Dass er uns nicht den Stinkefinger gezeigt hat, war schon groß. Er hatte sich auf den Rücken geschmissen…es ging also gar nichts! Leine ab…Lauf…wir sind hier…hat prächtig funktioniert. Dieser Kater ist mit mir und Hund auch mal 10-15 km Gassi-ohne Leine- gegangen. Wenn es ihm Zuviel wurde, hat er sich hingesetzt und auf uns gewartet. Katze und Leine..für mich ein Widerspruch

  15. 33.

    Tierhasser wird es immer wieder geben. Warum man den nicht finden kann und ist Ihnen vorher niemand aufgefallen? Man muß ja auch vorher die Gewohnheiten Ihrer Katze ausspioniert haben und eigentlich müsste man da als Polizei mehr machen müssen.Da müssten eigentlich alle Hebel in Bewegung gesetzt werden um die Menschen zu finden die so was machen. Wer davor nicht zurückschreckt Katzen zu quälen und zu töten dem traue ich noch ganz andere Sachen zu und derjenige stellt meiner Meinung nach eine Gefahr für die Allgemeinheit dar und nicht nur für die Katzen..

  16. 32.

    Tierhasser wird es immer wieder geben. Warum man den nicht finden kann und ist Ihnen vorher niemand aufgefallen? Man muß ja auch vorher die Gewohnheiten Ihrer Katze ausspioniert haben und eigentlich müsste man da als Polizei mehr machen müssen.Da müssten eigentlich alle Hebel in Bewegung gesetzt werden um die Menschen zu finden die so was machen. Wer davor nicht zurückschreckt Katzen zu quälen und zu töten dem traue ich noch ganz andere Sachen zu und derjenige stellt meiner Meinung nach eine Gefahr für die Allgemeinheit dar und nicht nur für die Katzen..

  17. 30.

    So schlimm das auch ist, auch beim Menschen kannst nix machen. Da mußte Straftaten erfinden damit Überwachungskameras ausgewertet werden dürfen. Sonst greift man in die Privatsphäre von Tätern ein, die Ihre Opfer stalken. Bringst denen keine Namen mit läuft die Anzeige gegen unbekannt und wird in def Regel eingestellt.Na wenn man sich so auskennt, wo kommen deren Anzeigen her? Von mir jedenfals nicht und es isr ein Himmelweiter Unterschied ob ich einmal im Leben um was bitte, weil Nachbarn zum Nebenan schickst oder ob man Menschen ausspioniert. Denn das sind Ihre Nachbarn, die sie hinnehmen müssen Menschen und keine Luft.

  18. 29.

    Genau so etwas haben wir und andere Besitzer auch erlebt. Wenn man die Katze zerstückelt zu sehen bekommt, ist das ein Erlebnis, welches man nie wieder vergisst. Sie war 14 jahre Freigänger. Da unsere Gesetze Tiere als Sache sehen und nicht genug unternommen wurde um den Täter zu fassen, greifen wir zu den Maßnahmen mit dem Gassigehn am Geschirr, um unsere Lieblinge zu schützen damit sie wenigstens in die Natur können.

  19. 28.

    Ein Tierschänder hat Katzen in der Gegend, auch unsere, brutal gequält und ermordet. Sie war 14 Jahre Freigänger. Anzeigen gegen Unbekannt, Zeitungsartikel und eigene Recherchen reichten nicht aus, um den Täter zu stellen. Tiere sind lt. Gesetz in Deutschland leider nur eine Sache und deshalb wird nicht genügend getan. Auch die Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr macht vielen Besitzern Angst um ihre Lieblinge und gehen am Geschirr Gassi, dass sie überhaupt raus kommen in die Natur.

  20. 24.

    Habe es auch mit Brustgeschirr und Leine probiert, weil Miez in der Wohnung unglücklich war und raus wollte. Haben sie also mitgenommen an den Waldrand, allein am Seeufer. Auch mal im Park probiert, möglichst ruhiges Plätzchen unterm Baum.

    Effekt: Am Seeufer verhedderte sich die Leine, ein Bein war nachher eingeklemmt. Im Park erschreckte sie sich, weil ein unangeleinter Hund heranlief, und entkam in der Not sogar dem Geschirr, rettete sich auf den Baum und saß dort zitternd. Wir mussten bleiben, bis der Park eine Weile leer war, um dann mühevoll mit Leiter die Überzeugungsarbeit zu leisten, vom Ast zu kommen und zu vertrauen, dass es sicher wieder nach Hause ins Bekannte und Geschützte geht.

    Die Stadt ist nichts für Katzen. Alles andere nur bedingt, nur geschützt. Man sollte vorausplanen und umsichtig sein wie für ein eigenes Baby/Kleinkind.

  21. 23.

    Das stimmt m. E. nicht. Habe selbst das Leiden erlebt, das ich meiner Miez zufügte, indem sie in der Stadt nur in der Whg sein konnte. Trotz Katzenfummelbrett und aller oben genannten Ideen. Ein Tier, das die Natur in sich spürt, ist eingesperrt todunglücklich.
    <->
    Es ist total in Ordnung, eine Katze in der Wohnung zu halten. Wenn man ihre Bedürfnisse dabei befriedigt.

  22. 22.

    Interessant was Sie schreiben. Als ich mal eine Zeitlang auf einem Bauernhof lebte, ging ich regelmäßig die 5km zum Metzger im Ort um Reste aus der Tierschlachtung umsonst entgegenzunehmen für unsere Hunde in erster Linie. Dabei begleiteten mich natürlich die Hunde um ja als erster ans frische Futter zu gelangen. Eine schlaue Katze ging auch mit ohne Angst vor den Hunden.

  23. 21.

    Ich wollte noch anmerken, Nicki war mir morgens ins Auto gelaufen, ein Halter war nicht ausfindig zu machen.Als sie wieder gesund war habe ich sie zu meinen Eltern gegeben, da sie sich nicht mit meiner Katze vertrug . Da wohnte ich noch nicht in der Nähe meiner Eltern. Als ich dann umzog, und die Möglichkeit bestand mit Nicki rauszugehen, haben wir es einfach probiert um ihr wieder soviel wie möglich Natur zu bieten.Das hatte absolut nichts mit angeben oder posieren zu tun.Nicki war do glücklich, und konnte es kaum fassen, als sie das erste Mal wieder Gras unter ihren Pfoten hatte, sich unter Hecken verstecken konnte und im Sand wälzen durfte.Wenn es ihr nach Stunden gereicht hat, ging sie von allein wieder Richtung Zuhause, meine Mutter kam manchmal kaum hinterher.Dann wurde sie wieder über die Strasse und den Hausflur hochgetragen.
    Das haben wir bis zu ihr zu ihrem Ende nach über 18 Jahren bei meinen Eltern so gemacht.

  24. 20.

    Ich habe in steglitz und auch auf dem Land gesehen , das wenn der Hund Gassi geht an der Leine die Katze mitläuft ohne Leine. Das nenne ich mal echt beeindruckend

  25. 19.

    Hallo zusammen, ich würde sagen, das kommt ganz allein auf das Wesen der Katze an, jedes Tier ist doch anders. Natürlich ist es für die Katze frei zu sein und ihre Instinkte ausleben zu können.Aber das geht oft nicht, und da ist doch soviel Freiheit und Naturerlebnis wie möglich, auch mit Leine, besser als nichts.
    Die wenigsten Katzen gehen wie ein Hund Gassi, der Halter muss ihr ruhig folgen, sie riechen lassen usw.
    Der Katze meiner Mutter wurde das Geschirr angelegt, Leine dran, dann wurde sie auf dem Arm meiner Mutter das Treppenhaus runter und über die Strasse getragen.Dort wollte sie schon runter, und lief selbst noch 2 Häuser weiter zu mir in den Garten, wo sie dann unter Aufsicht frei (aber weiter mit Geschirr und Leine) laufen konnte.Wir haben nur darauf geachtet, dass sie das Grundstück nicht verließ ( 5 angrenzende Gärten) und sie nicht irgendwo hängen blieb .
    Nicki hat diese Ausflüge eingefordert, auch wenn es regnete.

  26. 18.

    Meine Tochter hat eine Freigängerin, die gern durch die Gegend streift und auch mal Freunde zum Essen mitbringt. Wenn ich einkaufen gehe, beeilt sie sich immer, um mich zu begleiten. Sie setzt sich dann vor den Laden und wartet, bis ich wieder herauskomme. Ich bin kein Tierfreund, aber der Katze gefällt es offenbar, hinter mir her zu laufen.

  27. 17.

    Danke für diese anschauliche Liebe zu einer Katze, denn es klingt tatsächlich sehr liebevoll. Man muss Tiere lieben, um sie verstehen zu können und man muss Menschen lieben, um ihr Verhalten im Umgang mit Tieren zu akzeptieren.

  28. 16.

    Es ist schon einige Jahrzehnte her, da nahm ich eine Katze auf, die im Keller eines Hundesalons (!) groß wurde. Sonnenlicht hatte sie nie gesehen. Sie war unglaublich ängstlich. Den Garten wollte ich ihr anbieten und schmackhaft machen, indem ich sie mit Geschirr und Leine am Fenstergitter sicherte sie konnte also raus und rein. Als ich dann aber sah, wie sie einmal von einer Krähe attackiert wurde, war Schluss mit der Leiner - vorerst. Eine Katze muss flüchten können - oder angreifen.
    Jahre später Wohnsitzwechsel. Katze war alt, verkehrsreiche Straße. Sie hätte aufs Dach gedurft, wollte sie aber nicht.
    Aber kurze Gänge mit Geschirr und Leine fand sie dann völlig ok. Sie wäre auch ohne dicht bei mir geblieben. War wg. der Straße. Sie kam mit in den Zeitungsladen, angstfrei. Vor Hunden hatte sie nie Angst (s.o.), brachte auch mal einen Spielkumpel mit als "Freie": einen Fuchs. Die beiden mochten sich viele Jahre.

  29. 15.

    Ich kenne auch jemanden, der von Wölfen erzählt, die die Katzen fressen, soll wohl im Spremberger Raum gewesen sein. In Kaltenbrunn ähnlich. Vielleicht sind allein diese Verdachtsfälle schon Anlass, auf die Haustiere besser aufzupassen.
    Natürlich wird das weder erwähnt noch ernst genommen, aber wer das eine will, muss das andere hinnehmen, so funktioniert die Natur nun einmal.

  30. 14.

    Viele Katzen wurden hier von Wölfen gefressen, da würde ich die Katze auch lieber anleinen.

  31. 13.

    Ich würde gern andere Artikel kommentieren. Aber das kann man nicht. Hier aber darf man darüber urteilen, weshalb andere Leute Katzen an Leinen führen. Nun, das muss doch jeder für sich entscheiden und ist reine Privatsache. Aber so sind wir nun mal, wir bewerten andere, weil sie Katzen an Leinen führen. Wir vermuten dahinter eingebildete Narzissten, die unbedingt auffallen müssen. Wissen tun wir es aber nicht, wir werten aber so gern. Das tut unheimlich gut, ist aber wahrscheinlich oftmals nicht die Antwort jener, die Katzen an Leinen führen.
    Meine Tiere sind übrigens Zugelaufene, Ausgesetzte und keine teuren Vorzeigetiere, aber liebenswert, wie jedes Wesen.
    Zum Schutz würde ich vieles tun, damit mein Tier nicht in Gefahr kommt.

  32. 12.

    Da die meisten Katzen das nicht gern tun, würde ich es aus Erfahrung lassen. Viele Kampfhunde sind eh verboten, aber mein Leistenkrokodil läuft sehr gut an der Leine, auch in der U-Bahn. Ich brauche das für mein Ego. Eine Katze ist da zu harmlos.

  33. 11.

    Natürlich sind Katzen Freigänger. Bei uns auf dem Land war das nie ein Problem. Bis unsere Katze getötet wurde. Zuerst dachten wir, Zufall, die Folgekatze starb ähnlich, die nächste auch usw. und dann schmiss uns irgendwann der Nachbar unsere Katze mit eingeschlagenem Schädel über die Mauer. Und dann begriffen wir endlich, hier hat jemand ein territoriales Anspruchsdenken und tötet alles, was ihm in die Quere kommt. Ob Vogel, Maus oder Katze. Nun geht unsere Katze an der Leine. Selbst wenn sie auf dem Hof sitzt, werden Steine nach ihr geworfen. Wir leben auf dem Land, sind den ganzen Tag auf dem Feld und Katz und Hund mit uns, die Katze bekommt dann eine lange Leine und kommt in ein Naturgebiet, da kann sie stromern und fängt Mäuse. Katz und Hund sind dicke Freunde und auf der Straße würde ich mit der Leine nie laufen, wir haben andere Möglichkeiten.

  34. 10.

    Aber ohne Leine, im schönen Rheinland. Finden Sie den Unterschied :)

  35. 9.

    Unser Kater will täglich wandern, ganz ohne Leine. Zwei, drei Kilometer waren es schon. Fällt die Wanderung für ein paar Tage aus, fordert er diese lautstark ein. Aber seine Bodyguards müssen dabei sein, alleine geht er nicht.

  36. 8.

    Eine Nachbarin von mir hat 5 Frettchen, mit denen sie angeleint spaziert. Auf ihrem Grundstück ist das nicht nötig; die laufen ihr auch so hinterher…

  37. 6.

    Mir fallen spontan zwei aktuelle Werbungen ein, in denen Katzen so dargestellt werden:
    TV - Im Auto wie ein Mensch sitzend mit einem Tablet auf dem Schoß und etwas darin eintippend.
    Seit Monaten riesengroß im Einkaufszentrum - Mit einer Sonnenbrille auf der Nase in aufrechter Haltung mit dem Kopf hin und her schwenkend wie ein Mensch.
    Dazu kommen die Massen an manipuliertem Quatsch in den sozialen Medien. Diese verzerrten Darstellungen führen zu völlig falschen Erwartungen gegenüber Katzen. Leider sind auch Fotos wie das oben zum sehr guten und wichtigen Interview nicht hilfreich, ein realistisches Bild von Katzen zu zeichnen. Wir sehen hier eine unwahrscheinliche Ausnahme, nicht die Regel! Wie sich die Katze vor und nach dem Shooting verhält, wissen wir nicht.

  38. 5.

    Hier bei uns läuft schon jahrelang einer mit seiner Katze an der Leine spazieren. Ich habe mich schon immer darüber gewundert. Dachte immer, dass es ein besonders wertvolles Exemplar ist.

  39. 4.

    Das ist ein schlimmer Trend, passend zur zunnehmenden Tendenz, dass nach dem Hund und jetzt eben auch Katzen sich immer mehr an menschliche Bedürfnisse anpassen sollen. Da hätte noch unter der fett gedruckten sehr richtigen Einschätzung der Tierärztin noch ihr Nachsatz "Das hat nichts damit zu tun, dass man der Katze etwas Gutes tut." stehen können, damit das mal ankommt! Katzen sind empfindliche, nach Unabhängigkeit strebende Hausgenossen, die ihr Revier selbstständig erkunden und markieren wollen. Man muss sie lassen, wie sie sind, alles andere ist Tierquälerei.

  40. 3.

    Eben aber dann sind es Freigänger . Amüsant, wenn bei Katzenbesitzer auf einmal fremde Katzen rumliegen. Aber schön zu wissen, dass Geräusche bei Katzen Stress auslösen dürfen, beim Menschen aber nicht. Wenn Katzen nicht für die Wohnung geeignet sind, werden sie das Ihrem Besitzer in Form Ihrer Aktivitäten schon mitteilen.

  41. 2.

    Schon vorher Artikel dazu gelesen. Es ist nicht im Wesen der Katze. Sehr wohl in der Eitelkeit und dem "Chic-Bedürfnis" der Halter. Große Maincoon an geflochtenen Designer Lederband ist vielleicht In. In kleinen Höfen oder abgegrenzt ruhigen Flächen mag das funktionieren. Aber da genießt BesitzerIN zumeist null Aufmerksamkeit. Alles für die Katz... man sollte das Wesen der Katze kennen.

  42. 1.

    Katzen sind einfach von Natur aus keine "Gassi-Geher". Ich sehe das wie Frau Frische, hier versucht Herrchen oder Frauchen Aufmerksamkeit zu erhaschen...

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