Ab 1. Dezember - Klassenfahrten für Berliner Schüler werden wieder bezuschusst

Do 28.11.24 | 21:25 Uhr
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Archivbild: Eine Gruppe Paddler auf einem Fliess (Hauptspree) nahe Burg im Spreewald. (Quelle: dpa/Franke)
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Audio: Fritz vom rbb | 28.11.2024 | Jasper Tiedemann | Bild: dpa/Franke

Im Oktober stoppte der Berliner Senat Zuschusszahlungen für Klassenfahrten. Proteste inklusive eines Brandbriefes der Eltern waren die Folge. Nun soll wieder Geld fließen, allerdings unter Bedingungen, die vor allem nach einem klingen: viel Bürokratie.

Ab dem 1. Dezember bekommen Berliner Schulen wieder Zuschüsse für Klassenfahrten. Das geht aus einem Schreiben der Bildungsverwaltung an die Schulleitungen aller öffentlichen Berliner Schulen hervor. Der Senat hatte die Zuschüsse bis Ende November gestoppt und auf Sparzwänge verwiesen.

Verbunden mit der Buchung neuer Klassenfahrten sind nun allerdings einige Bedingungen: So muss ein Schulbudget, das zugewiesen wird, eingehalten werden - ebenso wie ein bezirkliches Gesamtbudget.

Jede Schule bekommt ein Budget

Das Schulbudget soll sich unter anderem an Schulart und Schülerzahl orientieren. Die Höhe soll den Schulen Anfang Dezember mitgeteilt werden. Aus diesem Budget sollen dann die Dienstreisekosten erstattet werden.

Zudem gibt es ein bezirkliches Gesamtbudget. Sei dieses ausgeschöpft, könnten Klassenfahrten im Zusammenhang mit entstehenden Dienstreisekosten "nicht genehmigt werden", heißt es von der Senatsbildungsverwaltung.

Nun hätten einige Schulen bereits "zahlreiche Fahrten und Dienstreisekosten genehmigt und dadurch ihr Budget deutlich überschritten", heißt es - was wiederum bei dem Geld abgehe, der im Bezirk zur Verfügung steht."Für andere Schulen, die bisher unterhalb ihres Budgets geblieben sind, können dadurch Einschränkungen entstehen", schreibt die Bildungsverwaltung. "Wir sind uns bewusst, dass dies eine schwierige und herausfordernde Situation für alle betroffenen Schulen darstellt (...)."

Schulen, die jetzt bereits Fahrten gebucht haben, die das Budget überschreiten, sollten daher eine kostenfreie Stornierung oder eine Verschiebung prüfen.

Lehrkräfte werden in dem Schreiben darauf hingewiesen, dass sie auf die Erstattung ihrer Reisekosten verzichten und somit das Reisekostenbudget der Schule entlasten können.

Sendung: Fritz vom rbb, 28.11.2024, 21.30 Uhr

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38 Kommentare

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  1. 38.

    was ist das mittlerweile für eine Diskussionskultur, die hier immer mehr zu beobachten ist, dass gefragt wird:
    - haben Sie Belege dafür?
    - haben Sie Beweise?
    - her mit den Fakten etc.
    Der Beitrag von Lehrerin ist doch substantiiert genug, was soll diese absolut sinnbefreite Totschlagfrage nach Belegen?

    Hier sollen höflich und freundlich Meinungen ausgetauscht werden, dazu zählt auch, dass man die Sichtweisen der anderen respektiert.

  2. 36.

    Ups, gefunden. Ja, der ist gut. Aber am besten gefällt mir der Kommentar von F.T.S. Politiker könnten ihre Diäten senken und Dienstreisen selbst bezahlen. Einfach/Undenkbar, aber nicht unmöglich. Wir wählen sie, wir schreiben Kommentare, einige schreiben Briefe, andere gehen auf die Straße, wieder welche sitzen auf ihrem Sofa, manche wandern aus, viele haben genug Geld und stören sich nicht daran, die einen denken so, die anderen denken anders. Erst wenn alle es begriffen haben....dann vielleicht möglich?

  3. 34.

    Oh das klingt sehr vernünftig, zumal Politiker/innen sicher mehr Geld haben, als Lehrer und Lehrerinnen.

  4. 32.

    Ja, das erwartet die leistungslose Gesellschaft. Leistung sollen immer nur die Anderen erbringen. Nehmen ist bequemer denn geben.

  5. 31.

    Unsere Politiker könnten auch einfach ihre Diäten senken oder die eigenen Dienstreisen ebenfalls selbst bezahlen und zack wäre Geld für die Schulen da. Ist nicht "unendlich schwierig", aber natürlich undenkbar.

  6. 30.

    Der Hinweis ist sehr wichtig, dass Lehrkräfte darauf hingewiesen werden, dass sie auf die Erstattung ihrer Reisekosten verzichten und somit das Reisekostenbudget der Schule entlasten können. Man muss sich hier auf den grundlegenden Auftrag bei staatlichen Schulen fokussieren. Wer mehr für seine Kinder will schickt diese jetzt schon auf eine Private Schule.

  7. 29.

    Natürlich jetzt wird den Lehrern der schwarze Peter zugeschoben. Und da fragt man sich, warum es Lehrermangel gibt.

  8. 28.

    Oder einfach mal dem Gedanken folgen: Zu viele Kinder für zu wenig Geld ? Kann doch nicht angehen, dass etliche Jahre nach der Geburt so Wunder eintreten, dass Kinder sogar Schuhe brauchen und als Teenie mal ne Klassenfahrt ansteht.

    Dann gehts eben mal nach Beelitz für 3 Tage statt Kopenhagen oder Mailand für 5 ! Das geht dann sogar ohne Reise-kosten wandernd !

    Viele Lehrer dürften über etwaig nicht stattfindende Fahrten gar nicht mal so unglücklich sein. Oder ist mittlerweile ausgeschlossen, dass auch Schüler mitfahren, die zuvor durch Gewalt aufgefallen sind ?

    Da hätte dann das Beschulen mit Basics (aus Perspektive der Betroffenen) wohl eh den größeren Mehrwert als ne Reise.

  9. 27.

    Ich bin selbst Lehrerin in Brandenburg und kenne die Budgetgrenze von Schulen schon länger. Aber auch das reicht bei den heutigen Preisen nicht wirklich aus, wenn jeder Kollege sein Budget über sehr schwierige Umwege wirklich genehmigen lassen möchte. Einige meiner Kollegen hatten es dann schon aufgegeben und es einfach selbst gezahlt, da es lästig und aufwändig war immer wieder etwas einreichen zu müssen.
    Man arbeitet 24/7 und hat enorme Verantwortung und soll dafür auch noch draufzahlen?

  10. 26.

    Die Überschrift geht (bei dem Thema schon wieder, immer noch) an der Sache vorbei. Es geht nicht um Zuschüsse, sondern um die Erstattung der Reisekosten für die Lehrkräfte nach dem Reisekostengesetz. Und wenn der Titel aufgebraucht ist, dann fehlen auch keine Zuschüsse, sondern es sind keine Haushaltsmittel ( kein Geld) mehr für Reisekosten da.
    Wer sich aufschwingt ständig über die öffentliche Verwaltung zu berichten, der sollte bitte ein wenig klarer in seinen Darstellungen sein!

  11. 25.

    Zum Verzicht auf die Kosten und dem Verweis, dass Lehrer sich das leisten können:
    1. In Brandenburg gab es lange Zeit die Verzichtsklausel, bis ein Gericht festgestellt hat, dass dies rechtswidrig ist und das Land zur Kostenübernahme verpflichtet wurde. Das angesetzte Budget orientiert sich dabei offensichtlich an vor-Corona-Preisen und reicht hinten und vorne nicht.
    2. Erwartet man z. B. von einem Bundeswehr- Offizier mit ähnlichem Einkommen auch, seine Reise zum Einsatzort selbst zu zahlen?

  12. 24.

    Als Lehrer nehme ich diese Freiplätze grundsätzlich nicht in Anspruch. Es ist sowohl rechtlich (Vorteilsannahme im Amt) als auch moralisch fragwürdig, da die Reiseunternehmen schlichtweg die Kosten auf die Schüler umlegen. Es ist und bleibt eine Dienstreise, deren Kosten der Arbeitgeber zu erstatten hat. Zur steuerlichen Absetzbarkeit: Bei einem Steuersatz von z.B. 25% bezahlt man effektiv drei Viertel der Reise selbst. Die Mehrarbeit der 70-Stunden-Woche wird auch nicht honoriert.

  13. 23.

    Eltern müssen die Klassenfahrten (Bildungsreise)selbst bezahlen. Und wenn es nicht möglich ist, müssen die Kinder in die Schule.

  14. 22.

    Nicht schön, aber nicht wirklich ein Alleinstellungsmerkmal.
    Nun mögen manche Ärzte besser bezahlt werden als manche Lehrer, aber auch da war es lange Jahre völlig normal, dass man seine "Dienstreisen", die von Arbeitgebern durchaus mehr oder weniger deutlich eingefordert wurden, selbst bezahlen muss. Und da gingen für einen Tag (!) auch schnell mal 500 Euro drauf. Vielleicht ohne "24/7 Verantwortung", aber auch teuer und vor allem frech. Vollkasko ist allerdings eben nicht mehr machbar...

  15. 21.

    Bevor man darüber diskutiert, wäre es wichtig die Höhe des Budgets im Vergleich zu den bisherigen Ausgaben zu wissen.

  16. 20.

    Die Reisebranche hat sicher 3 Monate auf die Berliner Schulen mit Mini-Budget gewartet und die besten Unterkünfte für dieses Schuljahr noch frei gehalten. Die Schüler tun mir echt leid.

  17. 19.

    Bei den meisten Anbietern kann man entscheiden, ob man mit zwei "Freiplätzen" pro 20 Teilnehmern bucht oder ohne. Aber wenn man mit den "Freiplätzen" bucht, wird der Preis - welch Wunder - pro Person höher. Das heißt, dass die Eltern die sogenannten Freiplätze bezahlen...

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