Zum 15. Dezember - DB-Fahrplanwechsel: Neue Verbindungen, höhere Preise, frühere Buchung

So 15.12.24 | 08:14 Uhr
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Archivbild:Ein Zug der Deutschen Bahn ( DB ) am 04. März 2024 auf einer Strecke in Brandenburg in der Nähe von Berlin.(Quelle:picture alliance/R.Keuenhof)
Audio: rbb24 Inforadio | 13.12.2024 | Johannes Frewel | Bild: picture alliance/R.Keuenhof

Wasserstoffzüge in Brandenburg, Nachtzüge in die Schweiz und ICE-Züge nach Paris: Der neue Bahn-Fahrplan bringt für die Hauptstadtregion neue und schnellere Verbindungen.

  • Ab Sonntag neuer Fahrplan bei der Bahn
  • Neue Verbindungen nach Paris, Krakau, Breslau, Saarbrücken und Bremen
  • Mehr Züge auf den Regionalbahnen 17, 25, 26, 27, 35, 36, 54
  • Viele Preise steigen
  • Buchung schon seit Oktober 12 Monate im Voraus möglich

Der neue Bahnfahrplan bringt für Reisende in der Hauptstadtregion zusätzliche und bessere Verbindungen im Fern- und Regionalverkehr.

So fahren unter anderem sechs zusätzliche Sprinter-ICE von und nach Frankfurt. Sie verkehren ohne Zwischenhalt an Hannover und Fulda vorbei in rund vier Stunden zwischen der Hauptstadt und der Mainmetropole. Damit sind die Sprinter, wenn pünktlich, rund 20 Minuten schneller auf der Verbindung unterwegs als die regulären Fernzüge.

Umsteigefrei nach Paris, Breslau und Krakau

Der Fokus des neuen Fahrplans der Deutschen Bahn liegt indes auf Auslandsverbindungen. Schon im September hatte die Bahn eine direkte Verbindung zwischen Berlin und Paris angekündigt, die Teil der Fahrplanänderung sein wird. Der erste Zug wird am Montag von Berlin aus losfahren. Dann verkehrt einmal pro Tag ein Fernzug zwischen den beiden Hauptstädten. Die von Berlin aus startet um Mittag und dauert acht Stunden.

Auch das Angebot nach Polen wird ausgeweitet. "Damit sind zwischen Berlin, Breslau und Krakau insgesamt drei umsteigefreie EC-Fahrten pro Tag und Richtung unterwegs", teilte die Bahn mit. Der neue Fahrplan bringt weiterhin eine neue ICE-Nachtverbindung zwischen Berlin und der Schweiz.

Bei den Inlandsverbindungen kommt ein zusätzlicher Direktzug zwischen Berlin und Saarbrücken hinzu. Auch zwischen Bremen und der Hauptstadt soll ein zweiter täglicher Direktzug fahren. Zwischen Rostock und Berlin baut die Bahn das Angebot ebenfalls aus. Ein neuer ICE am Vormittag fährt von Warnemünde/Rostock dann weiter über Leipzig, Erfurt und Frankfurt nach Stuttgart.

Zum Fahrplanwechsel wird außerdem die Bahnstrecke Berlin - Hamburg nach vier Monaten Bauarbeiten wieder freigegeben - allerdings nur bis zum August, dann wird erneut saniert.

Wieder Fernzüge am Bahnhof Zoo

Mit dem Fahrplanwechsel halten vor 7 Uhr sowie nach 20 Uhr wieder täglich etwa 20 Fernverkehrszüge am Bahnhof Zoologischer Garten. Laut Bahn handelt es sich um Direktverbindungen nach und von Nordrhein-Westfalen sowie in die Schweiz. Der alte Fernbahnhof war mit Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs im Jahr 2006 zum reinen Regionalbahnhof herabgestuft worden.

Zusätzliche Verbindungen auch im Regionalverkehr

Änderungen gibt es auch im Regionalverkehr der Hauptstadtregion. So kommen zum Fahrplanwechsel in Brandenburg erstmals Züge mit Wasserstoffantrieb zum Einsatz. Sie sollen ab dem 15. Dezember auf der sogenannten Heidekrautbahn zwischen Berlin und Groß Schönebeck (Barnim) beziehungsweise Schmachtenhagen (Oberhavel) unterwegs sein, wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg mitteilte.

Neben den neuen Antrieben stockt der VBB auch beim Angebot auf. Die RB27 etwa auf der Heidekrautbahn fährt künftig fünfmal täglich von und nach Berlin-Gesundbrunnen, anstatt wie bisher nur vereinzelt. Auf vielen Linien im Netz Ostbrandenburg fahren die Züge in den Randzeiten länger, etwa auf der RB35, der RB36 oder der RB54.

Auf anderen Strecken werden die Takte verdichtet. So verkehren Züge der Linie RB25 zwischen Berlin und Werneuchen (Barnim) ab Mitte Dezember zweimal pro Stunde anstatt wie bisher einmal. Auch auf der RB26 zwischen Berlin und Müncheberg (Märkisch-Oderland) wird der Takt verdoppelt.

Die ODEG wiederum nimmt eine neue Regionalbahnlinie in Brandenburg Betrieb: Die neue RB17 fährt künftig als weitere Verbindung zwischen Ludwigslust und Wismar.

Auch die Preise steigen

Der neue Fahrplan ist bei der Bahn bereits seit Mitte Oktober buchbar und gilt ab diesem Sonntag. Mit dem Wechsel hebt die Bahn auch die Fahrkartenpreise bei den Flextickets um rund 5,9 Prozent an.

Spar- und Supersparpreise sowie die Rabatt-Abos Bahncard 25 und 50 bleiben hingegen stabil. Zudem können Tickets im Fernverkehr schon seit Oktober zwölf Monate im Voraus gebucht werden.

Die Preise für die Fahrradmitnahme im Fernverkehr steigen von derzeit 7,50 bis 12,90 Euro auf zwischen 7,99 und 14,99 Euro. Die Bahncard 100 verteuert sich um 6,6 Prozent. Für die zweite Klasse kostet sie nun 4.899 Euro pro Jahr. Der Preis des Deutschlandtickets steigt zum 1. Januar unabhängig vom Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn von 49 auf 58 Euro pro Monat.

Der VBB erhöht wiederum ab Januar die Preise für den Nahverkehr in Berlin und Brandenburg. Im Schnitt kosten die Tickets im Verbund dann rund 7,5 Prozent mehr.

Unabhängig vom Fahrplanwechsel gibt es Veränderungen in der Bordgastronomie: Ab Februar wird dort kein gezapftes Bier mehr angeboten. Stattdessen soll es eine größere Auswahl an Flaschenbier geben. Zudem startet die DB zwischen Februar und Mai ein Pilotprojekt für ausschließlich bargeldloses Zahlen. In einigen Zügen auf sechs ICE-Strecken kann dann nur noch mit Karte bezahlt werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.12.2024, 12:30 Uhr

63 Kommentare

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  1. 63.

    Das ist eindeutig gelogen, vielleicht liegt es am Fahrplanwechel, dass Ihre ausgewählten Zeiten nicht mehr stimmen. Wenn Sie schon gebucht haben, werden Ihre Tickets angepasst. Wenn nicht, habe für Sie mal geguckt, um 7.06 h ab Berlin Hbf ICE 1052 und um 23.12 h ICE 100 fahren zwei ICE‘s nach und von Köln. Aber Sie werden jetzt schon eine andere Ausrede finden, weil Ihnen diese Verbindungen nicht gefallen …

  2. 62.

    Lobenswerte Pünktlichkeit bei zwei große Bauvorgaben der Bahn!

    Großprojekte Riedbahn und Hamburg-Berlin sind pünktlich zum Fahrplanwechsel fertig, sehr gut.

    Schade nur um "kleine" Neubrandenburg, wo weiterhin gar keine Züge fahren.

  3. 61.

    Es muss ja nicht zwingend Taschengeld sein. Da kann Oma mal ein paar extra-Euronen rausrücken für ein Eis oder ich z.B. schenke dem Zeitungsjungen ab und zu 5€, weil er total nett ist.
    Allerdings wollen auch Flüchtlinge einen kleinen Teil des Geldes in bar und der Rest bleibt auf der Bezqhlkarte. Gerade im ländlichen Raum ist das Bezahlen mit Karte öfter ein Problem. Da hängt dann ein Zettel, Aussage: Kartenzahlung nicht möglich. Macht Spaß, wenn man gerade den Rüssel aus dem Tankstutzen gezogen hat oder mit dem vollen Einkaufswagen die Kasse erreichte.
    Vielleicht kriegen wir das ja noch hin. Ich finde es übrigens toll mit den Schülerkonto, meine Enkel haben auch welche. Ich wünsche dir immer ein Plus drauf. :-)

  4. 60.

    Da hatten Sie ja Glück, denn alles unter 6 Min. Verspätung zählt bei der Bahn als pünktlich. In Japan wäre ein Zug mit 5 Min. Verspätung eine Meldung in den Nachrichten wert.

  5. 58.

    Ruhe in der Berliner Blase! Keine Ahnung, aber davon 'ne ganze Menge. Kann ja wohl nicht Warzenschein! Oder sollte der Takt besser auf 4h pro Richtung ausgedünnt werden? Ist das dann für Sie eine Angebotsverbesserung?

  6. 57.

    So einfach ist es nicht, da die Aktien zu 100% von der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, gehalten werden. Es gibt keine anderen Aktienbesitzer.

  7. 56.

    Ich verstehe Ihre Behauptung gegenüber dem Angesprochenen nicht. Könnten Sie mal präzisieren, was er angeblich durcheinanderschmeißt? Ich fand seinen Einwand berechtigt und freue mich als Erweiterung der Diskussion über mögliche Gegenargumentation, die dann aber entsprechende Erläuterungen enthalten sollte.

  8. 55.

    Vielleicht warten Sie mit etwas Substanz auf. ;-

    @ An Sie und an Leo/17:

    Im Übrigen ist es allen Geschäftsbetrieben - so auch der Deutschen Bahn AG - "eigen", per angelegter Kundenprofile im rein geschäftlichem Sinne auf ihre Kunden einschlägig Einfluss zu nehmen. Dass da Beide Vorteile davon hätten, kann nur annehmen, wer die Bandbreite von Kundenwünsche glatt in Frage stellt und einen einheitlichen Kundenwunsch unterstellt.

  9. 53.

    Es ist toll, dass das Angebot ab/bis Berlin Gesundbrunnen schrittweise verbessert wird. Hier sollten auch die Züge in Nord-Süd-Richtung sowie die Nachtzüge einen festen Haltepunkt bzw. Startpunkt haben.

  10. 52.

    Ja, hoffentlich macht es der ÖPNV jetzt im neuen Jahr wie die Hamburger. Dort sind Handytickets 7% günstiger. Somit werden die Menschen zum Umstieg auf Neuzeit motiviert und die Kostenersparnis mit dem Fahrgast geteilt.

  11. 49.

    Also ich bin gerade erst mittags hin und nachts zurück - ein Meeting in Hannover, funktionierte alles einwandfrei, Fahrtzeit plus 5 Minuten. Was will man mehr und alle super freundlich im Zug.

  12. 48.

    Diskriminierungsfrei ist das nicht. Immerhin steht ja nicht nur die Papierlosigkeit zu Debatte, sondern auch die Anschaulichkeit in der Handhabe und das Recht, von geschäftsmäßig erhobenen Kundenprofilen freizubleiben.

  13. 47.

    Am 27.12. hab ich reserviert ein Ticket nach Köln, morgens hin und abends zurück. Meine beiden Züge fallen aus. Das ist die Realität, Danke DB.

  14. 46.

    Ich vermute, Sie sprechen auf die jz.lange Leugnung an, dass es sich zweifellos mittlerweile um polnische Gebiete handelt. So hat sich der vorher. bundesdt. Staat zu Adenauerzeiten immer geweigert, neben der Nennung der deutschen Namen auch die polnischen Namen auszusprechen. Zu sehr saßen die so bez. Vertriebenenverbände im Nacken, die das als Verrat bezeichnet hatten. (Toto-Spiele in den 1960er Jahren wiesen auch Fußballpartien von "Beuthen" und "Kattowitz" auf, so, als wäre zwischenzeit. nichts geschehen.)

    Inzwischen sind alle klüger geworden: Wroclaw darf zweisprachig als Breslau/Wroclaw daherkommen, Poznan als Posen/Poznan, Kraków als Krakau/Kraków und kein Italiener stört sich an der deutschen Aussprache Mailand oder Venedig, kein Däne an Kopenhagen statt an Kobnhavn.

    (Den Polen ist es sogar lieber, wenn von Schlesien gesprochen wird, als wenn bei Slask die "nasale Färbung" fehlt und das Wort hanebüchen eingedeutscht mit bloßem "a" ausgesprochen wird.)

  15. 45.

    Wer bekommt denn heute noch sein Taschengeld in bar? Sehr lustiges Märchen. Also ich habe mit 13 bereits ein Schülergirokonto.

  16. 44.

    Man sollte hier den Weg gehen, den auch der ÖPNV in Hamburg erfolgreich geht. Einen Preisrabatt fürs Handyticket. Dann steigen die Menschen als Nutzenoptimierer ganz von allein um. WLAN und Steckdosen sind ja in jedem ICE vorhanden.

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