Inklusion in Oder-Spree - Fürstenwalder Kinder bauen Rollstuhlrampen aus 37.000 Plastiksteinen

Mi 11.12.24 | 16:33 Uhr
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Barrierefreie Rampen aus Lego in Fürstenwalde
Audio: Antenne Brandenburg | 11.12.2024 | Eva Kirchner-Rätsch | Bild: Eva Kirchner-Rätsch/rbb

Kinder und Jugendliche aus Fürstenwalde (Oder-Spree) haben über Wochen aus Klemmbausteinen Rampen für Rollstuhlfahrer, Rollator-Nutzer und Kinderwagen gebaut. Nun sind die Rampen fertig und am Mittwoch in der Innenstadt an Geschäfte übergeben worden.

Kinder beschäftigen sich mit Inklusion

Die Idee für das Projekt gehe auf eine Stadtwette mit dem Bürgermeister Matthias Rudolph (Bündnis Fürstenwalder Zukunft) zurück, heißt es von den Initiatoren. Im Rahmen dieser seien die Einwohner der Stadt zunächst dazu motiviert worden, die bunten Steine zu spenden. Anschließend hätten sich mehr als 40 Kinder und Jugendliche in einem Sommercamp beteiligt und die Rampen aus insgesamt mehr als 37.000 Steinen gebaut, so Mia Zickerow-Grund vom Fürstenwalder Jugendring.

Doch auch darüber hinaus sei das Thema Inklusion von den Teilnehmern behandelt worden, sagte Zickerow-Grund weiter. "Sie sind durch die Stadt gegangen und haben geschaut, wo es Hindernisse gibt - nicht nur für die Oma, sondern auch zum Beispiel für Frauen mit Kinderwagen. So sind wir auf die Idee gekommen, dass Fürstenwalde solche Rampen gebrauchen könnte. Außerdem sind die schick, bunt und fallen auf."

Entstanden sind daraus fünf Rampen, die nun unter anderem für einen barrierefreien Eintritt zu einer Postdienststelle, der Dom-Galerie und einen Optiker sorgen.

Die erste Nutzerin der bunten Auffahrhilfe war am Mittwoch Seniorin Elisabeth Kieser, die mit ihrem Rollator auf die etwa eineinhalb Meter lange und gut einen Meter breite Rampe schiebt. "Für die, die nicht so beweglich sind, ist das schon gut", sagte Kieser. Mit dem Rollator schaffe es die Fürstenwalderin nun direkt ins Geschäft. Das sei vorher nicht möglich gewesen. "Ich habe den immer draußen stehen lassen und bin dann mit meiner Handtasche rein."

Das Projekt sei für die gesamte Stadt ein Erfolg, sagte Mia Zickerow-Grund. "Es ist auch toll, dass es in der Stadt und der Verwaltung so angenommen wurde, die Jugendeinrichtungen mitgemacht haben und das Thema einfach präsent ist und bleibt."

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.12.2024, 16:10 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Ganz tolle Projektidee! Kompliment an die fleißigen Bastler*Innen!

  2. 3.

    Nee ... LEGO ist ein geschützter Markenname und designrechtlich geschützt. Klemmbausteine sind Klemmbausteine - sie dürfen halt nur nicht Lego heissen und müssen im Design sichtbare Unterschiede haben. Das Patent für Lego ist 2008 ausgelaufen und dieses Hin und Her mit Drittanbietern landete sogar schon vor den Gerichten. Das gibt sich niemand.

  3. 2.

    Warum so kompliziert umschreiben? Das sind Lego-Steine.

  4. 1.

    Klasse Aktion.

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