Ausbruch in Märkisch-Oderland - Zoo und Tierpark in Berlin weiter wegen Maul- und Klauenseuche geschlossen

Mo 13.01.25 | 16:35 Uhr
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Archivbild: Besucher stehen an den Kassen des Tierparks. (Quelle: dpa/Zinken)
Audio: rbb 88.8 | 10.01.2025 | Ricardo Westphal | Bild: dpa/Zinken

Kein Besucherverkehr: Bis die Testergebnisse der gefährdeten Tiergruppen vorliegen, bleiben Zoo und Tierpark Berlin geschlossen. Vor allem stark gefährdete Arten sollen so bestmöglich geschützt werden. Auch Kinderbauernhöfe bleiben vorsorglich zu.

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in einer Büffel-Herde in Märkisch-Oderland bleiben der Berliner Tierpark und Zoo bis auf Weiteres geschlossen. Das teilte ein Unternehmenssprecher am Montag mit. Die Schließung sei als Präventivmaßnahme mit den zuständigen Behörden abgestimmt.

Ursprünglich sollte die Schließung im Zoo bis einschließlich Montag dauern. Am Wochenende seien alle für die Krankheit empfänglichen Tierarten getestet worden. Wie lange Zoo und Tierpark geschlossen bleiben müssen, stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. "Eine anhaltende Betrachtung der Lage kann erst nach den ersten Ergebnissen der stichprobenartigen Testungen in Umkreis erfolgen", so der Sprecher.

Der Tierpark Berlin liegt nur wenige Kilometer von dem betroffenen Tierbetrieb in Märkisch-Oderland entfernt.

Aquarium bleibt geöffnet

Mitarbeiter aus dem von der Seuche betroffenen Gebiet wurden umgehend freigestellt. "Außerdem wurden sämtliche Lieferungen aus diesem Gebiet abbestellt", sagte Zoo-Sprecherin Philine Hachmeister.

Zu den gefährdeten Tieren gehörten neben Rindern, Schafen und Schweinen, Kamele, Elefanten und auch Giraffen, unter anderem die stark bedrohte Rothschildgiraffe. Den Angaben zufolge gibt es weniger als 1.400 Tiere in freier Wildbahn.

"Am Wochenende haben unsere Veterinäre im Tierpark unter amtlicher Aufsicht stichprobenartig empfängliche Tierarten getestet", sagte der Zoologische Leiter Christian Kern. Da der Zoo nicht in der Überwachungszone liege, sei dort bislang nicht getestet worden. Das Aquarium sei weiter für Besucher geöffnet.

Der in Kürze anstehende Transport von Wisenten zur Auswilderung im Kaukasus musste zudem abgesagt werden. Seit 2019 siedelt der Tierpark Berlin in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem WWF Deutschland die einst in der Wildnis ausgerotteten Wisente im Kaukasus an. Bisher wurden 46 Tiere aus Berlin im Kaukasus angesiedelt.

Die beiden jüngsten Familienmitglieder der Giraffenherde, Berti (M) und Emily (hinter der Mutter Katharina stehend), haben heute im Tierpark feierlich ihre Namen erhalten.Zu den getesteten Tieren im Tierpark gehören Rothschildgiraffen. Die Giraffenart gehört mit 1.400 Individuen im natürlichen Lebensraum zu den am stärksten gefährdeten weltweit.

Auch Kinderbauernhöfe geschlossen

Auch Kinderbauernhöfe in Berlin bleiben aus Vorsicht ebenfalls bis auf weiteres geschlossen, zum Beispiel die "Helle Tierarche - Tierhof Hellersdorf", der Kinderbauernhof im Görlitzer Park, der "Kunterbunte Bauernhof" in Mitte und der "Kinderbauernhof Waslala" in Treptow-Köpenick, wie auf den Webseiten zu lesen ist. Der Streichelzoo in der Neuköllner Hasenheide bleibt bis mindestens Dienstag geschlossen, wie ein Sprecher dem rbb mitteilte.

Ende der vergangenen Woche war es erstmals seit mehr als 35 Jahren in Deutschland zu einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) gekommen. Die für Tiere hoch ansteckende Viruserkrankung wurde in einer Büffelherde in Hönow im Brandenburger Landkreis Märkisch-Oderland entdeckt. Hönow grenzt an den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf.

Sendung: rbb 88.8, 10.01.2025, 18 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Hoffe es geht gut und diese wunderbaren Tiere stecken sich nicht an!

  2. 1.

    Der Kinderbauernhof Waslala ist nicht geschlossen. Nur die Schafe und Ziegen sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Alles ist mit dem zuständigen Tierarzt abgesprochen.
    MfG, Tine Zülch

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