Interview | Ksenia Eroshina über Holocaust-Projekt - "Wir wollen Kinder und Jugendliche motivieren, sich für eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen"

So 02.02.25 | 12:39 Uhr
  44
Das Projekt "Zweitzeugen" ist zu Gast in einer Schule in Bochum im Jahr 2023 (Quelle: imago images/Ralf Rottmann).
Audio: rbb 88.8 | 27.01.2025 | Interview mit Ksenia Eroshina | Bild: imago images/Ralf Rottmann

Den Holocaust für Kinder und Jugendliche erfahrbar machen und so die Erinnerungen lebendig erhalten: Das ist das Ziel des Vereins "Zweitzeugen e.V.". Ksenia Eroshina erzählt, wie Viertklässler mit der Schoah umgehen und das Erlebte weitertragen.

rbb: Frau Eroshina, bevor Sie eine soegannte Zweitzeugin sein können, brauchen Sie einen Erstzeugen. Wie läuft das?

Ksenia Eroshina: Wir haben mittlerweile 38 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Holocaust interviewt. Wir werden häufig zu den Menschen nach Hause eingeladen und es ist nicht so, dass man sofort über die NS-Zeit und die traumatischen Erlebnisse spricht. Meist ist da erstmal ein riesiger Tisch voller Essen. Bei Chava Wolf gab es zum Beispiel Couscous und Nussecken. Man wird dann gefragt: Sag mal, warum isst du nicht noch mehr? Das sind Fragen, die man von den Großeltern kennt: Wann heiratest du? Wann kommen die Kinder? Das ist ganz anders, als man sich das vielleicht vorstellt. Aber natürlich sprechen wir mit den Menschen auch über ihre Erlebnisse während der NS-Zeit und Aufenthalte in Konzentrationslagern.

Margot Friedlänger übergibt den nach ihr benannten Preis an den Verein "Zweiteugen e.V." im Jahr 2024 (Quelle: dpa/Annette Riedl).
dpa/Annette Riedl

Ksenia Eroshina ist Bereichsleiterin für schulische Bildungsarbeit im Verein "Zweitzeugen e.V." [zweitzeugen.de]. Der Verein arbeitet sowohl in Schulen als auch mit Erwachsenen und vermittelt zwischen Holocaust-Zeug:innen und heutigen Generationen, um die Geschichten und Erlebnisse lebendig zu halten und "Zweitzeug:innen" zu ermächtigen. Zu den bekanntesten Erstzeug:innen des Vereins, die ihre Erfahrungen weitergeben, gehören u.a. Margot Friedländer und Leon Weintraub.

Es ist unvorstellbar, dass Holocaust-Überlebende darüber reden und psychisch klarkommen. Wie ist das für Sie?

Ich versuche mir immer wieder bewusst zu machen - und bespreche das auch mit den Kindern und Jugendlichen, mit denen ich arbeite -, dass wir nur die Geschichten von jenen Menschen hören, die die Kraft gefunden haben, darüber zu sprechen und sich ein neues Leben aufzubauen. Was ausbleibt, sind die Geschichten der Menschen, die diese Kraft nicht gefunden haben und daran zerbrochen sind.

In unserer Ausstellung widmen wir diesen Menschen ein stummes Porträt und thematisieren, dass es auch Menschen gibt, die an diesen Erfahrungen und diesen Traumata zerbrochen sind.

Mit diesem angeeigneten Wissen gehen Sie in Schulen. Wie läuft das ab?

Wir gehen schon ab der vierten Jahrgangsstufe in Schulen - also schon zu den ganz Kleinen, was vielleicht erst mal ein bisschen komisch wirken kann. Tatsächlich ist es aber so, dass die Kinder ganz viele Fragen mitnehmen und teilweise auch viel mehr wissen, als wir uns vorstellen. Manchmal sind das natürlich Wissenfetzen oder gefährliches Halbwissen, aber genau da setzen wir an. Wir ordnen und sortieren dieses Vorwissen und bereiten die Kinder und Jugendlichen darauf vor, das Herzstück eines jeden Zweitzeugenprojektes kennenzulernen: die Geschichte eines Überlebenden. Wir wollen die Kinder mit diesen sehr persönlichen Geschichten emotional erreichen. Es sind Geschichten von Verlust, Trauer, aber auch Tod. Daneben wollen wir auch das Wissen über die NS-Zeit fördern. Wir wollen die Kinder und Jugendlichen dazu befähigen, selber zu Zweitzeugen zu werden.

In der vierten Klasse sind die Kinder noch sehr klein. Weint da jemand und müssen Sie trösten?

Wir versuchen, die Geschichten und das Thema sehr kindgerecht und behutsam zu vermitteln. Aber natürlich sind das hoch bewegende, emotionale Geschichten. Es kommt vor, dass Kinder sehr traurig sind. Aber vor allem empfinden sie oft ein Ungerechtigkeitsgefühl. Nicht selten kommt es vor, dass sie wirklich aufstampfen und sagen: Wie kann so etwas vor meiner Haustür passiert sein - in dem Land, in dem ich heute lebe, von dem ich denke, wir leben in einer Demokratie?

Das ist ein Effekt, den Sie auch wollen. Sie möchten, dass sich die Kinder und Jugendlichen dann auch engagieren.

Wir wollen Kinder und Jugendliche befähigen und motivieren, sich in ihrer heutigen Lebenswelt gegen Antisemitismus, Diskriminierung, aber vor allem für eine demokratische und vielfältige Gesellschaft einzusetzen. Das kann beim Weitererzählen der Geschichte an Geschwister oder Eltern beginnen. Und das kann in einer selbstorganisierten Gedenkveranstaltung an der eigenen Schule oder in der eigenen Stadt münden. Wir haben Schüler:innen, die gemeinsam Online-Ausstellung organisieren.

Wir leben in Berlin nicht in einer homogenen Masse, sondern mit vielen Geflüchteten. Begegnen Ihnen bei den Kindern und Jugendliche auch Anfeindungen gegen jüdische Menschen?

Wir erleben, dass eigentlich alle Kinder sehr offen sind, wenn es um eine persönliche Lebensgeschichte geht. Das hat auch etwas Hochspannendes, mehr über eine Person zu erfahren. Aber natürlich gibt es auch Vorbehalte und rassistische, antisemitische Äußerungen. Genau da wollen wir ansetzen. Wir versuchen immer, allen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeiten zu geben, etwas aus den Geschichten für ihre Lebenswelt mitzunehmen. Ganz häufig erkennen sich gerade Kinder mit eigener Flucht- oder Migrationserfahrungen in den Geschichten wieder. Wir erleben, dass sie sagen: Auch ich habe erlebt, was es bedeutet, aus dem eigenen Land vor Krieg und Verfolgung zu flüchten. Oder: Auch ich weiß, was es heißt, aufgrund meiner Religion oder Herkunft, diskriminiert oder ausgegrenzt zu werden. Wenn die Kinder das von sich aus thematisieren, bietet das einen schönen Gesprächsraum.

Es kommt vor, dass Kinder sehr traurig sind. Aber vor allem empfinden sie oft ein Ungerechtigkeitsgefühl.

Ksenia Eroshina, Bereichsleiterin für schulische Bildungsarbeit im Verein "Zweitzeugen e.V."

Richtig schlimmer Antisemitismus ist ihnen also noch nicht begegnet?

Wenn es zu antisemitischen Vorfällen oder Sprüchen kam, war das immer etwas, womit man gut arbeiten und das auch auflösen konnte. Das sind ja häufig noch nicht gefestigte Ansichten, sondern Sprüche, Ideen, Narrative, die die Kinder und Jugendlichen von Social Media oder von zu Hause aufschnappen und nachplappern.

Wie funktioniert das Projekt und was arbeiten dort für Menschen?

Wir haben über einhundert ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende. Das Projekt ist als reines Ehrenamt gestartet. Mittlerweile haben wir aber auch Hauptamt, das unterstützt. Wir sind wirklich motiviert, etwas zu bewegen in der Gesellschaft. Wir gehen gerne an Schulen und arbeiten mit Kindern und Jugendlichen. Es gibt aber auch Personen, die in unserem Ausstellungsteam an didaktischen Konzepten feilen, sich um Fundraising kümmern oder Kommunikationsarbeit machen. Es sind ganz unterschiedliche Menschen und alle eint, dass sie diese Vision und Mission des Vereins teilen und vorantreiben wollen.

Wie kann man bei Ihnen mitmachen?

Wer Interesse und Lust hat, sich bei uns zu engagieren, ist immer herzlich willkommen. Wir vermitteln dann an die jeweiligen Teams - je nachdem, wo vielleicht Unterstützung gebraucht wird. Wir suchen Personen aus allen möglichen Sparten - ob Sie nun gut schreiben oder gut mit Kindern und Jugendlichen arbeiten können.

Das Interview mit Ksenia Eroshina führte Ingo Hoppe für rbb 88,8.

Der Text ist eine redigierte und gekürzte Fassung. Das komplette Gespräch können Sie im Audio-Player nachhören.

Sendung: rbb 88,8, 27.01.2025, 18:10 Uhr

44 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 44.

    Also, meine Kinder haben sehr erleichtert zur Kenntnis genommen, dass am Freitag wenigstens einige das eigene Gewissen höher gehalten haben als den Machthunger eines Parteivorsitzenden. Für meine Kinder ist Migration nicht das Kernproblem unserer Zeit, ihr wichtigstes Thema ist nach wie vor Klimaschutz. Leider nehmen viele - besonders viele nicht mehr ganz junge - Menschen lieber die Möglichkeit einer Katastrophe in Kauf, als ein wenig ihrer Bequemlichkeit aufzugeben. Also wechselt man im Wahlkampf das Thema und tut, als wären "die Migranten" das Übel der Zeit. Da hat man einen Gegner, den man einfach aussperren kann (zumindest kann man prima so tun), alle reden sich die Köpfe heiß, und passieren muss nichts. Das Gedenken an Holocaust und Widerstand ist im Moment extrem wichtig, um deutlich zu machen, warum trotz dieser widerlichen "Wahlkampfmechanismen" die Demokratie noch immer die beste Option ist.

  2. 43.

    Ihnen ist schon bewusst unter welchem Artikel Sie einen derartigen Kommentar verfassen?
    In diesem geht es nicht um die von Ihnen aufgezählten Themen. Im übrigen besteht das Leben auch aus mehr Vielfalt und auch nicht nur aus dem, was in Nachrichten Apps geschrieben steht.
    Und außerdem: bleiben wir doch bitte beim „Sie“. Danke ;-)

  3. 42.

    Die Toleranz hat ihre Grenzen da, wo die Gewalt beginnt, auch die verbale..
    Mein Eindruck ist, es geht immer mehr drüber und drunter mit dieser hiesiger verfassungsrechtlich festgelegten Grenze, von vielen Seiten.

  4. 41.

    Erde an Weltall, in diesem Beitrag sollten wir uns eigentlich gegen Antisemitismus stark machen. Ganz wichtiges Thema. Aber leider schaffen es viele nicht, sich wirklich für Betroffene zu interessieren. Damit ist ja klar, warum Kinder nichts wissen, weil Eltern sich versperren und nichts wissen wollen oder nur das, was so bequem ist. Ablenkung auf andere Gruppen, Fingerzeig, nur nicht nachdenken, nur nicht konstruktiv und positiv antworten.
    In dieser Situation hätte ich etwas mehr Empathie mit anderen erwartet, aber der kleine Geist lässt das leider nicht zu.

  5. 40.

    Mir ist noch nichts passiert, ich gehe regelmäßig schwimmen. Aber wenn man nur die Schreckensnachrichten einsaugt und in der Bude hockt, dann bekommt man letzten Endes von der Realität gar nichts mehr mit und verblödet tatsächlich aus Angst vor allem, was so in der Blöd steht.

  6. 39.

    Oh ja, Deutsche fühlen sich wunderbar in der Türkei, besonders die Gastfreundschaft wird groß geschrieben und ganz im Ernst, mit dem bisschen Rente kann man sich Traumwohnungen kaufen und die deutsche Community lässt es sich so unter Deutschen richtig gut gehen, meist frühverrentete Deutsche, die das billige Leben beispielsweise in Alanya so richtig genießen.
    Aber genau diese Deutschen hetzen auch gegen Migration in Deutschland. In der DDR trugen sie Parteiabzeichen. Jedenfalls jene, die ich kenne. Ja was denn nun, was genau bewirkt der Hass auf andere, wenn man eigentlich selbst Ausländer in gerade diesem Land ist, welches man gerade mies redet?

  7. 38.

    Gerade weil junge Menschen anfällig für die Indoktrination der Rechtsextremisten sind, sind solche Projekte wichtig.

    Die Älteren wissen noch wohin die Gesinnung der AfD führt.

    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/02/gedenken-opfer-kz-aussenlager-lieberose-brandenburg.html

  8. 37.

    Na dann darfst Du aber nicht RBB24-App nutzen. Tägliche Morde, Überfalle, Messerstechereien, Gewalttaten usw. Das lesen auch Schüler, da braucht es keine AfD

  9. 36.

    Ja, aufgezwungenes Mißtrauen gegenüber Andersfarbigen und aufgezwungenen Hass.

  10. 35.

    Jugendliche sind ja nicht Doof. Die merken schon, dass das was ihnen da aufgezwungen wird ihre Zukunft und die ihrer potentiellen Kinder zerstört. Ich kenne genug "überzeugte" junge Leute die im Leben angekommen sind erstmal in der Realität aufwachen. Ideologie ist in den Köpfen, das Leben ist Realität.

  11. 34.

    Meine „Blase“ ist das was ich erlebe, nicht das was mir medial präsentiert wird. Man trifft nicht nur auf nette und tolerante Menschen, da gebe ich Ihnen sogar recht. Dennoch muss ich mir von solchen Menschen nicht mein Leben beeinflussen lassen. Und was Sie hier jetzt reininterpretieren, ist Ihre Sache.

  12. 33.

    In der Indoktrination von Jugendlichen ist de AfD leider sehr gut.

  13. 32.

    Da gebe ich Torsten recht. Gehen Sie in ein Berliner Freibad - allein das schärft die Sinne. Und dann stellen sie sich vor sie wären ein Mädchen oder Transsexuell - mal schauen wer da intolerant wird auf Anhieb. Ihre Blase ist offensichtlich

  14. 31.

    Man nennt das auch Indoktrination. Darum sollen dann auch junge beeinflusste Menschen wählen. Nur leider spielen die jungen Menschen nach den Erlebnissen an ihren Schulen da nicht mit und wählen statt linker Parteien die AfD.

  15. 30.

    Ich lebe als Christin in der Türkei. Die Kirche ist dort nicht rechtlich anerkannt. Warum ist das so? Toleranz sieht anders aus.

  16. 28.

    Wer das neue Gesicht des Antisemitismus ist hat man gestern wieder auf Berlins Straßen gesehen, geduldet von den Parteien ,wo war das gestern der Aufschrei der Demokraten gegen diesen offenen Juden Hass.
    Einfach nur noch widerlich das solche Demos mit den antisemitischen Parolen geduldet werden und welches Klientel bei diesen Demos zu gegen war ist bekannt .

  17. 27.

    Warum werden in einigen kleinen Teilen in Deutschland bereits islamistische Parteien gewählt wenn man davor geflohen ist?
    Heute wird doch jeder als Nazi betitelt der sagt Vater-Mutter-Kind oder nicht gendert. 3 Jahre Ampel und wir leben schon im Irrenhaus

  18. 26.

    Einfach mal den Blick von der medialen Blase heben und sich seine Mitmenschen anschauen.
    Das lernen die Kinder und Jugendlichen bei solchen Projekten, sich mit den Erlebnissen und Erfahrungen von Menschen beschäftigen. Zu schauen, wie solche Gräueltaten begangen werden konnten, sich die Frage zu stellen, warum so viele mitgemacht oder weggeschaut haben. Und Parallelen zur Gegenwart ziehen.
    Eine vielfältige Gesellschaft haben wir bereits und das positive daran in den Blick zu rücken, wird unsere Zukunft garantieren. Das bedeutet nicht, die Augen zu verschließen vor den Ungerechtigkeiten.
    Alles andere ist destruktiv und rückwärts gewandt.
    Danke für alle Engagierten, die die Menschen in den Fokus rücken. Angst ist kein guter Berater.

  19. 25.

    Spätestens seit Corona sind Ausgrenzung, Stigmatisierung und Brandmauern wieder sichtbar. Schon deshalb ist eine Sensiblisierung, wie konnte damals so etwas Schreckliches passieren mit einer Brücke zu heute notwendig.

  20. 24.

    Viertklässler sind eigentlich noch nicht rassistisch außer der Rassismus geht vom Elternhaus aus. Also wäre das Projekt eher für die Elternhäuser hilfreich.

  21. 23.

    Es geht nicht nur um die Verbrechen der Nazis, vielleicht sollten Sie den Artikel noch mal richtig lesen. Es geht im allgemeinen um Antisemitismus auch den aktuellen. Über ihren Vorwurf des ablenkens kann ich nur lächeln.

  22. 22.

    Was vermittelt werden soll? ich sags Ihnen: das grausamste Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Und alle hatten weggeschaut, waren gleichgültig oder haben mitgemacht. Auch heute greift diese Gleichgültigkeit um sich!

  23. 21.

    Was hat das jetzt mit dem Holocaust Projekt zu tun? Beitrag nicht gelesen und irgendwas gegen die „da oben“ geschrieben, irgendwas wird schon irgendwer falsch verstehen? Manche Kommentare sind derart unnütz.

  24. 20.

    "Oder: Auch ich weiß, was es heißt, aufgrund meiner Religion oder Herkunft, diskriminiert oder ausgegrenzt zu werden." Hier ist für mich der Ansatz: ERWACHSENE haben die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Kindern solche Erfahrungen erspart bleiben ! Diese Verantwortung kann nicht Kindern übertragen werden, so würden sich die Erwachsenen (wieder mal) vor der Übernahme von Verantwortung drücken!
    Ich habe hier keine "romantischen Vorstellungen" von einem permanenten "Bullerbü für Kinder". Sie sollen sich natürlich auch mit (vielfältigen Formen von ) Unrecht auseinander setzen. Aber sie sollen auch wissen, dass sie sich auf Erwachsene verlassen können, die sie davor beschützen können und vor allem auch wollen!

  25. 19.

    Stimmt, Herr Merz hat gezeigt, was ihm seine persönliche Macht wert ist, er steigt da über Menschen hinweg, um mit Rechten zu punkten.

    Das ging nach hinten los.

    Es lebe die parlamentarische Demokratie.


  26. 17.

    Wir sind Ausländer mit deutschem Pass und erleben Alltagsrassismus.

  27. 16.

    Wir sind Ausländer mit deutschem Pass und erleben Alltagsrassismus.

  28. 15.

    Sie wollen zu Toleranz erziehen. Auch ich finde es wichtig, frühzeitig zu lernen, Andersartiges zu tolerieren. Aber auch Toleranz hat ihre Grenzen. Und daher ist es ebenso wichtig, diese Grenzen zu erkennen und gegen ein Überschreiten aufzutreten. Uns wird derzeit doch gerade vorgeführt, wie viele Erwachsene nicht in der Lage sind, diese Grenzen zu erkennen.

  29. 14.

    Und wenn man sich immer nur medial der Schreckensnachrichten bedient, verändert sich die Wahrnehmung. Das Leben draußen ist tatsächlich sicher und harmlos, würde man nicht bewusst nach Sensationen Ausschau halten.
    In Magdeburg beispielsweise werden Ausländer regelrecht gejagt und auch meine Familienmitglieder mit ausländischen Wurzeln werden ständig bepöbelt, selbst die Busfahrer sind rassistisch, Zugschaffner ebenfalls.

    Es ist der Hass auf Ausländer, der uns Angst macht.

  30. 13.

    Nun, das war ja mal ein populistischer Unsinn, den ich meinen Kindern nicht zumuten will.
    Ein Lehrstück, wie man auf den Rücken von jedem 4. Deutschen Wahlkampf betreibt. Denn jeder 4. ist eingewandert und Ihre Vorfahren sicher auch. Sicher ein Armutszeugnis und die Wiederholung des Steigbügel- Syndroms.

    Meine Kinder wissen, dass noch Millionen Menschen zu uns kommen werden und auch die Großindustriellen von Merz und AfR gern diese billigen Zuwanderer in der Schattenwirtschaft ausbeuten.

    Alles eine Blase der Unvernunft ohne Sinn.

    Ich wähle übrigens sozial, für meine Kinder.

  31. 12.

    Es geht hier aber um die Verbrechen der Nazis! Und nicht die Verbrechen der hamas! Das ist wieder nur Ablenkung, bleiben Sie beim Thema!

  32. 11.

    Danke, diese Erfahrungen kenne ich auch. Wir waren mit der Klasse im KZ Buchenwald und dafür bin ich heute noch dankbar, auch wenn es ein Schock war. Alle Schülerinnen und Schüler, sollten die ganze Wahrheit der deutschen Verbrechen im dritten Reich sehen.

  33. 10.

    Doch, hat er erwähnt, lesen hilft. Alle Extremisten wurden tatsächlich erwähnt.
    Aber schön, dass Sie darauf so genau achten, wichtiger wäre jedoch, einfach mal dem zuzustimmen, gegen Antisemitismus. Einfach mal probieren konstruktiv zu sein.

  34. 9.

    Sie meinen diese Reichsbürger, mit der dame vomn der AfD, die diese Reichstag-Stürmer heimlich in den Reichstag reinließ? Die sind in der Tat eine Bedrohung für uns Alle!

  35. 8.

    Unsere Kinder sahen am Mittwoch und am Freitag, was Demokratie noch wert ist wenn man gegen etwas logisch stimmt, was man selber wollte und am Ende sich dagegen entscheidet, nur weil die falschen für das richtige wollen. Und wenn es ein paar Tage nicht passt, ruf mal zum Kampf und zum Sturm gegen Parteizentralen und Politiker auf. Und vor Regierung Johannsen werden noch hohe Beamte noch höher befördert und wichtige Schreistellen der Macht. Natürlich auch in den Medienhäusern. Wer mit 1933 vergleichen, andere überzieht aber selbst genauso handelt sollte nicht gewählt werden beziehungsweise politischen Unterricht an Schulen initiieren nach eigener Muster wie in der DDR.

  36. 7.

    Ich habe als Schulkind, allerdings in der DDR, ein Schulbuch gelesen, Geschichte, Holocaust und da gab es ein Foto von Frauen, die an den Haaren aus den Häusern gezerrt wurden von einer Meute der SS und noch schlimmer, um diese halbbekleideten Menschen standen Zivilisten und traten und schlugen auf sie ein und lachten. Ich war 12, allerdings habe ich hinterfragt, warum ein Mensch in einer bestimmten Gruppe zulässt, dass andere schutzlos und grundlos gemordet werden konnten und mir wurde regelrecht schlecht bei diesem Gedanken, dass diese Möglichkeit jederzeit in jeder Gesellschaft besteht, wenn Rechtsextremismus herrscht. Nun ist es wieder weltweit möglich geworden und mein Gefühl von damals war richtig. Um so wichtiger ist unser aller Engagement und nur wir sind dafür verantwortlich, wie wir miteinander umgehen wollen.

  37. 5.

    Meine Kinder und Enkel erleben bereits eine bunte Gesellschaft, sehr große Vielfalt und verschiedenste Einflüsse. Jede Familie, die ein Freibad in Berlin betritt, hat davor schon Angst. Die Silvesterevents sprechen die selbe Sprache. Ich halte meine Enkel und Kinder auch dazu an den RBB zu lesen. Jeden Tag in dieser App. Leider sind die Meldungen über Messerstecherei Tote in Fahrstühlen und Hausflur und Angriffe auf Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen. Das Gegenteil von dem, was man gerne vermittelt. Auch Instagram vermittelt ein anderes Weltbild in den täglichen Postings über die Situation in Berlin, die immer konsumiert werden im Verhältnis zu dem, was man in der Schule gern erzählt. Am Ende frage ich mich, was man den Schülern dann vermitteln möchte.

  38. 4.

    Ich kann es eigentlich nicht begreifen, warum Menschen so dumm sein können und nicht in jedem Menschen sich selbst erkennen können, den Menschen. Entmenschlichung ist durch Dummheit möglich und gegen diese Dummheit, die nichts mit Bildung zu tun hat, können nur viele beherzte Menschen etwas entgegenwirken. Kluge Menschen können das und deshalb frage ich mich, wo all die klugen Menschen sind, wenn in Berlin den Juden der Tod gewünscht wird, wenn die BDS Kampagne Juden verleumdet und aus Lehreinrichtungen und Kultureinrichtungen verdrängen will, wenn Linke grölend dabei sind und nichts verstehen wollen von der Realität und der Wahrheit. Wo sind die klugen Menschen, wenn Rechte erstarken, deren Kern der Antisemitismus ist? Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe und die geht uns alle etwas an, wir alle sind verantwortlich.

  39. 3.

    Aber Sie sehen doch, wie antisemitisch die AfD ist, rechtsextrem bedeutet antisemitisch. Das trifft auf alle extremistischen Strömungen zu. An Ihrem Kommentar kann ich übrigens erkennen, dass Sie sich der Situation und des Ausmaßes nicht bewusst sind, denn wenn selbst Merz nicht begreift, was er da tat, wie sollen es alle anderen dann besser machen? Wir können nur miteinander Menschen so aufklären, dass der Hass seinen Nährboden verliert. Da sind wir alle gefragt, nie war es wichtiger als heute, gemeinsam gegen Antisemitismus vorzugehen.

  40. 2.

    Eine sehr lobenswertes und förderungswürdiges Projekt, in Berlin natürlich schwierig. Solange es hier Menschen gibt die wie im Oktober vor zweieinhalb Jahren feiern wenn Menschen inklusive ihrer Kinder durch Kopfschüsse im Keller getötet werden oder verschleppt werden, wird es schwierig. Ich wünsche ihr viel Kraft dieses Projekt fortsetzen und viele zu erreichen, damit diese begreifen dass wir alle nur Menschen sind.

  41. 1.

    "Wir wollen Kinder und Jugendliche motivieren, sich für eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen"
    Ehrlich gesagt bin ich nicht wirklich von dem Ansatz überzeugt, besonders bei jungen Kindern. Aus meiner Sicht sollte eher vermittelt werden, dass Kinder das Recht dazu haben, in einer Gesellschaft aufzuwachsen, die keine Menschen abwertet! Und konkret, dass bestimmte Gruppen oder einzelne Personen sich vielleicht anders verhalten, als man es selber gewohnt ist, aber man lernen kann mit diesen Unterschieden sehr gut klar zu kommen und sie einen nicht verunsichern müssen. So wird für mich "ein Schuh draus". Erwachsene haben die Aufgabe eine solche Lebenswelt für die folgenden Generationen zu schaffen - sie sind in erster Linie in der Verantwortung!

Nächster Artikel