Neues Schulgesetz - Anmeldung für das 11. Pflichtschuljahr startet

Mo 10.02.25 | 16:57 Uhr
  9
Archivbild: Der Lehrer Florian Schempp unterrichtet an der Friedenauer Gemeinschaftsschule. (Quelle: dpa/Pedersen)
Bild: dpa/Pedersen

Für Jugendliche in Berlin, die nach der 10. Klasse noch keine Aussicht auf einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz haben, startet nun die Anmeldungsphase für das 11. Pflichtschuljahr.

Am Montag hat die intensive Beratungsphase für Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe begonnen, wie die Senatsbildungsverwaltung mitteilte. Die Anmeldungsphase läuft bis zum 16. Mai.

Das 11. Pflichtschuljahr ist Teil der Schulgesetznovelle, die im Sommer 2024 beschlossen wurde. Es soll sicherstellen, dass die Jugendlichen nach der Jahrgangsstufe 10 einen Anschluss haben – weiter zur Schule gehen, sich auf eine Ausbildung vorbereiten oder eine Ausbildung beginnen. Die Schulpflicht gilt nicht über das 18. Lebensjahr hinaus.

Weiterhin offen ist die Frage, woher die Lehrer für das 11. Pflichtjahr kommen sollen. Schließlich geht es laut Berechnungen der Bildungsverwaltung um rund 3.000 Jugendliche. Ausgebildete Lehrkräfte sind allerdings nach wie vor knapp.

Sendung:

9 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 9.

    an den tollen Senat für Bildung, Jugend und Familie, Sie haben da ein super bürokratisches Monster erschaffen mit Dokumentationspflicht bis zum erbrechen um, ... ja um was eigentlich? 3000 Jugendliche zu erreichen, die schon in den letzten Jahren keine Lust mehr hatten auf Schule? Und dafür müssen für ALLE Schulabgänger Dokumentationen erbracht werden, die in keinem Verhältnis zum gewünschten Ziel stehen! Aber das Personal an Schulen hat ja unendlich viel Zeit dafür. Aufgaben die zusätzlich und ohne Gegenleistung erbracht werden müssen. Ist auch egal wie viele Schülerinnen und Schüler es an der Schule gibt. (Ironie off)

  2. 8.

    Vielleicht sollte man ein Auge riskieren, den Blick auf die 70er in die DDR werfen. Wer eine Förderschule besucht hatte oder eine Polytechnischen Oberschule (POS)vor Erreichen des Abschlusses der 8. Klasse verlassen hat, der konnte für bestimmte Berufe eine Lehre machen und war dann Teifacharbeiter. Wer die 8.Klasse POS hatte, konnte eine Lehre machen, die es im Grunde auch für Schüler mit 10. Klasseabschluss gab, musste aber ein Jahr länger in der Lehre bleiben. Heute kann man ohne Abitur studieren, wenn man eine Ausbildung abgeschlossen hat. Was genau war an diesem System so schlecht, dass es abgeschafft wurde? Erfinden wir es neu, um denen eine Chance zu geben, die sonst im Bürgergeld landen obwohl sie lieber einen Job wollen?

  3. 6.

    Viele der Schüler, die dafür in Frage kommen, haben keinen Schulabschluss erreicht.

    Was wäre also das Sinnvollste? Ihnen die Chance auf einen Schulabschluss geben.

    Was kann man in diesem 11. Schuljahr nicht machen? Einen Schulabschluss.

    Dazu sollte man wissen, dass die OSZ, die dieses neue 11. Jahr anbieten müssen, bisher bereits ein freiwilliges 11. Schuljahr angeboten hatten. Dort konnte man bisher nicht erreichte Schulabschlüsse nachholen.

    Beide Varianten laufen parallel weiter.

  4. 5.

    Nee. Gute Nacht Bildungsstandort. Der Bildungssektor insgesamt ist der Spitzenreiter bei den Abbrüchen. Einer unserer Azubis ist ein Abbrecher aus dem Vorjahr. Er ist Azubi, er will was lernen, er ist keine billige Arbeitskraft für Handlangerdienste, er schmiß hin und fing nochmal an, er hat Recht. So manch Murmelbude verfährt heut' noch nach dem Motto "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Dies Modell ist überholt. Früher stritten sich fünf Azubis um einen Ausbildungsplatz, heute fünf Firmen um einen guten Azubi. Da muss man sich was einfallen lassen.

  5. 4.

    Besser ein soziales Pflichtjahr oder Bundeswehr, das ist was echtes und kein Looser-Jahr

  6. 3.

    Diese Jugendlichen mussten so oder so beschult werden, und ich vermute die Schulen können das Besser als die von der IHK, außerdem schadet Bildung nie, und es schadet auch nicht, den Prozess täglicher Informationsaufnahme und Verarbeitung nicht zu unterbrechen!

    - Mir jedenfalls hat der brutale Stumpfsinn von 13 Monaten Zivildienstzwang, das Studium versaut!

  7. 2.

    Die Frage ist, ob das was bringt. Wer sich ab Ende der 9. Klasse nicht um seine Zukunft kümmerte, wird es mit der astart der 11. Klasse auch nicht eilig haben. Wenn Abbrecherquoten bei Azubis von mehr als 50% heute als normal gelten, dann läuft etwas ganz gewaltig schief. Von Berufsschule schwänzen über Dauerverpennen und unentschuldigte Fehltage ist alles dabei. Gute Nacht, Wirtschaftsstandort.

  8. 1.

    Beschäftigungstherapie, um wieder mal die Anforderungen, Teil der zahlenden Solidargemeinschaft zu werden, abzusenken? Wir reden dann über Größenordnungen in Höhe eines Kleinwagens pro Jahr....über alle fehlenden Jahre gerechnet. Was für eine Moral. Und am Ende heißt es dann: „harte Arbeit und wenig Rente“? Ich sage...ja hoffentlich.

Nächster Artikel