Bauprojekt - "Pankower Tor"-Vertrag soll im März unterschrieben werden

Mi 19.02.25 | 15:23 Uhr
  64
Massenmodell Pankower Tor Berlin im Februar 2025. (Quelle: Krie­ger Pro­jekt­ent­wick­lungs GmbH/Nöfer Architekten)
Audio: rbb88.8 | 19.02.2025 | Martin Grunwald | Bild: Krie­ger Pro­jekt­ent­wick­lungs GmbH/Nöfer Architekten

Seit 16 Jahren streitet der Bezirk Pankow mit einem Investor um ein Mammutprojekt: Mit dem "Pankower Tor" soll ein neuer Stadtteil entstehen. Dem standen unter anderem Kröten im Weg. Der Bezirk bestätigte dem rbb, dass es nun einen Unterschriftstermin gibt.

Der Investor und Möbeleinkaufshaus-Eigentümer Kurt Krieger und der Bezirk Pankow sind sich offenbar über den Bau des neuen Quartiers "Pankower Tor" einig. Eine Vertragsunterzeichnung sei für den 24. März terminiert, bestätigte Bezirksbaustadtrat Cornelius Bechtler (Grüne) dem rbb am Mittwoch. Zunächst hatte der Tagesspiegel berichtet.

Krieger kommentierte im Tagesspiegel die Absprache über den Termin mit den Worten: "Alle haben sich geschworen, den Termin einzuhalten." Kommt es im März zu dieser angekündigten Unterschrift, wäre es das Ende einer rund 16 Jahre dauernden Vertragsauseinandersetzung zwischen Krieger und dem Bezirk über die Baueinzelheiten auf dem alten Rangier- und Güterbahnhofsareal am Rande von Heinersdorf (Bezirk Pankow).

(Fast) Leeres Tortenstück vom S-Bahnhof Pankow Richtung Heinersdorf

Grob gerechnet umfasst die Planfläche ein Areal von etwa 47 Hektar. Der zentrale Zugang zu dem Gebiet ist die Auffahrt von der Berliner Straße in Richtung Nordosten am S-Bahnhof Pankow. Von dort erstreckt sich das Areal wie von der Spitze eines Tortenstücks in Richtung Heinersdorf.

Entstehen sollen 2.000 Wohnungen, Schule, Kitas, eine Art Stadtteilpark, eine Einkaufsstraße und ein neuer Möbelmarkt. Erschlossen durch Autobahnnähe, S-Bahn-Nachbarschaft und U-Bahn-Zugang ist das Areal bereits, verbessert werden soll diese Verkehrsanbindung allerdings durch eine Tramstrecke über das Areal, den Autobahnanschluss und die Schaffung eines Radschnellweges über das Gelände.

2009 wurden erste Baupläne angekündigt

Außer Betrieb genommen wurde der Güterbahnhof Mitte der 90er Jahre. Das leer geräumte Gelände erwarb Krieger dann im Jahr 2009 mit der Ankündigung, auf dem Gelände Wohn- und Einkaufsflächen zu errichten. Aufgrund unterschiedlicher Ideen und Vorgaben über die Bebauung und Nutzung, sowie aufgrund verschiedener Naturschutz-, Artenschutz- und Denkmalschutzvorgaben war die die Einigung zwischen Bezirk und Investor mehrmals geplatzt.

Masterplan Pankower Tor im Februar 2025. (Quelle: Krieger/Nöfer Architekten)Städ­te­bau­li­che Mas­ter­pla­nung zur Er­stel­lung ei­nes Be­bau­ungs­plans.

Über die Umsiedlung und einen möglichen geschützten Lebensraum der Kreuzkröten hatten Investor, Bezirk und Nabu im vergangenen Jahr eine Einigung erzielt und über den Lokoschuppen und dessen Erhalt aus Denkmalschutzgründen hatte im Herbst das Landesverwaltungsgericht Berlin im Dezember den Erhalt des Hauses verfügt.

Laut Tagesspiegel wurden die letzten Hürden genommen bei einem Treffen von Krieger und Bezirksbaustadtrat Bechtler in der Senatskanzlei des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) in der vergangenen Woche.

Sendung: rbb88.8, 19.02.2025, 14:30 Uhr

64 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 64.

    Ja, stimme Ihnen vollkommen zu. Erst Erwirtschaften, dann Umverteilung. Selbst anstrengen, bevor man die Hand aufhält. Sind schließlich Steuergelder der arbeitenden Bevölkerung.

  2. 63.

    Westhafen liegt ja auch im Westteil von Berlin. Da wurde so gut wie nichts verscherbelt. Der Ostteil wurde aber dafür komplett verscherbelt. Wir sollen uns ja auch voller Demut für diese ganzen "Nettigkeiten" bis in alle Ewigkeit bedanken. Neee………

  3. 62.

    Ihr Irrtum ist, dass Bezahlung an der Schwere der körperlichen Arbeit gekoppelt ist. Wäre dem so, wären Müllmänner und Straßenbauer Spitzenverdiener. Sind sie aber nicht. Bezahlung hängt an Verantwortung. Ein Vorstandsvorsitzender, der die Geschicke der Firma lenkt und damit Verantwortung für teils tausende Mitarbeiter trägt, keinen Acht-Stunden-Job und zudem oft nur befristete Verträge hat und jederzeit abberufen werden kann, darf meinetwegen gerne deutlich mehr verdienen, wenn das Ergebnis stimmt. Ich möchte so einen Stress gar nicht haben.

  4. 60.

    Ja, klar, nicht nur aber eben auch die Grünen. Dass SPD, CDU, CSU, FDP, FW und AfD keine bahnfreundliche Politik betreiben, ist ja nicht überraschend.

  5. 59.

    Nicht nur Pankow - Heidestraße - der ehemalige Containerbahnhof - Endpunkt der rollenden Landstraße in den 80´er. Nur noch ne Betonbrache für Gutbetuchte und "Investoren" statt sinnvoller Verkehrwendeprojekte. Das hat aber nüscht mit den Grünen zu tuin - begonnen haben damit SPD und CDU trotz aller Widerstände der Spediteursverbände. Alles Gute wurde zerstört - auch die Natur und Freiflächen - das rächt sich sowieso. Damit müssen unsere Kinder klarkommen, während die dafür verantwortlichen Deppen aus dem Bundestag langsam beginnen auszusterben.... Nach mir die Sintflut, so sieht es leider aus.
    Was Wunder, dass der Containerterminal am Westhafen noch steht und die Gleisanlagen nicht verscherbelt wurden.

  6. 58.

    Ja, wäre eine vernünftige Entscheidung gewesen. Doch anstatt konsequent den Bahngüterverkehr zu fördern, wurden nicht nur der Güterbahnhof Pankow sondern die meisten der einstmals zahlreichen Ortsgüteranlagen in Berlin und auch anderswo stillgelegt, rückgebaut und an Investoren veräußert. Daher ist das Gerede von der Verkehrswende nicht ernst zu
    nehmen. Die Taten der politisch Verantwortlichen einschließlich der Grünen sprechen ganz klar dagegen, dass eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene politisch gewollt ist. Ganz im Gegenteil wurde eine Verkehrsverlagerung von der Schiene auf die Straße nach Kräften gefördert.

  7. 57.

    Es soll natürlich „beräumen“ und nicht „versäumen“ heißen, wieder mal die Rechtschreibkorrektur…

  8. 56.

    Dem Mammon zugunsten muss die Natur zerstört werden. Es wurden echte Chancen verpasst, das Areal zu einer Kaltluftschneise mit Stadtpark umzubauen - aber das bringt ja keinen Zaster - den sich ja dann nur die paar Hansel einstreichen, die den kleinen Bürgern eh schon das Geld aus der Tasche ziehen. Leider zeigt der Kapitalimsu immer hässlichere Züge - wie man an einigen Kommentaren hier auch lesen muss.

  9. 55.

    Na dann können Sie den Transferleistungsempfängern ja auch ihr Bürgergeld gönnen. Dieser ständige Sozialneid von oben hängt mir schon lange zum Hals raus.

  10. 54.

    Sinnvoller als Kleingärten zu versäumen wäre es gewesen, einen geeigneten Teil des Geländes für die Kröten in seinem jetzigen Zustand zu belassen. Versuche, Amphibienpopulationen umzusiedeln, sind selten erfolgreich. Herr Krieger hätte dann eben auf sein Möbelhaus verzichten müssen.

  11. 53.

    „ Noch gilt in D das Leistungsprinzip. Leiste was, kriegste was!“
    Wenn es so wäre, gäbe es diese enormen Einkommensunterschiede nicht. Niemand kann mir erzählen, dass z.B. eine Fachkraft in der Pflege weniger leistet, als ein Vorstandsmitglied eines Großunternehmens. Die Pflegefachkraft erhält aber weniger als 1% der Bezüge des Vorstandsmitglieds. Und genau solche absurd hohen Unterschiede gilt es auszugleichen und abzubauen.

  12. 52.

    Bin gespannt, wann die ganzen Leute, die hier nur über andere herziehen können, auf Ablehnung reagieren, wenn sie mal Hilfe benötigen. Diese Leute stehen schon jetzt ziemnlich allein da. In der Menge allein - aber das versteht von denen niemand.

  13. 50.

    Ich freue mich echt, dass er endlich loslegen kann! Ich bin Ur-Pankower (seit DDR-Zeiten) und fand es immer super traurig, dass einfach kein Weg zu einer Einigung über das Gelände gefunden wurde. Die Pläne von Herrn Krieger sind toll und es kann doch nur eine Auwwertung werden, wenn natürlich auch die gesunde Duchmischung der Wohneinheiten gegeben ist. Und was ist so wild an einem Möbelhaus, hey ich freue mich da total drüber und ne Parkanlage, Tram-Verbindung, Schule, Kita und und und ....hey, dass ist doch super. Ich freu mich für Krieger und für Pankow!

  14. 49.

    Das Rathauscenter, inmitten der alten Bürgerhäuser, ist mit das Übelste, was man uns Pankowern angetan hat. Ein Schandfleck. Genauso wie das häßliche Monster am Garbatyplatz. Dort befanden sich einmal Wasserspiele, an denen ich mit mir meinen Kindern verweilen konnte. Breit angelegt und ohne Gefahr für die Kinder. Heute ein überlaufener häßlicher mit Fahrrädern vollgestellter verdreckter Platz.

  15. 48.

    Auf welcher Anspruchsgrundlage eigentlich?

    Noch gilt in D das Leistungsprinzip. Leiste was, kriegste was!

  16. 47.

    Ja, und? Leben sie damit. Kein Mensch muss sich mit allem und jedem empathisch zeigen. Behaupten können sie viel, warme Worte, mehr nicht.

  17. 45.

    Ja, und aktuelle Zahlen belegen, dass man sich nicht auf die staatliche Rente verlassen soll! Man muss selbst vorsorgen. Hier heute bei der Tageschau:
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/rentenluecke-altersvorsorge-finanztip-100.html

Nächster Artikel