Deutlich mehr Unbrauchbares - Abfallflut in Kleidercontainern

Sa. 22.02.25 | 08:18 Uhr | Von Lisa Splanemann
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Überquellende Kleidercontainer in Berlin. (Quelle: rbb)
Audio: rbb24 Inforadio | 22.02.2025 | Lisa Splanemann | Bild: rbb

Seit Jahresbeginn dürfen Textilen nicht mehr im Hausmüll entsorgt werden. Seitdem landet viel Unbrauchbares in Kleidercontainern. Für Hilfsorganisationen ist das ein gewaltiges und teures Problem. Von Lisa Splanemann

Ein junger Mann kommt mit einem Schwung Kleidung in den Textilhafen der Berliner Stadtmission. Mützen, Socken, Hosen und Pullover hat er dabei. Eine Mitarbeiterin geht mit ihm die Kleidungsstücke Schritt für Schritt durch. "Bei den Socken müssen wir an den Fersen gucken, ob sie durchgelaufen sind, aber das funktioniert hier super." Die Textilien sind in einem guten Zustand und werden von der Mitarbeiterin entgegengenommen. Solche Kleiderspenden werden dringend benötigt.

Der Textilhafen befindet sich in einer großen Halle an der Storkower Straße – hier ist auch eine der Annahmestellen für Kleider- und Sachspenden der Berliner Stadtmission. Darüber hinaus wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort die gespendete Kleidung genau begutachtet und sortiert.

Elf Tonnen pro Woche

Die Berliner Stadtmission gibt an obdachlose und bedürftige Menschen Kleidung aus. Insbesondere im Winter sind viele von ihnen auf warme Jacken oder Schuhe angewiesen. Bei Eisnächten wie zuletzt ist das überlebenswichtig.

Doch mit Beginn des neuen Jahres hat die Spendenbereitschaft abgenommen. Hinzu kommt, dass oft Produkte in den Kleidercontainern landen, die nicht weiterverwendet werden können. Für Hilfsorganisationen wird das zunehmend zu einem großen Problem.

Laut Stadtmission kommen beim Textilhafen durchschnittlich elf Tonnen Kleidung pro Woche an. An großen Tischen stehen Mitarbeiter, nehmen die Textilien in die Hand und schauen nach Löchern oder abgeriebenen Stellen. Nicht immer sind die Kleiderspenden brauchbar. Manches ist bereits verschlissen, anderes saisonal unpassend.

Die Mitarbeitenden suchen deshalb das Gespräch mit Menschen, die Spenden vorbeibringen. Sie wollen aufklären, damit gar nichts erst abgegeben wird, was nicht verwendet werden kann. "Wenn uns die Leute Sachen bringen, die wir gar nicht brauchen, dann haben wir eine Flut an Dingen, die wir hin- und herkarren und lagern müssen", erklärt Barbara Breuer, die Sprechersprecherin der Berliner Stadtmission. "Das übersteigt unsere Kapazitäten."

Bei der Berliner Stadtmission seien 2023 rund 17 Prozent der Kleiderspenden für die Ausgabestelle, die Kleiderkammer, nutzbar gewesen. Rund elf Prozent seien zu den Kiezläden gegangen, um die Produkte dort zu verkaufen, ein weiterer Teil sei im sogenannten Materialpool gelandet. Was übrig geblieben ist, habe kostenpflichtig entsorgt werden müssen.

Anderen Organisationen geht es ähnlich. Das Deutsche Rote Kreuz sammelt nach eigenen Angaben jährlich 70.000 bis 80.000 Tonnen Altkleider. Nur die Hälfte davon sei noch tragbar.

TEXTILHAFEN der Berliner Stadtmission in Berlin. (Quelle: IMAGO)

Seit Jahresbeginn kommt mehr Unbrauchbares

Ein zerschlissener Hausschuh liegt im Textilhafen auf dem Sortiertisch. Die Sohle hat sich bereits gelöst. "Für uns ist das keine gute Spende", sagt Annett Kapplow, die zum Leitungsteam im Textilhafen gehört, daran merke man, "dass Menschen schnell ausmisten wollen und das landet auch leider bei uns."

Der Verein beobachtet, dass seit dem 1. Januar immer mehr minderwertige Kleidungsstücke in den Containern landen. Die Qualität der Textilien nimmt ab. Seit Beginn des neuen Jahres gelten für das Entsorgen von Altkleidern verschärfte Regulierungen, wonach Textilien nicht mehr in der Restmülltonne entsorgt werden sollen.

Die Kommunen müssen nun andere Entsorgungsmöglichkeiten schaffen. Offenbar aus Verunsicherung wird nun vieles in Kleidercontainer geworfen, das dort eigentlich nicht hingehört. Für Hilfsorganisationen ist das eine enorme Herausforderung.

"Das ist für uns natürlich schrecklich", betont Breuer. Im vergangenen Jahr sei für die Entsorgung von Müll aus den Kleidercontainern rund 10.000 Euro ausgegeben worden. "Für uns als Hilfsorganisation ist das ein riesiger Batzen", so die Pressesprecherin.

Statistisch zwei Kilo Abfall pro Person

Im Durchschnitt kaufen Europäer jedes Jahr fast 26 Kilogramm Textilien, so das Europäische Parlament. Etwa elf Kilogramm davon werden weggeworfen. Anderes kommt nur selten oder überhaupt nicht zum Einsatz.

Laut der Organisation Greenpeace werde noch immer jedes fünfte Kleidungsstück seltener als alle drei Monate getragen. Verbraucher verkaufen die ungenutzten Textilien, werfen häufig Getragenes in die Mülltonne oder geben wenig getragene Kleidung an Sammelstellen.

Allein in Deutschland wurden 2023 laut Statistischem Bundesamt rund 175.000 Tonnen Bekleidungs- und Textilabfälle aus Privathaushalten eingesammelt. Überwiegend von öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern, umgerechnet seien das rund zwei Kilogramm pro Kopf.

Spenden verursachen immer auch Kosten

Die Berliner Stadtmission ist auf Spenden angewiesen. Insbesondere im Winter für Obdachlose. Wie viele Menschen genau in Berlin auf der Straße leben, ist unklar. In der Kleiderkammer des Vereins werden täglich 180 Menschen mit Kleidung versorgt. 2023 seien insgesamt 24.510 Personen eingekleidet worden, heißt es.

Auf dem Gelände an der Lehrter Straße stehen neun Kleidercontainer. Weitere befinden sich etwa in Kreuzberg oder Neukölln. "Ich habe alles eingepackt, was noch in Ordnung ist, aber zu schade zum Wegschmeißen wäre", sagt eine Passantin, die in einer großen Tragetasche Wintersachen vorbeibringt. "Damit andere etwas zum Anziehen haben."

Die Kleidercontainer werden regelmäßig geleert, ihr Inhalt zum Textilhafen mit einem Lastwagen transportiert. Dort wird sortiert und in Kisten gepackt, die anschließend zur Kleiderkammer in die Lehrter Straße kommen. Obwohl die Kleidung gespendet wird, entstehen Kosten. Im Schnitt würden rund 18 Euro anfallen, um einen Menschen einzukleiden, erläutert Barbara Breuer. Personal, Lagerräume, Transport – all das muss finanziert werden.

Spendenbereitschaft vor Weihnachten am größten

Besonders in der Weihnachtszeit wird viel gespendet. "Im Dezember kriegen wir immer sehr viele Spenden, Leute denken an obdachlose Menschen", erzählt die Pressesprecherin der Berliner Stadtmission, es sei "die Zeit des Gebens". In den ersten Monaten eines neuen Jahres flaue das Ganze dann wieder ab.

Diese Phasen sind auch bei Geldspenden zu beobachten. Laut Deutschem Spendenrat wurden im vergangenen Jahr 5,1 Milliarden Euro gegeben. Ein großer Teil davon während der Weihnachtszeit. Im Vergleich zu 2023 ist das Spendenvolumen um zwei Prozent gestiegen. Gleichzeitig sei "die Anzahl der Spenderinnen und Spender wieder zurückgegangen", so Geschäftsführer Martin Wulff. Im Durchschnitt betrug eine Spende im vergangenen Jahr 43 Euro, im Jahr davor waren es 40 Euro. Besonders gern spenden in die Deutschen an regionale und nationale Einrichtungen.

In der Kleiderkammer in der Lehrter Straße steht ein Mitarbeiter an einem Regal. Winterschuhe und dicke Jacken befinden sich dort. Einen guten Überblick zu haben, erleichtert die Beratung, wenn jemand ein konkretes Bedürfnis hat. Halten die Schuhe Feuchtigkeit ab, wenn sie rund um die Uhr auf der Straße getragen werden? Sind die richtigen Größen vorhanden? Welche Jacken? "Es ist einfach extrem kalt."

Sendung: rbb24 Inforadio, 22.02.2025, 07:30 Uhr

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Beitrag von Lisa Splanemann

29 Kommentare

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  1. 29.

    Sie haben zum Teil Recht. Aber die Regierung hat das Gesetz auf den Weg gebracht, also müsste sie auch für entsprechende Container sorgen und für dessen Entsorgung.

  2. 28.

    Es wurde doch genauso kommuniziert: alle nicht mehr verwendete Kleidung, egal ob unbrauchbar oder nicht sollen in die Kleidercontainer. Das dann die Hilfsorganisationen Probleme kriegen war abzusehen.

    Bevor wir massig Klamotten entsorgen, sollten wir vielleicht mal überlegen, ob man ernsthaft 26 Kilo Kleidung im Jahr braucht??? Vermeidung vor Entsorgung sollte das Ziel sein.
    Man bräuchte vermutlich sogar kleinere Wohnungen, wenn der Kleiderzuwachs pro Jahr nicht im Durchschnitt (26-11) 15 kg pro Jahr betragen würde, oder wo parkt man diese Menge?
    Und für die Kosten, die man spart, wenn man weniger kauft, könnte man zur Unterstützung von Hilfsvereinen nutzen - nicht nur shoppen macht glücklich - anderen helfen macht es auch...

  3. 27.

    "Nicht erwünscht: Zerschlissene, verschmutzte oder kontaminierte Textilien. Diese gehören weiterhin in die Restabfalltonne."

    Aber: Laut Meldung aus dem Januar wird die Restmülltonne angeblich nicht abtransportiert, sollte sich in ihr Kleidung befinden. Auch sollen Strafen drohen. Es ergeben sich Fragen über Fragen (natürlich nicht an Sie!): Wer durchwühlt die Tonnen? Woher weiß derjenige, dass die olle Strumpfhose von mir stammt? Oder wird die Strafe dann per Umlage auf alle Mieter "verteilt"?
    Einfach nur noch krank.

  4. 26.

    Schon theoretisch richtig, wir mussten von Haustür zu Haustür tingeln und Gläser, Flaschen, Altpapier sammeln, die dann zum " Lumpenhändler " bringen und das bekommene Geld nächsten Tag in der Schule je nachdem für Vietnam, Chile oder Nicaragua abliefern. Das brauchen Sie mir nicht erzählen. Aber wohin denn nun mit kaputten Klamotten oder Schuhen????? Ich weiß es immer noch nicht. Also, bevor die BSR meine Tonne nicht leert, fliegt das ganze, wie von der EU gewünscht in einen Altkleidercontainer oder notfalls auch daneben, wenn der schon überfüllt ist.

  5. 25.

    Letztendlich treiben wir es mit unserer Regelungswut und Überkorreckheit soweit, dass jeder Haushalt mit 8-10 unterschiedlichen Müllbehältnissen ausgestattet wird um den anfallenden Müll nach allen möglichen und unmöglichen Zusammensetzungen zu trennen um ihn dann der Entsorgung wie auch immer geartet zuzuführen. Die Welt wird immer verrückter.

  6. 24.

    So ist es. Ist Wolle nicht zudem der einzige Stoff, der auch nass noch wärmt und 100% biol. abbaubar ist?

    Durchgerechnet und die "Nebenwirkungen" wie Vergiftung der Natur und teure "Renaturierungs"versuche wäre es wohl auch monetär günstiger, sehr umfangreich wie althergebracht zu haushalten und zu produzieren.

    Also Menschenwerk wie Schäfer, Schneider, Fleischer, Müllabholer und -entsorger etc. statt Klein-Klein-Bürokratie mit Riesen-Global-Industrie (und Aktionären) dahinter.

    Wer kann, möge bitte berechnen.
    In "Latein"Amerika hat auch erst die Werteberechnung von gesundem Urwald vs. bloßer Ausbeute (Holz, argentin. Steaks etc.) dazu geführt, Schutz und Erhaltung per Gegerechnung zu ermöglichen.

    Salutogenese!

  7. 23.

    Nicht die Regierung stellt die Container auf sondern zb das DRK, Humana etc. Und die haben mit der (im Übrigen sinnlosen) Idee eines Container für Müllklamotten trotzdem bzw weiterhin die Entsorgung zu bezahlen. Es ist doch nicht schwer untragbares in den Haushalt zu werfen, wozu ein extra Container?!

  8. 22.

    Oder der rbb mit super.markt hat auch schon berichtet: genau das gleiche Ergebnis. https://www.rbb-online.de/supermarkt/themen/nachhaltigkeit/neue-regeln-alte-regeln-altkleider-entsorgen-container-restmuell.html
    Noch benutzbar: Altkleidercontainer.
    Zerschlissen: Restmüll.
    Ist doch easy.

  9. 21.

    Ihr fundierter Beitr ließ mich entscheiden, noch mal eine Replik zu schreiben. Das ist näml das gegenwärt.Problem. Und die Ideen zur Lösung gibt es auch, nur, finden diese in der Politikwelt keine Mehrheiten.
    Dennoch könnte der kluge Bürg. an Entscheidungen mitwirken - indem er das Recycling ermöglicht, überhaupt eine Werststoff-Trennung vornimmt oder eben gezielter einkauft. Denn dass Schafwolle in Deutschland z.gr. T. zu völlig abartigen Zwecken genutzt wird, das gibt es wirklich nur im reichen, aber durchschnittl. intelligenten Deutschland: Wolle wird verbrannt, Wolle wird untergepfügt, zu Dünge o. anderweitig auf Halde. Die Schäferberuf wird aber gebraucht, denn Schafe sind vollwertiger Ersatz, um die nötigen Hochwasserschutzdämme zu beweiden/von aufkommenden Gehölzen freizuhalten. Diese Arbeit wird zwar - na, ja, - vergütet, aber Schafe schenken uns auch Wolle - diese muss aber gewaschen werden, sonst würde das niemand anfassen/verarbeiten. Ein Comeback d. Wolle ist bitter nötig

  10. 20.

    Völlig, korrekt. Das ist auch meine Sorge!
    Wir "verbrennen (die) Arbeit" - und das wollen wir uns leisten?- Verkehrte Welt!

  11. 19.

    Stimmt. Aber leider ist die Regierung irgendwie an einfachen Lösungen nicht interessiert oder einfach nicht in der Lage einfache Lösungen zu finden.
    Leider ist das nicht nur bei diesem Problem so.

  12. 18.

    Das ist nicht nur sinnvoll, das ist eigentlich zwingend notwendig! Die letzten verbliebenen Container verkommen ansonsten nur noch zu Textilmülltonnen.
    Und wer bitte soll sich dann um deren „Entsorgung“ kümmern? Das geht doch total am Ziel vorbei!

  13. 17.

    Genauso! SERO. Flaschen und Gläser nach Stückzahl, Lumpen und Papier nach Gewicht. Metall zum Schrotthändler. Schulklassen stockten mit Erlösen aus Sammelaktionen ihre Klassenkasse auf, z.B. für die Weihnachtsfeier. Defekte Geräte wurden damals repariert, nicht weggeschmissen.
    Daran, dass das Rad rund ist, hat sich seit seiner Erfindung nichts geändert. Nur die Wegwerfgesellschaft und ihre Bürokratie fuhr eine Acht in die Felge.

  14. 16.

    Wir haben seit Monaten weder Altglastonne noch Papiertonne mehr. Auch keine Info, wohin stattdessen mit dem getrennten Müll.

    Laut Internet einige Straßen weit entfernte Container. Kommen wir nur nie lang, trifft auch nicht unbedingt zuu, dass die dann wirklich immer da stehen. Oft sieht man auch übervolle mit Glassplittern rundum.

    Laut TV-Doku hat sich die CDU-Regierung 30(?) J. lang an die alten Recyclingfirmen gebunden, heißt: Bürger müssen vorortieren, Müll muss getrennt abgeholt werden. Bei Trenn-Fehler => Verbrennung.

    Dabei gibt es seit vielen Jahren Anlagen, die Gemischtmüll automatisch trennen können. Geht nur nicht wegen Lobby und Altverträgen.

  15. 15.

    Am sinnvollsten wäre, es gäbe zwei Sorten Textil-Container:
    - einer für Textilien, die unbrauchbar sind als Kleidung
    - einer für intakte, tragbare Kleidung
    Es gibt doch auch Weiß- und Buntglas.
    Eigentlich nicht so schwierig….

  16. 14.

    Einfach mal auf der Seite der BSR schauen
    Was gehört in die Altkleidercontainer?

    Erwünscht: Gebrauchsfähige, saubere und trockene Kleidung sowie paarweise zusammengebundene Schuhe. Nur solche Alttextilien können wiederverwendet oder möglichst hochwertig wiederverwertet werden.
    Nicht erwünscht: Zerschlissene, verschmutzte oder kontaminierte Textilien. Diese gehören weiterhin in die Restabfalltonne.

  17. 13.

    Nein, das ist nur die Vorstellung der Damen. Hauptproblem der End-Entsorgung sind die Mischgewebe mit Industriefaser. Man kann das Gemisch nciht mehr trennen und recyceln, der Plastikanteil und die PFAS-Beschichtungen machen es unmöglich.

    Was ist schon noch aus 100% Baumwolle? Fast immer ist ein Stretch- oder sonstiger Anteil eingemischt. Ist halt aauch billiger – für die Produzenten, nicht für die Gesellschaften und die Natur. Im Gegenteil. Vergiftung der Erde.

    Man sieht den Lobby-Einfluss auf Gesetzgeber. Sonst hätten wir Gesetze zum nachhaltigen Produzieren, Recyceln, Gifte-Verbot.

    Und wie man sieht (Plan B usw.), findet sich dann ja doch eine Naturfaser, die die Chemie ersetzen kann.

  18. 12.

    Sie irren - was diese VO angeht. Ziel des EU-P war eindeutig, den Bürger nicht zubelasten! Es sind eindeutig die Staatl. Stellen und Kommunen gefragt! Und wenn Sie mich fragen; also in meiner Kindheit in der ehem. DDR war es üblich, ein ausgedehntes Recycling aller möglichen Stoffe zu betreiben, weil es an allen Rohstoffen fehlte. Auch wenn ich später etliche Probleme in diesem Staat sah, aber in Fragen des Werkstoff-Recyclings war man eindeutig besser. Was damals gang und gäbe war, Reparaturen von Elektro-Kleingeräten u. was weiß ich - dass hat dieses Land nach 30 J. erst geschafft: in homöopathischen Dosen: Repair-Cafes!
    Alles wurde in sog. Komplexsammelstätten, in irgendeinem Garagenkomplex war das untergebracht, mit z.T. gruseligen Arbeitsbedingungen für den dort Arbeitenden gesammelt. Aber vom Grundsatz her völlig richtig.

  19. 11.

    Das kommt davon, wenn Meldungen unvollständig oder sogar teilweise falsch an die Öffentlichkeit gelangen und dadurch eine fatale Informationslücke geschaffen wird (wohin denn nun mit den Lumpen?). Laut Verbraucherzentralen sollen nämlich stark zerschlissene, verdreckte oder anderweitig kontaminierte Textilien weiterhin über die Restmülltonne entsorgt werden. Dass andernfalls auch gut tragbare und ggf. dringend benötigte Kleidung durch die Vermischung kontaminiert und damit unbrauchbar gemacht wird, war jedenfalls nicht Intention der EU-Gesetzgebung.

  20. 10.

    Ich kann Ihre Enttäuschung schon verstehen.
    Aber noch einmal: Die EU hat zurecht ein Auge auf den Altrohstoff textile Faser. Die Umsetzung des Gebotes - für uns als Bürger als Verbot aufgenommen worden, so wie es D von Anfang an diskutiert hat. Und da liegt der Fehler. D Abgeordnete in der EU haben - was?- gemacht? Keine Ahnung, denn es dürfte von Anfang an klar gewesen sein, dass das allseits geforderte Recycling nicht nur bei den Gläsern, Batterien stehen bleiben wird. Die staatl. Stellen haben mit den Kommunen ! dieses Problem zu regeln, denn die Absicht des EU-P war, den Normalbürger nicht zu belasten! Weil man den Textilrohstoff zurückgewinnen will. Also müssen kommunal Formen gefunden werden, nicht verdreckte Alttextilien zum "Auflösen des Faserverbundes" anzunehmen. Wir kennen uns ja selbst ambesten: Eine anonyme Entsorgung ist m.E. nicht geeignet, da jeder Container leider zur Müllkippe verkommen kann.-- Leider! Und eben auch schneller. Denn die Bürger machen schon mit!

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