300 Kubikmeter Holz - Brandenburgs wertvollste Laubholzstämme werden meistbietend versteigert

Mi 12.02.25 | 14:29 Uhr
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Mario Krause, Holzvermarkter vom Landesbetrieb Forst Brandenburg Forstbetrieb Groß Schönebeck, misst den Durchmesser eines Eichenstammes auf dem Wertholzlagerplatz in der Schorfheide. (Quelle: dpa/Pleul)
Bild: dpa/Pleul

Die jährliche Versteigerung der wertvollsten Laubholzstämme aus dem Brandenburger Landeswald endet am kommenden Mittwoch. Das teilte der Landesbetrieb Forst Brandenburg mit. Auf zwei Versteigerungsplätzen würden demnach insgesamt fast 300 Kubikmeter Holz angeboten. Der größte Anteil ist mit großem Abstand Eichenholz. Nur insgesamt etwa 15 Kubikmeter entfallen auf Ahorn, Roteiche und Esche.

Über 1000 Euro pro Festmeter im vergangenen Jahr

Bieter geben den Angaben zufolge ihr Gebot schriftlich ab. Wer für einen Stamm das höchste Gebot abgegeben hat, bekommt am kommenden Mittwoch den Zuschlag. Im vergangenen Jahr lag der Durchschnittspreis laut der Veranstalter bei 1.004 Euro pro Kubikmeter und damit etwas höher als noch im Jahr 2023.

Zu den Kunden der Wertholzsubmission (forstwirtschaftliches Verkaufsverfahren) des Landes zählt das ganze Spektrum der Holzverarbeitung - von Tischlereibetrieben über Sägewerke bis hin zu Furnierherstellern. Häufig landen die edlen Hölzer als Furnier im Ausbau von Jachten oder teuren Autos.

Auf die Stämme können aber auch Privatleute bieten. Die hochwertigen Hölzer fanden in den vergangenen Jahren Käufer aus Dänemark, Österreich, Brandenburg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

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17 Kommentare

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  1. 17.

    Konnten Sie auf den vielen vorbei fahrenden Lastern erkennen, ob es sich um Laubholz in guter Qualität handelte? Ich frage nur deshalb, weil erst vor wenigen Tagen der Waldzustandsbericht veröffentlicht wurde. Danach weisen 75 % (!) der Eichen und 64 % der Buchen in Brandenburg (egal ob Privat- oder Staatswald) sichtbare Schäden auf. Insofern vermag ich als Außenstehende nicht einzuschätzen, ob hier munter bestes Holz in großem Stil gefällt + verscherbelt wird, wie Sie es annehmen. Um nicht missverstanden zu werden, ich bin sehr wohl für eine nachhaltige Waldwirtschaft. Aber mir scheint, so einfach lässt es sich "von außen betrachtet" nicht schlussfolgern.

    Hingegen handelt es sich in dem Artikel tatsächlich um hochwertiges Holz (deshalb ja auch Versteigerung), wobei mir 300 qm im Jahr - der staatlichen Forst aus allen Teilen Brbg. - nicht unverhältnismäßig viel erscheint.

  2. 16.

    25 % der Waldfläche Brandenburgs mit insg. 1,1 Mio. ha ist Staatswald des Landes. Der überwiegende Teil also NICHT staatliche Forst. Von den über 100.000 Privatwaldeigentümern besitzen wiederum > 60 % mehr als 20 ha Wald. Man darf wohl davon ausgehen, dass hier ebenso Waldwirtschaft betrieben wird. (Ob gut oder schlecht, ist ein anderes Thema.) Wer also Holzlaster auf den Autobahnen sieht, sollte folglich keineswegs per se darauf schließen, dass dies ehemaliger Staatswald war.
    Hingegen scheinen mir 300 qm Laubholz-Versteigerung p.a. aus allen Teilen Brbg. (!) nicht unverhältnismäßig viel.

  3. 15.

    Ja, natürlich funktioniert sehr gut. Die Aber kommen leider gleich hinterher. Leider. Auf so einer großen Fläche, ist der Ausfall wg. zu starker Besonnung, ausbleibender Niederschläge und im Herbst bei aufkommenden Windlagen schon nicht einfach zu beschützen oder nachzubearbeiten. Denn sie wollen ja auch Erfolge in den ersten Standjahren sehen. Und das braucht halt mehr als 3 Standjahre, um sicher zu gehen.
    Also da wäre die Variante mit dem Kolln Eichelhäher schon eine sichere. Am Ende zählt, eine große Fläche ist schneller "beräumt" evtll verkauft als sicher bewachsen. Kann man sch selbst ausrechnen, welche Methode zielführender ist. Denn durch einen Kahlschlag verändern Sie das Gesamtgefüge Ihrer angrenzenden Baum bestandenen Flächen. Ob die dann "begeistert sind" von derart Treiben, bleibt dahongestellt.

  4. 14.

    Vielleicht so, eine Auktion betrifft ja immer ein gewisses Sortiment. Wenn man Geld verdienen möchte/muss, muss dann eben die Bestockungsfläche auch etwas bringen, Das muss man schon ins Auge fassen. Aber ganz gewiss, sollte man sich der Reserven, die es sicher noch gibt, erinnern. Ich meine, d.Weihnachstbaumschlagen, wurde aus der Not zu einer Tugend gemacht, wurde ein Event. So etwas kann man auch auf anderen Flächen mit anderem Material versuchen. Zumal die Menschen das garantiert begrüßen würden, wenn man die richtigen Mitstreiter findet. Sicher kann das nicht die Hauptform eines Betriebes sein. Aber wir sprachen 'von Reserven nutzen', der rbb-Landschleicher hat genügend "Potential" angetroffen, so dass eine derart Idee, mit den Menschen realisieren, keine Schnapsidee bleiben muss. Ich persöml. kenne das von einer ländl. Parkanlage! Einfach toll!

  5. 13.

    Als es noch Kahlschläge in der Größe mehrerer Hektar gab, wurden die oft per Pflanzmaschine aufgeforstet. Haben Sie so ein Gerät schon mal gesehen oder sogar bedient? Es ist wie ein Anhänger, der hinter einen Traktor gespannt wird. Im Anhänger sind 2 Sitze, man guckt entgegengesetzt der Fahrtrichtung. In der Mitte zwischen den Sitzen rotieren 2 riesige Gummischeiben, die Markierungen haben. Unter der Scheibe ist ein Pflug, der die Pflanzrinne zieht, dahinter zwei Kufen, die die Rinne wieder schließen. Die Besatzung steckt das Pflangut kopfüber zwischen die Gummischeiben und alles möglich auch Pflanzverbände mit Laub- und Nadelholz. Feine Sache, geht schnell, DDR-Technik. Seitdem nicht mehr gesehen. Schade!

  6. 12.

    Na, ja, Forstwirtschaft betreibt man schon mit einem Ziel. Auch wenn man jetzt prächtige Exemplare entnimmt.Ich sehe das so, dass wir in Bbg schon gewisse Schwierigkeiten haben, den seit nun über 40 Jahre geforderten Waldumbau voranzubringen. Aber man muss auch seine Mittel klug einsetzen. Statt die Eicheln an Schwarzwild zu verfüttern, könnte ich mir ein 'Aufgehoben sein' "im Walde" schon eher vorstellen. Und warum soll der vergessliche Kumpel Eichelhäher nur in Hessens Waldgebieten Gutes tun? Klar das "Rücken" ist in Monobeständen gewiss kostengünstiger, aber man muss ja erst einmal ne ganze Weile warten(im nächsten Leben), bis es so weit ist. Ich wünschte mir, dass die Waldumbauflächen einfach schneller wachsen(im Hinblick auf die Flächen). Machen! Evtll mit Hilfe der ortsansässigen Bevölkerung.

  7. 11.

    Richtig „Fortstwirtschaft“, früher, wie heute ……. vorrangigstes Ziel ist sicherlich der wirtschaftliche Aspekt. Am besten noch helfen beim abholzen ? Oder beim Neupflanzen als Familientag ?
    Na ja, bisschen unverschämt ! Geht es denn dem Wald besser ohne diese Bäume ? Aus welchen Erkenntnissen speist sich diese Sichtweise ? Aus der aktuellen sehr schlechten Lage der deutschen Wälder ? Das Ergebnis des Handelns sieht jedenfalls mies aus ……

  8. 10.

    Perfekt in Szene gesetzt! In manchen Lebenslagen hat eben das "Ham wa schon imma so jemacht" absolut in der Vergangenheit und Gegenwart bewährt und gilt auch in der Zukunft. Eichenschrank kontra Monoblock, Holzklobrille kontra bunte Plaste. Holz wächst nach, Erdöl nicht. Wer meckert, kann sich beim Forstamt melden und to go beim Aufforsten helfen, spart jede Menge Kaffeebecher to go aus Pappe, Hauptbestandteil übrigens Holz.

  9. 9.

    Das nennt sich Forstwirtschaft. Das was die vorhergehende Generation und die davor angepflanzt haben wird geerntet. Es wird Platz für neue Anpflanzungen geschaffen. Ein "Generationenvertrag" der funktioniert.
    Ein Baum, egal wie schön er aussieht, lebt nicht ewig und es ist besser ihn in einem guten Zustand zu nutzen als ihn später nach Windbruch oder Krankheitsbefall in Brennholzqualität zu verjucken oder gar verrotten zu lassen. Dieser Baum hat auch CO2 gespeichert. Dies wird nicht durch Verbrennen oder Verrotten wieder freigesetzt sondern bleibt über viele weitere Jahrzehnte gebunden - als Möbelstück, als Eingangstür, als Sichtbalken in einem Blockhaus u.v.m. - nicht nur als Furnier in oder an meist kurzlebigen Luxusgütern. Die neuen Bäume speichern dann während ihrer Entwicklung neues CO2.

  10. 8.

    Dass man ausgerechnet im vertrocknenden Brandenburg noch Eichen und ähnliche Kostbarkeiten fällt, finde ich geradezu beklemmend.

  11. 7.

    Aber die haben nicht die auf dem Bild zu sehenden Stämme mit einem Durchmesser von 1 bis 2 Metern geladen. Außerdem fahren die Polnischen LKW das Holz auch in Innerdeutsche Holzverarbeitungsbetriebe, dank Kabotage, einer "Errungenschaft " der Globalisierung.

  12. 5.

    Von nichts anderem redete ich! es handelt sich bei den von mir beschriebenen Transporten, um große und alte Eichenstämme. Ich weiß was eine Eiche und was eine Fichte ist! das ist ein großangelegter Kahlschlag mit alten, wertvollen Bäumen, denn nur die bringen Geld! Uckermark.

  13. 4.

    „fahren jede Woche große Laster mit Baumstämmen“
    Ist ja logisch. Der Februar ist der Holzerntemonat, mit der wenigsten Feuchtigkeit im Stamm. Aber...wie lang sind die Stämme auf den Holztransportern? Das überwiegende Kurzholz oder das seltenere Langholz? Architekten zeigen gerne, was Langholz zu bieten hat...Wertigkeit versteckt man nicht...(siehe in Süddeutschland)

  14. 3.

    „fahren jede Woche große Laster mit Baumstämmen“
    Ist ja logisch. Der Februar ist der Holzerntemonat, mit der wenigsten Feuchtigkeit im Stamm. Aber...wie lang sind die Stämme auf den Holztransportern? Das überwiegende Kurzholz oder das seltenere Langholz? Architekten zeigen gerne, was Langholz zu bieren hat...Wertigkeit versteckt man nicht...

  15. 2.

    Holz ist eben nicht gleich Holz. Die Masse an Nutzholz sind schnell wachsende Nadelbäume - vermutlich ist es das, was dir “dauernd” auf einem Laster auffällt. Wertvolle Baumstämme aus Eiche sind dagegen sehr viel seltener - weil die eben viel länger zum wachsen braucht und in der Vergangenheit nicht so häufig neu angepflanzt wurde. Deswegen sind starke Stämme von Eiche, Roteiche oder Ahorn in guter Qualität sehr gefragt. Und deswegen werden die hier separat versteigert (was viel mehr einbringt als sonstiges Nutzholz).

  16. 1.

    Na toll, die ältesetn und größten, erhabendsten Eichen, werden verscherbelt! Bei uns in der uckermark fahren jede Woche große Laster mit Baumstämmen! Ist ja nur Holz.

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