Parkgebühren - Anwohnerparken in Cottbus wird ab April knapp viermal so teuer

So 16.03.25 | 08:30 Uhr
  112
Archivbild: Autos stehen auf einem Parkplatz am 03.02.2023. (Quelle: picture alliance/dpa/Frank Hammerschmidt)
Audio: Fritz | 15.03.2025 | Phillipp Boerger | Bild: picture alliance/dpa/Frank Hammerschmidt

Seit 1993 wurden die Gebühren für Anwohnerparken in Cottbus nicht angepasst. Die Stadt hat sie ab April kräftig erhöht. In Brandenburg hat eine andere Stadt vor Kurzem das Anwohnerparken auch teurer gemacht - in Berlin wird noch diskutiert.

Nachdem die Stadt Potsdam kürzlich eine deutliche Erhöhung der Gebühren für das Anwohnerparken beschlossen hat, plant Cottbus ebenfalls eine Anhebung. Zum 1. April soll ein Anwohnerparkausweis für ein halbes Jahr 60 statt wie bisher 15,35 Euro kosten, teilte die Stadtverwaltung der Deutschen Presse-Agentur mit.

Das Jahresticket werde dann 120 statt 30,70 Euro kosten. Ein Parkausweis über zwei Jahre koste künftig 240 statt wie bisher 55 Euro.

Die Gebühren sind den Angaben zufolge seit 1993 nicht mehr angehoben worden. Am 26. Februar habe die Stadtverordnetenversammlung der Erhöhung zugestimmt, hieß es.

Andere kreisfreie Städte planen keine Gebührenerhöhung

In Potsdam soll der Jahresparkausweis für Anwohner künftig 145 statt wie bisher 30 Euro kosten. Für ein zwei Jahre lang gültiges Ticket fallen dann 275 Euro an. Die neue Verordnung soll frühestens am 1. Juli in Kraft treten. Auch in der brandenburgischen Landeshauptstadt gab es seit 1993 keine Erhöhung mehr.

Die anderen kreisfreien Städte im Land planen nach eigenen Angaben derzeit keine Gebührenanpassung. In Frankfurt (Oder) fallen für Anwohnerparkausweise derzeit 30,70 Euro pro Jahr an. Eine Erhöhung sei nicht geplant, teilte die Stadtverwaltung mit.

In Brandenburg an der Havel gibt es gar keine eigene Gebührenordnung für Bewohnerparken, sagte eine Stadtsprecherin auf Anfrage. Die Kosten richten sich demnach nach der "Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr", einer Verordnung des Bundesverkehrsministeriums, und betragen 30 Euro pro Jahr.

Kommunen brauchen Geld

Dennoch spricht der Städte- und Gemeindebund Brandenburg von einem landesweiten Trend zu höheren Parkgebühren für Anwohner. Aufgrund der kritischen Finanzlage vieler kommunaler Haushalte überprüften viele Städte und Gemeinden nicht nur Einsparmöglichkeiten, sondern auch eine Erhöhung ihrer kommunalen Abgaben, sagte Geschäftsführer Jens Graf.

Der Städte- und Gemeindebund unterstütze die Mitgliedskommunen in der Haltung, mehr Einnahmen zu erzielen. "Dies gilt auch für die Anwohnerparkgebühren", sagte Graf weiter.

Berliner Politik denkt über Gebührenerhöhung nach

Auch in Berlin wird über eine erhebliche Erhöhung diskutiert. Die aktuellen Gebühren decken nicht mal die Verwaltungskosten, die der Stadt durch die Ausstellung des Ausweises entstehen. Die CDU des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner betont inzwischen, dass 10,20 Euro im Jahr deutlich zu wenig seien.

In anderen großen deutschen Städten sind die Gebühren viel höher: So kostet im Frankfurt am Main das Anwohnerparken 240 Euro im Jahr, in Köln 200 Euro und in Hamburg 130 Euro.

Sendung: Fritz, 15.03.2025, 16:30 Uhr

112 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 112.

    Sie haben echt drollige Ansichten. Passt eher in eine Comedy- Show, aber nicht in den Alltag.

  2. 111.

    Sie waren noch nie in Paris, barcelona usw.? Dort müssen Sie für das Parken eines SUV*s 5x soviel bezahlen, wie normal!

  3. 110.

    Ich denke in Cottbus gibt es reichlich Parkhäser und Stellflächen in den selbigen. Das Problem ist, dass sich Mitmenschen fürchten in das Parkhaus einzufahren und lieber nach einer kostenlosen Parkmöglichkeit suchen.

  4. 109.

    Drollig? Das wird bereits umgesetzt. Paris geht voran, nur der autogläubige Michel tut sich noch schwer.

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/suv-parkgebuehren-100.html

  5. 108.

    Mit der Breite gibt es das Problem, daß die 1 1/2 spurigen Wohngegend Straßen plus beidseitig Parken kein Platz mehr bieten um vorsichtig aneinander vorbeizufahren. Zurück zum Einbahnstraßensystem ist auch keine gute Idee. Denn dann wird wieder gerast und durch die Höhe kann man als Fußgänger, vielleicht sogar mit Kinderwagen, die Situation gar nicht mehr ausloten.

  6. 107.

    “ Das Zahlen von Steuern berechtigt zu gar nichts.“
    Da haben sie natürlich grundsätzlich recht… aber ohne Zulassung/Zahlung der Kfz Steuer dürfen sie ein Auto nicht im öffentlichen Raum abstellen.
    Vielleicht wird es an einem Beispiel deutlicher warum sich Unmut regt.
    Sie haben ein Deutschland Ticket, mit dem sie tgl. Von Cottbus zur Arbeit pendeln. Nun ist der Zug den sie nutzen immer recht voll und man kommt auf die Idee (da ja das D-Ticket auch nicht die Garantie ist von A nach B zu kommen) weil dieser Zug zu voll ist eine Zusatzgebühr zu erheben.
    Damit das Ganze passt hat man vorher den Takt ausgedünnt (Parkplätze abgeschafft) es fahren also nur noch 3 Züge statt wie vorher 8 Züge.
    Mal ehrlich wie würden sie das finden ?

  7. 106.

    99/ Sie haben echt drollige Ansichten. Passt eher in eine Comedy- Show, aber nicht in den Alltag.

  8. 105.

    Das ist auch kaum zu erklären. 33ct, dafür, dass man die Möglichkeit bekommt, 10qm des öffentlichen Raumes 24h mit einem Haufen Schrott zu blockieren. Und dann wird gemeckert. „Hey, Wie kann es sein, dass ich ein Auto habe und für einen QM Platz, der allen Bürgern einer Stadt gehört, 3,3ct am Tag zahlen muss?“ Das ist alles sehr absurd und weltfremd. Es gibt in Städten viele Menschen, ohne Auto. Auch denen gehört die Stadt.

  9. 104.

    Da würde ich mich aber nochmal mit dem Wesen von Steuern befassen. Das Zahlen von Steuern berechtigt zu gar nichts. Auch nicht zum gratis Nutzen von Straßen oder Parkplätzen. Es sind lediglich KfZ Steuern.

  10. 102.

    Manches kann ich echt nicht leiden…. Diese pauschale Verurteilung.
    Worum geht es ihnen ? Der Platzbedarf also breite und Länge ?
    Nahezu alle Kombis sind länger als die „normalen“ SUV und bei den Maßen eines Bulli brauchen wir ja eh nicht anzufangen. Dazu teilen sich diese die Plattform von PKW also z.B. VW Tiguan liegt die Plattform von Volkswagen Passat (B6), Volkswagen Sharan (7N), Škoda Superb (3T) und SEAT Alhambra (7N)zugrunde.

    Da scheint sie ja nur der Name SUV oder die Höhe zu stören… bitte mal informieren.

  11. 100.

    Bei allem fühlen sich die Ossis von den Wessis bevormundet und werden als besser Wessis abgestempelt. Nur wenn es darum geht den Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen, dann wird bei den Wessis abgekupfert bis kein Stein mehr auf dem anderen steht. Keine eigene Idee wie man den Haushalt sanieren kann, an den Ostbeauftragten.

  12. 99.

    Für SUV,s u andere Monster, würde ich die Gebühren noch höher , also doppelt so hoch anrechnen, oder besser noch, sie in der Innenstadt verbieten!!!

  13. 98.

    Wer in Stahnsdorf wohnt kennt sich genau mit den Innenstadt-Parkproblemen genau aus. Die Anwohner in der Innenstadt haben nun mal in CB nicht genügend Parkraum. Da helfen auch keine höheren Gebühren. Aber auf die Idee im Zentrum ein großes Parkhaus für Anwohner zu bauen ist den Strategen der Stadt noch nicht eingefallen. Platz ist vorhanden. Viel Spaß ihnen beim Parken vor ihrem Haus oder auf ihrem Grundstück.

  14. 97.

    Sehr gute Entscheidung, weiter so!!!! Jährlich entsprechend der Inflationsrate anpassen!!!

  15. 96.

    Natürlich wird sich die finanzielle oder Parkplatztechnische Bevorzugung der E-Autos nicht ewig halten. Das müßte auch großen Fans von diesen Fahrzeugen klar sein. Alles in allen sind sie unter marktwirtschaftlichen Bedingungen selbst heute in Deutschland nicht wettbewerbsfähig. Ohne Protektion und künstliche Einschränkungen auf der anderen Seite wird das vorläufig auch nichts. Wir sind nun mal nicht Norwegen, was mit seiner im Verhältnis zur Einwohnerzahl unendlich viel preiswerten und grundlastfähigen Wasserkraftstrom zur Verfügung hat. Unmengen an fossilen Energieträgern exportiert und demnächst das CO2 auch gegen Bezahlung zur Einlagerung wieder zurücknehmen will.

  16. 95.

    Zitat: "Tja, irgendwie müssen ja Ukraine, Flüchtlinge, NGOs und "Klimaneutralität" finanziert werden."

    Ja klar, die Stadt Cottbus finanziert aus der zweckgebundenen Gebühr fürs Anwohnerparken all das, was Sie aufgeführt haben, Frau Jette.

  17. 94.

    Zitat: "Lesen Sie bitte richtig, 240€ für 2 Jahre. 120€ im Jahr sind bei mir 240€ in zwei Jahren, so steht es auch im Artikel."

    Ja, da habe ich mich vertan. Die entscheidende Kennzahl ist aber der von mir richtig angegebene Betrag von 0,33 €/Tag für den Anwohnerparkschein. Und dass eben dieser hier zu einer Empörungswelle führt, mag sich mir nicht erklären, Jens.

  18. 93.

    Klar ist immer dann eine Milchmädchenrechnung wenn die Einnahmenseite steigt. Diese Seite wird fast immer in allen Aufstellungen weggelassen und sie existiert trotzdem.
    Und jetzt nehmen sie mal E-Autos… (Verbrenner Aus soll ja kommen).
    Aber ist bestimmt auch nicht wichtig … ist bestimmt dann immer noch eine Milchmädchenrechnung.

Nächster Artikel