Aufnahme-Voraussetzung - Nur 50 von 1.900 Schülern bestehen ersten Probeunterricht für Berliner Gymnasien

Di 04.03.25 | 21:45 Uhr
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Symbolbild: Schulunterricht an einer Grundschule am 07.11.2024. (Quelle: picture alliance/Frank Hoermann/SVEN SIMON)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.03.2025 | Kirsten Buchmann | Bild: picture alliance/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Nur rund 50 Schülerinnen und Schüler haben den ersten Probetag für das Gymnasium in Berlin bestanden. Der ersetzt seit diesem Jahr das Probejahr - und war für Sechstklässler mit einem Notenschnitt unter 2,2 erforderlich.

In Berlin haben nur 2,6 Prozent der Schülerinnen und Schüler den Probeunterricht für das Gymnasium bestanden. Das teilte die Bildungsverwaltung am Dienstag mit.

Etwas mehr als 1.900 Schülerinnen und Schüler nahmen am 21. Februar (sowie einem Ersatztermin) an dem Probeunterricht teil. Rund 50 haben ihn der Bildungsverwaltung zufolge bestanden, die nur die Prozentzahl angab. Erforderlich war der Probetag für Sechstklässler, die im Sommer auf ein Gymnasium wollen, aber dafür nicht den nötigen Notendurchschnitt von 2,2 oder besser haben. Ein bestandener Probeunterricht ist für sie die Voraussetzung für die Anmeldung für ein Gymnasium.

Anschließend durchlaufen die Schülerinnen und Schüler das reguläre Aufnahmeverfahren. Der Anmeldezeitraum für die weiterführenden Schulen beginnt am Donnerstag. Bis einschließlich 14. März können die Unterlagen abgegeben werden.

Anmeldung für weiterführende Schulen startet

Der Probeunterricht vor dem Anmeldezeitraum ist ein neues Verfahren nach einer Schulgesetzänderung der schwarz-roten Koalition. Er fand in diesem Jahr erstmals statt und bestand aus einem dreistündigen Test in Deutsch, Mathe und Teamfähigkeit.

Bisher absolvierten die Schülerinnen und Schüler am Gymnasium ein Probejahr. Nach Angaben der Berliner Bildungsverwaltung bestanden im Schuljahr 2022/23 mehr als ein Drittel der Jugendlichen, die eigentlich eine Empfehlung für die Integrierte Sekundarschule hatten, das Probejahr am Gymnasium nicht. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) sagte, ihr sei wichtig, "dass jedes Kind die bestmögliche Förderung erhält." Dafür sei die Wahl der passenden Schulform entscheidend.

Im Interview mit rbb|24 erklärte eine Mutter, deren Tochter den Probeunterricht absolvierte, dass im Vorfeld Musterübungen für Deutsch und Mathe angeboten wurden. Nach diesen Übungen habe man aber aktiv beim Senat suchen müssen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.03.2025, 18:00 Uhr

111 Kommentare

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  1. 111.

    Richtig erkannt. Den Eltern deren Kinder eben nicht ganz so klug sind und trotzdem mit aller Macht versuchen ihr Kind aufs Gymnasium zu hieven sei gesagt: Sie tuen ihren Sprösslingen nichts aber auch wirklich nichts Gutes an. Selbst diese betroffenen Jugendlichen haben es schon einschlägig kommuniziert. Was spricht dagegen wenn man später evtl. Fachabitur macht oder sonstige eine Karriere macht. Aber Eltern sind leider oft sehr selbstsüchtig. Bei uns war es , glaube ich sehr ehrlich! Der Sohn war sehr gut in der Schule, kam ohne Probleme aufs Gymnasium studierte Biologie (Virologie) und arbeitet am RKI als Doctor. Tochter war nicht ganz so klug , hatte andere Interessen lernte Friseur. Nachdem sie gemerkt hat das man in diesem Beruf kein Geld verdienen kann , Umschulung 3Jahre auf Finananzbeamtin. Es geht auch ohne Gymnasium liebe Eltern

  2. 109.

    Wenn seit Monaten die Hälfte des Unterrichts ausfällt (aus Gründen), dann ist das das Ergebnis. Und keiner und keine regt sich auf...

  3. 108.

    Für diesen Fall gibt es ja auch noch die Möglichkeit eine Gesamtschule mit gymnasialen Oberstufe zu besuchen.

  4. 107.

    Doch ist es! Das wichtigste woran die meisten scheitern ist die Lesekompetenz. Ohne diese hat man selbst in Mathe keine Chance. Man muss die Frage schon verstehen und das hat auch nichts mit Geld zu tun. Das Problem bei solchen Familienverhältnissen ist eher, dass die Eltern sich nicht um die Kinder kümmern und die alles allein machen müssen. Welches Kind organisiert sich schon in der 5. Klasse komplett selbstständig.

    Deutschland wird immer mehr zum low performer Land. Am besten keine Noten oder Bewertungen, denn das könnte ja diskriminierend wirken. Entweder wir wollen einen gewissen Anspruch gerecht werden oder kann egal sein ob man auf das Gymnasium geht oder nicht.
    Alle wollen immer nur alles ohne was dafür zu leisten.

  5. 106.

    Seltsam nur, dass die Bundesländer, in denen Ihre Ideen am ehesten umgesetzt werden (z.B. Bremen) besonders schlecht abschneiden, während die Länder, deren Schulpolitik eher meinen Vorstellungen entspricht (z.B. Bayern), am besten abschneiden. Machen Sie sich nichts vor, linksgrüne Bildungspolitik ist in jeder Hinsicht gescheitert.

  6. 105.

    Das ist kein "Probetag" sondern ein drei Stunden langer Test gewesen.

  7. 104.

    Das kann ich bestätigen: Vor einigen Jahren ist mein Sohn mit 2,4 und Gymnasialempfehlung nach der Grundschule auf ein Gymnasium gewechselt. Mitschüler die von anderen Grundschulen mit 1,6 und 1,8er Schnitten kamen sind dann reihenweise eingebrochen. Er hat seinen Schnitt nach der 7. sogar leicht verbessert und macht aktuell mit einem Schnitt von 1,8 sein Abi. Dieses ganze Gequatsche über Gymnasialtauglichkeit oder nicht ist völliger Blödsinn. Die Kinder verändern sich in diesem Alter noch massiv. Dann bitte ein Probetag für ALLE und man wird sehen, wie schnell die Gymnasien leer werden ...

  8. 103.

    Kann man irgendwo die Aufgaben vom Probeunterricht einsehen?
    Wäre m.E. sehr hilfreich, um über Sinn/Unsinn zu urteilen.

  9. 102.

    Und die stellt man bei einem Test fest die nur eine Momentaufnahme darstellt? Warum haben alle Länder die nicht solches Elitedenken fördern dann die ersten Plätze bei PISA?

    Nein, das ist KEIN Intelligenztest.

  10. 101.

    Nein, eben nicht. Da wird eher die Fähigkeit der Ellenbogen trainiert. Das was uns regelmäßig die letzen PISA Plätze beschert.

  11. 100.

    Kinder aus ärmeren Familien sind grundsätzlich nicht weniger intelligent, sind aber durch die Lebensverhältnisse benachteiligt, z.B. wenn man sich sein Zimmer mit einem Geschwisterkind teilen muß.

  12. 99.

    Genau das ist das Thema. Wenn ein "Probeunterricht" darauf ausgerichtet ist, dass 97,4 % scheitern, dann ist doch völlig klar, was dahinter steckt. Würden Berliner Schüler*innen, die aktuell mit 2,0 - 2,2er Schnitt die Empfehlung bekommen haben, den gleichen Test absolvieren, würden mutmaßlich, sehr wahrscheinlich zumindest 80% scheitern. Das eigentlich Schlimme dahinter ist jedoch, dass die Macht der Grundschullehrer*innen damit unfassbar groß ist. Sie enstcheiden letztlich bei 1,5 bzw. 2,5, ob sie ne 1 oder eben ne 3 gebe als Halbjahresnote...bei der Praxis der Notenvergabe so einiger Grundschulleher*innen eigentlich Wahnsinn.

  13. 98.

    Und die stellt man bei einem Test fest die nur eine Momentaufnahme darstellt? Warum haben alle Länder die nicht solches Elitedenken fördern dann die ersten Plätze bei PISA?

    Nein, das ist KEIN Intelligenztest.

  14. 97.

    Nein, eben nicht. Da wird eher die Fähigkeit der Ellenbogen trainiert. Das was uns regelmäßig die letzen PISA Plätze beschert.

  15. 96.

    Lernen tun die Kinder ja vor allem im Klassenverband, da wird auch die Teamfähigkeit trainiert.

  16. 95.

    "Man will das Rad zurückdrehen damit nur noch Kinder der oberen Zehntausend studieren können."

    Vielleicht aber auch nur die, die INTELLIGENT genug sind!

  17. 94.

    Wenn ich sehe, was in unserem Lehrerzimmer ist ...!!! Lehrer wissen sehr gut um den geringen Kenntnisstand ihrer Schüler, müssen ihnen aber trotzdem gute und sehr gute Noten geben, weil lt. Lehrplan von den Schülern weit weniger gefordert wird, als nicht vor 20 Jahren. Kein Wunder, dass die "Hochbegabtenrate" in die Höhe schnellt. Dass diese HBs nebst Eltern nun auf diese Weise einen Dämpfer bekommen, ist - natürlich! - unfair. Die Bildungsmisere wird auf ihrem Buckel ausgetragen.

    Was es braucht, ist eine Rückbesinnung auf die Vermittlung von fachbezogenem Wissen und Fertigkeiten, statt der Förderung von unnötigen Kompetenzen wie etwa der des Präsentierens. Wer gut rechnen, lesen und schreiben, nicht aber präsentieren kann, ist fürs Gymnasium geeignet, nicht aber der, der präsentieren, jedoch nicht zu rechnen, lesen und schreiben vermag.

    Ein Land, das obendrein alle Schüler durchs Abitur winkt, schafft sich selbst ab.

  18. 93.

    Die Kritik, dass Kinder mit ISS-Empfehlung es trotzdem am Gym versuchen, geht aber bitteschön auch in die andre Richtung. Empfehlungen fürs Gym werden ja auch ignoriert und Kinder mit Gym-Empfehlung auf der ISS angemeldet. Deshalb haben wir ja überhaupt das Problem. Die Gym-Kinder nehmen den ISS-Kindern quasi die Plätze weg. So siehts doch aus! Und nicht jeder ISS-Schüler geht aufs Gym, weil seine Eltern einen bestimmten Karrierewunsch anstreben, sondern weil es in Sachen ISS-Schule keine annehmbareren Alternativen (gute Reputation) gibt, wenn die gewünschte ISS-Schule überfragt ist.

  19. 92.

    So lange man für manche Sekundarschulen auch einen 1er Durchschnitt braucht, ist das alles sinnlos.

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