Friedrichshain-Kreuzberg -
In acht Supermärkten der Rewe-Kette in Friedrichshain-Kreuzberg ist seit Montag die Rückgabe von Mehrweg-Kaffeebechern unterschiedlicher Anbieter möglich.
Die Berliner Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU) lobte das Vorhaben zum Projektauftakt in einem Supermarkt am Halleschen Ufer. "Mehrweg und nicht Einweg - so muss die Losung, so muss unser Ziel sein, damit Vermüllung nicht mehr stattfindet", sagte Bonde.
Initiiert wurde das Projekt von der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Deren Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz wies darauf hin, dass bislang keine "Kehrtwende" bei den Müllmengen gelungen sei, obwohl Gastronomiebetriebe seit mehr als einem Jahr verpflichtet sind, neben Einweg- auch Mehrweg-Verpackungen anzubieten. Deshalb seien noch "ein paar mehr Instrumente" nötig, so Metz.
Becher können am Pfandautomaten zurückgegeben werden
Im Rahmen des auf ein Jahr angelegten Pilotprojekts nehmen die acht teilnehmenden Supermärkte die Kunststoffbecher und Mehrweg-Verpackungen für Essen mehrerer Anbieter ("Recup" und "Einfach Mehrweg") zurück. Die Gefäße werden von den gleichen Automaten akzeptiert, die auch Pfandflaschen annehmen. Die Automaten wurden dafür mit zusätzlicher Sensortechnik ausgestattet. Damit werden die Rückgabemöglichkeiten, die es schon jetzt in gut 80 Cafés, Backshops und Fast-Food-Läden im Bezirk gibt, ergänzt.
Steuer auf Einweg-Verpackungen: Bonde will deutschlandweite Lösung
DUH-Geschäftsführerin Metz sagte, aus Sicht ihrer Organisation sei zusätzlich die Einführung einer Einweg-Verpackungssteuer erforderlich, um Müllmengen wirksam zu reduzieren. Die Stadt Tübingen sei hier Vorreiter [tagesschau.de] und zeige, dass ein solches System funktioniere. Metz forderte den Senat auf, ebenfalls eine Steuer auf Wegwerf-Verpackungen in Berlin zu erheben.
Umweltsenatorin Bonde lehnte dies ab. Lösungen für einzelne Städte sehe sie "kritisch". "Deshalb haben wir einen Antrag in der Umweltministerkonferenz eingebracht, dass deutschlandweit eine Lösung gefunden wird." Sie warte nun darauf, dass das Bundesumweltministerium entsprechend aktiv werde.
Laut Deutscher Umwelthilfe gehen allein in Berlin an jedem Tag zwei Millionen Einwegverpackungen über die Ladentheken.
Sendung: rbb24 Inforadio, 10.03.2025, 17:50 Uhr