Schon vor Saisoneröffnung - Der Brandenburger Spargel kommt - früher als gedacht

Dank milder Temperaturen gibt es den ersten frischen Spargel in Beelitz früher als gedacht - in kleinen Mengen schon am Wochenende. In der nächsten Woche geht es richtig los, dann öffnen auch die Verkaufsstände der Spargelbauern.
Brandenburger Landwirte haben angesichts milder Temperaturen mit einer frühen Spargelernte gerechnet - nun geht es in Beelitz (Potsdam-Mittelmark) sogar noch früher los als gedacht. Erste Stangen werden schon am Wochenende gestochen und verkauft.
Der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs, kündigte im Gespräch mit dem rbb unter der Woche bereits an: "Je nach Witterung werden wir kleine Mengen anbieten können - im Restaurant und vielleicht auch schon im Hofladen."
Auf vielen Anbauflächen wächst der Spargel unter Folien. Die Kunststoffbedeckung hat viele Vorteile für die Spargelbauern. "Wenn wir Sonne haben, wirken die Foliensysteme besonders gut: Sie lassen die Wärme rein, aber nicht so schnell entweichen. Dann hat der Spargel eine Art Wohnzimmertemperatur", erklärte Jakobs: "Dann wächst der Spargel gut. Wir gaukeln ihm quasi vor, als wenn es schon Ende Mai wäre." Naturschützer sehen den großflächigen Spargelanbau unter Folie hingegen als hochproblematisch für Natur und Umwelt an.
Kilopreis zunächst zwischen 15 und 18 Euro
Ab Montag werde "auf jeden Fall frischer Spargel gestochen und auf vielen Höfen verkauft", so Jakobs weiter. Zum Ende der kommenden Woche würden nach und nach auch die 300 Verkaufsstände öffnen, die die Beelitzer Spargelbauern jede Saison in Berlin und Brandenburg aufstellen ließen, hieß es weiter. Dann werde schon frischer Spargel in etwas größeren Mengen zur Verfügung stehen.
Der Kilopreis werde zunächst voraussichtlich zwischen 15 und 18 Euro liegen, was in etwa dem Vorjahresniveau entspreche, erklärte der Beelitzer Bauer.
Gute Saison erwartet, violetter Spargel
Jakobs rechnet mit einer guten Saison: "Wir hatten im vergangenen Jahr einen sehr guten Aufwuchs der Pflanzen. Dadurch konnten sie viel Kraft sammeln", so der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins. "Zudem sind jetzt die Temperaturen optimal für das Wachstum."
Auf den Feldern nimmt die Vielfalt derweil zu: So wird grüner Spargel immer beliebter und macht Jakobs zufolge inzwischen schon fast 15 Prozent des Anbaus aus. Zudem wird der Spargelbauer das zweite Jahr in Folge violetten Spargel der Sorte Erasmus anbieten. Dieser schmecke würziger, sei vitaminreicher und der Zuckergehalt höher als beim Weißspargel. Vor allem für Buffets sei der violetten Spargel gut angenommen worden, so Jakobs. Die Farbe entsteht, wenn die Spargelstange Kontakt zum Sonnenlicht bekommt.
Bis zum Johannistag am 24. Juni wird gestochen
Spargel ist - gemessen an der Anbaufläche - das bedeutendste Gemüse in Brandenburg. Das Hauptanbaugebiet befindet sich rund um Beelitz. Die Anbaufläche dort habe sich seit 2018 bis jetzt aber um ein Drittel auf rund 1.200 Hektar verkleinert, berichtete Jakobs.
Offizieller Start der Beelitzer Spargelsaison ist erst am 10. April, da dann alle Höfe der Spargelstadt das Gemüse auch sicher anbieten können. Geerntet wird bis zum Johannistag am 24. Juni. "Das Ende der Saison ist klar, dann muss sich der Spargel für das nächste Jahr erholen. Wir sind daher über jeden Tag froh, den wir die Saison nach vorne verlängern können", so Jakobs. Das seien gewonnene Tage für die Spargelbauern.
Sendung: Antenne Brandenburg, 22.03.2025, 12 Uhr