8. März 2025 - Hier wird am Frauentag in Berlin demonstriert

Sa 08.03.25 | 10:22 Uhr
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Archivbild: Am internationalen Frauentag hat ein Buendnis aus Gewerkschaften, Frauenorganisationen, Initiativen und Verbaenden in Berlin bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen fuer Frauen gefordert. (Quelle: dpa/epd)
Audio: rbb 88.8 | 07.03.2025 | Max Käther | Bild: dpa/epd

Am internationalen Frauentag wollen in Berlin Tausende Menschen auf unterschiedlichsten Veranstaltungen demonstrieren. Auf die Straße gehen vor allem linke Initiativen - getrennt, weil sie verschiedene politische Ziele haben.

Der Weltfrauentag am 8. März wird in Berlin mit zahlreichen Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen begangen.

Angemeldet sind für Samstag laut Versammlungsbehörde allein zehn Kundgebungen, Mahnwachen und Demonstrationen zu Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Frauenrechte und sexuelle Selbstbestimmung. Mehrere Museen, Planetarien und Clubs bieten gesonderte Veranstaltungen an.

Polizei am Frauentag bei Demos mit Palästina-Bezug im Einsatz

Weil Teile der linken und linksradikalen Szene zerstritten sind, etwa über den Nahost-Konflikt zwischen Israel und Palästina, sind sie auf unterschiedlichen Veranstaltungen unterwegs. Die Polizei wird vor allem die sehr linken Demonstrationen mit Bezug zu Palästina begleiten. Eine geplante Zahl der Einsatzkräfte wurde zunächst noch nicht bekanntgegeben.

Eine der größten Demonstrationen gemessen an der angemeldeten Zahl von 10.000 Menschen planen Gewerkschaften und andere Gruppen. Sie beginnt um 12:30 am Oranienplatz in Kreuzberg als "Feministische Demo zum Internationalen Frauentag", Ziel ist das Rote Rathaus.

Um 13:00 Uhr startet dann am S-Bahnhof Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg eine Demonstration mit dem Titel "8. März feminism unlimited", angemeldet sind 8.000 Teilnehmerinnen. In ihrem Aufruf steht: "Ein universeller Feminismus kommt nicht ohne Kritik an jeder Form von Antisemitismus aus. Umso enttäuschender ist es zu sehen, dass vermeintlich linke und feministische Kreise genau diese Kritik verfehlen und grundlegende feministische Prinzipien über Bord werfen."

Demo-Aufrufe auch von pro-palästinensischen Gruppen

An einer linken Fahrraddemonstration unter dem Motto "Purple Ride" wollen sich 1.500 Menschen beteiligen, sie startet um 12:00 Uhr am Mariannenplatz in Kreuzberg.

Auf dem Oranienplatz soll es dann am Nachmittag um 15:00 Uhr eine Demonstration zum "Internationalen feministischen Kampftag" geben. Der linksradikale Aufruf dazu trägt den Titel "Until total Liberation", angemeldet sind 2.000 Teilnehmerinnen, die zur Sonnenallee in Neukölln laufen wollen. Aufrufe zur Teilnahme gibt es auch von pro-palästinensischen Gruppen.

Dasselbe gilt für die abendliche Demonstration "Flight by Night" ab 18:00 Uhr auf dem Spreewaldplatz mit 1.000 angemeldeten Teilnehmerinnen. Im Internet kündigen sie an, dass Länderflaggen etwa von Israel oder Deutschland dort nicht erwünscht seien, Palästina-Flaggen hingegen willkommen, denn diese stünden nicht nur für einen Staat, sondern für eine "revolutionäre Praxis".

Auch das Fastenbrechen findet an diesem Tag statt

In diesem Jahr laden zudem fünf Moscheen und muslimische Vereine am Frauentag um 18:03 Uhr zum gemeinsamen Fastenbrechen, dem Fraueniftar, ein. Eingeladen seien Frauen, unabhängig von Herkunft, Religion oder Weltanschauung, heißt es.

In Brandenburg starten Frauenwochen

In Berlin ist der Frauentag seit 2019 gesetzlicher Feiertag, in Brandenburg nicht. Dort starten parallel zum Frauentag am Samstag die Brandenburgischen Frauenwochen. Zum 35. Mal finden den ganzen März hindurch über 200 Veranstaltungen zu Frauen- und Gleichstellungsthemen statt. Der Frauenpolitische Rat Brandenburg lädt zu Diskussionen, Workshops oder auch Theateraufführungen ein.

Das Motto lautet in diesem Jahr "Trotz(t)dem!". Laut Ministerium für Gesundheit und Soziales ist dies ein Aufruf, sich gegen den Rechtsruck und die damit verbundenen Angriffe auf die Frauen- und Gleichstellungspolitik zu wehren. Ministerin Britta Müller (parteilos) betonte, die Landesregierung setze sich dafür ein, dass Frauen und Männer in Politik, Beruf und Gesellschaft tatsächlich gleichgestellt werden.

Die Auftaktveranstaltung zu den Brandenburgischen Frauenwochen findet am Nachmittag (15:00 Uhr) am Alten Markt in Potsdam statt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.03.2025, 10 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    NIcht Geld ist Männersache, die maximale Aufhäufung von Geld faktisch als Selbstzweck ist nahezu Männersache.
    Dies muss ich als Mann anerkennen: Tendenziell sind Frauen der Vielfalt allen Lebens näher, als Männer es sind. Wo Männer tendenziell entSCHEIDEN, bringen Frauen tendenziell zusammen.

  2. 22.

    In Berlin ist der Weltfrauentag seit 2019 ein gesetzlicher Feiertag, in Mecklenburg-Vorpommern seit 2023. Somit keineswegs irgendein DDR-Überbleibsel. Die Ignoranz in Ihrem Kommentar krönen Sie dann noch mit einer banalen Floskel. Ein klassischer Toska eben...

  3. 21.

    „Ministerin Britta Müller (parteilos) betonte, die Landesregierung setze sich dafür ein, dass Frauen und Männer in Politik, Beruf und Gesellschaft tatsächlich gleichgestellt werden.“
    Seit Jahrzehnten ist das bereits Gesetz. Da muss Sie schon konkreter werden. Z.B. gibt es da eine Sache, an der Sie sich messen lassen muss, statt „sich einzusetzen“ (was gar nichts Abrechenbares beinhaltet oder sogar „Du musst machen, ich bewerte das“. Betreuungsplätze in Kitas auch nach 18 Uhr für Schichtarbeiterinnen wäre entscheidender als phrasenhaftes Gerede.

  4. 20.

    Sie diskriminieren damit natürlich niemanden, würden Sie auch niemals tun, stimmt’s.

  5. 19.

    Das Grundlegende ist das Verständnis, dass es eben nicht gleichberechtigt zugeht, sondern Frauen immer noch weltweit unterdrückt und ausgebeutet werden. Selbst in Deutschland gibt es keine gleichberechtigte Bezahlung für Männer und Frauen. Das Recht auf Abtreibung, Altersarmut und sexuelle Ausbeutung in Deutschland ganz besonders schlimm, all das scheint Ihnen entgangen zu sein. E gibt derart viel zu tun.

    Allerdings will die AfD die Frau wieder zur Gebärmaschine am häuslichen Herd machen. Weil echte Männer sich das verdient haben. Sagt jedenfalls Herr Krah.

  6. 17.

    Was dieser Tag soll weiss ich nicht so Recht. Berlin ist Feiertag Brandenburg muss arbeiten. Irgendwie ein DDR Überbleibsel.
    So ein Quatsch.
    Es geht nicht ohne Männer und es geht nicht ohne Frauen.

  7. 16.

    Gibt es. Und eine ganz einfache Lösung. Diverse Menschen dürfen an beiden Tagen feiern. So... nächstes Problem welches keines ist. Diverse Menschen haben nämlich mit ganz anderen Problemen zu tun.

    Aber darum ging es ihnen ja auch nicht.

  8. 15.

    Frauentag und Männertag diskriminieren die Diversen. Denn es gibt ja mehr als nur zwei Geschlechter.

  9. 14.

    Tja, es gibt eben tiefgründigere Motivationen als das Wetter!! Ohhh Mann…

  10. 12.

    Haben die alle nichts besseres zu tun.....bei dem schönen Wetter?
    Leute,genießt die Natur, fahrt ins schöne Brandenburg . Wir sind schon in Garten.

  11. 11.

    An alle Frauen hier in der Runde Alles gute zum internationalen Frauentag ,wer nicht arbeiten muss oder im Dienst ist, macht heute mal einen drauf, ihr habt es euch verdient. Gruß

  12. 10.

    Zeit für Carearbeit zu finden ist gar nicht so leicht?

  13. 8.

    Vorwärts, liebe Frauen! Es gibt noch eine Menge zu tun!

  14. 7.

    Ich arbeite im Sozialen Bereich, insbesondere in der Eingliederungshilfe in Weißensee. Ich versuche es seit Jahren zu schaffen, dass alle meine männlichen Kollegen und ich an diesem Tag arbeiten, um allen unseren Kolleginnen einen freien Tag zu ermöglichen. Leider scheitert es zunehmend an unser abnehmenden Männerqoute in diesem Bereich.
    Dann aufs neue 2026...

  15. 5.

    Frauen wie ich, arbeiten auch am Frauenrag. Zumindest in bestimmten Berufen.

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