Rundfunk Berlin-Brandenburg -

Nach 40 Jahren im Einsatz für den SFB und Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) geht der Journalist Ulli Zelle Mitte März in den Ruhestand. Zelle begleitete als Reporter zahlreiche historische Ereignisse, wie der rbb am Donnerstag mitteilte. Bekannt wurde er unter anderem durch seine Berichterstattung zum Mauerfall um den 9. November 1989.
"Ulli Zelle ist eine Institution, eine Legende der Abendschau und eine Stimme, die Berlin geprägt hat", sagte Katrin Günther, rbb-Programmdirektorin. "Er kennt die Stadt wahrscheinlich wie kein anderer: Mauerfall, die Rolling Stones bei der Berlinale, Breitscheidplatz – Ulli Zelle war überall live dabei. Mit seinem Abschied geht eine Ära zu Ende."
rbb-Chefredakteur David Biesinger sagte, Zelle habe es geschafft, "journalistischen Spürsinn mit menschlicher Nähe zu verbinden. Ulli Zelle hat die Herzen der Berlinerinnen und Berliner aufgeschlossen und mit seiner Arbeit ganz wesentlich zum herausragenden Erfolg der rbb24 Abendschau beigetragen." rbb-Intendantin Ulrike Demmer bezeichnete Zelle als "unermüdlichen Vermittler zwischen der Stadt und ihren Menschen, zwischen Neuankömmlingen und Alteingesessenen, zwischen dem Berlin, das einmal war, und dem Berlin, das gerade entsteht".
Ulli Zelle selbst sagte zu seinem Abschied: "Ich durfte jahrzehntelang diese verrückte Stadt Berlin miterleben. Und die unglaublichen Veränderungen in meinen Beiträgen dokumentieren. So lerne ich jeden Tag dazu. Was für ein großartiger Job!"
Ab 1984 Hörfunkreporter beim SFB
Zelle, 1951 in Niedersachsen geboren, wurde zunächst in Hannover zum Werbekaufmann ausgebildet, studierte dann in West-Berlin Wirtschafts- und Gesellschaftskommunikation an der Hochschule der Künste (HdK) und anschließend Publizistik an der Freien Universität.
Nebenbei arbeitete Ulli Zelle in dieser Zeit bereits für Zeitungen und Agenturen und wurde schließlich 1984 Hörfunkreporter beim Sender Freies Berlin (SFB). Ein Jahr später wechselte er zum Fernsehen und arbeitete dort für die Abendschau.
Zelle arbeitete als Reporter und Moderator und war auch viele Jahre für das "Heimatjournal" unterwegs. Für die ARD-Formate "Kulturreport" und "Bilderbuch Deutschland" drehte Ulli Zelle Beiträge, er schrieb Bücher über Berlin. Zudem ist er Sänger seiner Band "Ulli & Die Grauen Zellen".
Besondere Ausgabe der rbb24 Abenschau
Der rbb verabschiedet sich mit verschiedenen Formaten von dem Reporter, der am längsten für den Sender im Einsatz war - unter anderem mit einer besonderen Ausgabe der rbb24 Abendschau am 15. März. Im Anschluss zeigt der rbb ein vierstündiges Abendprogramm mit Filmen von und über Ulli Zelle.
Am 31. Mai veranstaltet der rbb außerdem eine Abschiedsgala zu Ehren des Reporters im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks. Mit dabei sind zum Beispiel der ehemalige Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), die Sängerin Jocelyn B. Smith und Silly-Gitarrist Uwe Hassbecker. Neben vielen Gesprächen mit und über Ulli Zelle gibt es im Rahmen der Gala immer wieder Live-Auftritte von Zelles Band.
Sendung: rbb24 Abendschau, 06.03.2025, 19:30 Uhr