Passbilder, Namensrecht, Extra-Feiertag - Das ist neu im Mai

Digitale Passfotos werden Pflicht, das neue Namensrecht bringt mehr Wahlfreiheit für Familien – und Berlin feiert das Ende des Zweiten Weltkriegs mit einem einmaligen Feiertag. Auch beim Bioabfall gibt es Neuerungen.
Nur noch digitale Passfotos
Ab dem 1. Mai sind nur noch digitale Passfotos für Reisepässe und Personalausweise erlaubt. Ausgedruckte Passfotos – beispielsweise vom Fotoautomaten – werden nicht mehr akzeptiert. Zertifizierte Fotostudios können die Bilder digital an die Behörden senden. Neu ist die Möglichkeit, Bilder direkt beim Bürgeramt machen zu lassen.
Die Berliner Bürgerämter werden mit Kameras ausgestattet. Auch das Landesamt für Einwanderung soll nach eigenen Angaben Selbstbedienungsterminals in Betrieb nehmen. In Brandenburg sind auch in den Melde- und Ausländerbehörden sogenannte Fotoboxen geplant.
Neues Namensrecht tritt in Kraft
Paare und deren Kinder erhalten ab dem 1. Mai mehr Freiheit bei der Wahl des Nachnamens. Das deutsche Namensrecht wird flexibler: Kernstück ist die Einführung echter Doppelnamen für Familien. So sollen beide Ehepartner einen Doppelnamen führen können, falls sie das wollen. Auch Kinder können künftig Doppelnamen erhalten – unabhängig davon, ob ihre Eltern einen führen oder verheiratet sind.
Namensrechtliche Besonderheiten nationaler Minderheiten und ausländische Namenstraditionen werden sichtbarer. Beispielsweise wird Sorbinnen die weibliche Abwandlung ihres Familiennamens ermöglicht. Auch Dänen und Friesen werden vom neuen Namensrecht profitieren und Nachnamen bilden können, die ihren Traditionen entsprechen.
8. Mai in Berlin einmaliger Feiertag
Dieses Jahr gibt es im Mai einen Extra-Feiertag – allerdings nur in Berlin und nicht in Brandenburg. Am 8. Mai jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. In Berlin wird dieser Tag deswegen einmalig ein Feiertag. In Brandenburg ist der Tag ein Gedenktag, an dem trotzdem gearbeitet werden muss. Der Brandenburger Landtag beschloss Ende März, dass die Landesregierung prüfen soll, ob der 8. Mai alle fünf Jahre in Brandenburg zu einem gesetzlichen Feiertag werden kann – aber erst ab 2030.
In Berlin sollen am 8. Mai stadtweit über 100 Veranstaltungen während einer Gedenkwoche zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus stattfinden [kulturprojekte.berlin]. Auch in Brandenburg sind zahlreiche Gedenkveranstaltungen, Führungen und Ausstellungen geplant.
Nicht alles für die Biotonne
In die Biotonne darf vor allem eins: Bioabfall. Ab Mai gelten dabei strengere Grenzwerte. Künftig darf Plastik nicht mehr als ein Prozent des Biomülls ausmachen. Der Gesamtanteil aller Fremdstoffe im Biogut darf laut angepasster Bioabfallverordnung drei Prozent nicht überschreiten.
Badesaison der Sommerbäder beginnt
Die meisten Sommerbäder in Berlin öffnen im Mai wieder ihre Pforten, darunter die Sommerbäder am Insulaner, in Wilmersdorf und Humboldthain sowie das Strandbad Wannsee. Wegen Sanierungsarbeiten bleiben die Sommerbäder in Spandau, Mariendorf und Lichterfelde geschlossen. Auch in Brandenburg beginnt die Badesaison traditionell im Mai. In Potsdam startet das Waldbad Templin am 15. Mai. Das umgebaute Strandbad Babelsberg soll auch noch vor Ende Mai eröffnet werden. Sowohl in Berlin als auch in Potsdam werden die meisten Tickets für die Sommerbäder teurer.