Passbilder, Namensrecht, Extra-Feiertag - Das ist neu im Mai

Do. 01.05.25 | 08:05 Uhr
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Collage: Gedenkveranstaltung am Sowjetische Ehrenmal im Tiergarten / Ein Brautpaar schneidet bei der Hochzeit eine Hochzeitstorte zusammen an / Biometrisches Passfoto eines Reisepasses (Quelle: dpa/Jadranko Marja/Michael Bihlmayer/Thomas Trutschel)
Bild: dpa/Jadranko Marja/Michael Bihlmayer/Thomas Trutschel

Digitale Passfotos werden Pflicht, das neue Namensrecht bringt mehr Wahlfreiheit für Familien – und Berlin feiert das Ende des Zweiten Weltkriegs mit einem einmaligen Feiertag. Auch beim Bioabfall gibt es Neuerungen.

Nur noch digitale Passfotos

Ab dem 1. Mai sind nur noch digitale Passfotos für Reisepässe und Personalausweise erlaubt. Ausgedruckte Passfotos – beispielsweise vom Fotoautomaten – werden nicht mehr akzeptiert. Zertifizierte Fotostudios können die Bilder digital an die Behörden senden. Neu ist die Möglichkeit, Bilder direkt beim Bürgeramt machen zu lassen.

Die Berliner Bürgerämter werden mit Kameras ausgestattet. Auch das Landesamt für Einwanderung soll nach eigenen Angaben Selbstbedienungsterminals in Betrieb nehmen. In Brandenburg sind auch in den Melde- und Ausländerbehörden sogenannte Fotoboxen geplant.

Neues Namensrecht tritt in Kraft

Paare und deren Kinder erhalten ab dem 1. Mai mehr Freiheit bei der Wahl des Nachnamens. Das deutsche Namensrecht wird flexibler: Kernstück ist die Einführung echter Doppelnamen für Familien. So sollen beide Ehepartner einen Doppelnamen führen können, falls sie das wollen. Auch Kinder können künftig Doppelnamen erhalten – unabhängig davon, ob ihre Eltern einen führen oder verheiratet sind.

Namensrechtliche Besonderheiten nationaler Minderheiten und ausländische Namenstraditionen werden sichtbarer. Beispielsweise wird Sorbinnen die weibliche Abwandlung ihres Familiennamens ermöglicht. Auch Dänen und Friesen werden vom neuen Namensrecht profitieren und Nachnamen bilden können, die ihren Traditionen entsprechen.

8. Mai in Berlin einmaliger Feiertag

Dieses Jahr gibt es im Mai einen Extra-Feiertag – allerdings nur in Berlin und nicht in Brandenburg. Am 8. Mai jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. In Berlin wird dieser Tag deswegen einmalig ein Feiertag. In Brandenburg ist der Tag ein Gedenktag, an dem trotzdem gearbeitet werden muss. Der Brandenburger Landtag beschloss Ende März, dass die Landesregierung prüfen soll, ob der 8. Mai alle fünf Jahre in Brandenburg zu einem gesetzlichen Feiertag werden kann – aber erst ab 2030.

In Berlin sollen am 8. Mai stadtweit über 100 Veranstaltungen während einer Gedenkwoche zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus stattfinden [kulturprojekte.berlin]. Auch in Brandenburg sind zahlreiche Gedenkveranstaltungen, Führungen und Ausstellungen geplant.

Nicht alles für die Biotonne

In die Biotonne darf vor allem eins: Bioabfall. Ab Mai gelten dabei strengere Grenzwerte. Künftig darf Plastik nicht mehr als ein Prozent des Biomülls ausmachen. Der Gesamtanteil aller Fremdstoffe im Biogut darf laut angepasster Bioabfallverordnung drei Prozent nicht überschreiten.

Badesaison der Sommerbäder beginnt

Die meisten Sommerbäder in Berlin öffnen im Mai wieder ihre Pforten, darunter die Sommerbäder am Insulaner, in Wilmersdorf und Humboldthain sowie das Strandbad Wannsee. Wegen Sanierungsarbeiten bleiben die Sommerbäder in Spandau, Mariendorf und Lichterfelde geschlossen. Auch in Brandenburg beginnt die Badesaison traditionell im Mai. In Potsdam startet das Waldbad Templin am 15. Mai. Das umgebaute Strandbad Babelsberg soll auch noch vor Ende Mai eröffnet werden. Sowohl in Berlin als auch in Potsdam werden die meisten Tickets für die Sommerbäder teurer.

20 Kommentare

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  1. 20.

    Auch eine Lösung ;-) Aber in Berlin besteht Abnahmezwang, die Tonne kann man nicht abschaffen

  2. 18.

    Bei uns (Mehrfamilienhaus) wurde sie vor einem halben Jahr entfernt.
    Seitdem gibt es keine Probleme mehr.

  3. 17.

    Wie soll denn mit einer falsch befüllten Biomülltonne verfahren werden? Das sortiert doch niemand um sondern dann landet alles im Restmüll. In Mehrfamilienhäusern wird es immer Falschbefüllungen geben. Aus Unkenntnis oder aus Unachtsamkeit. Vom Unwillen rede ich erst garnicht. Also wird die Tonne stehen gelassen und der Hausmeister wird sie in den Restmüll umfüllen. Das System ist nicht zu Ende gedacht, besser wären Sortieranlagen bei den Müllbetrieben. Wenn man denn als Ziel hat, die Biomüllquote zu steigern,

  4. 16.

    Keine Ahnung warum aber ist Dir evtl. schon mal aufgefallen das es die DDR nicht mehr gibt?

  5. 15.

    Irrtum, in der DDR war der 8.Mai bis zur Einführung der 5 Tage Arbeitswoche Feiertag. Wurde dann mit mehreren anderen Feiertagen abgeschafft.

  6. 14.

    Es ist doch in den Artikeln ausführlich beschrieben, dass nicht mehr als zwei Namen zulässig sind. Wer den Inhalt des Geschriebenen versteht, ist klar im Vorteil.

  7. 13.

    8. Mai arbeitsfreier Feiertag

    Wieso ist die DDR mit der größten Anzahl an Antifaschisten nicht auf die Idee gekommen?

    Gibt es eigentlich auch andere Staaten die sowas machen?

  8. 12.

    Im Artikel steht nicht, warum die neue Regelung notwendig wurde. Durch digitale Bildbearbeitung wurde es möglich, eine "Mischung" zwischen zwei Passbildern zu erstellen, die beiden Bildern ähnlich sieht. Damit könnte dann eine Person den Pass beantragen und die andere Person den Pass nutzen, wenn das Bild nicht gesichert aufgenommen und übermittelt wird. Der Bundesadler im Bild ist ein weiteres Sicherheitsmerkmal. um Fälschungen und Verfälschungen zu entdecken.

    Personal ist laut dem Duden auch ein Adjektiv, und aus Nomen (wie Ausweis) und Adjektiven (wie personal) kann man dann neue Nomen bilden (wie Personalausweis). Wer mit dem Duden argumentiert, um die Bundesrepublik zu delegitimieren, der sollte auch alle Einträge lesen.

  9. 11.

    Hm was ist Bürokratie… zu sagen macht doch so viele Namen wie ihr wollt oder die Regulierung wer darf wann und warum welchen Namen oder Zweitnamen…. ?

  10. 10.

    Ach so, weil es in Lateinamerika klappt, klappt es hier natürlich auch - schließlich sind deutsche Behörden ja berühmt für ihre Flexibilität! Und keine Sorge, zwei Namen bleiben es natürlich... solange niemand auf die Idee kommt, bei der nächsten Generation wieder beide zu übernehmen. Aber klar, was sind schon ein paar Namensketten zwischen Freunden? Vielleicht brauchen wir einfach Rollbanner statt Personalausweise - Fortschritt durch Bürokratie-Romantik!

  11. 8.

    oben rechts auf dem Gesicht, jede Seite 6 Federn. Personal ist nach deutschem Duden Belegschaft einer Firma.

  12. 7.

    Wer sich ein bisschen in der Welt auskennt, weiß dass Doppelnamen global gesehen nun wirklich keine Seltenheit sind. In fast ganz Lateinamerika, Spanien und Portugal ist das völlig normal, und es gibt keine Probleme mit irgendwelchen Pässen oder Formularen. Dass es bei lediglich zwei Namen bleibt, wurde nun schon mehrfach in den Kommentaren erklärt und lässt sich auch sonst leicht herausfinden.

  13. 6.

    Nach zwei Namen ist Schluss, keine Namensketten. Steht im Originalartikel

  14. 5.

    Natürlich, lasst uns Doppelnamen für alle einführen! Warum bei Müller-Schmidt aufhören, wenn wir auch Müller-Schmidt-Schneider-Meier haben könnten? Und deren Kinder könnten dann stolz acht Nachnamen tragen – super praktisch für Ausweise, Urkunden und jedes Formular der Welt. Vielleicht brauchen wir in Zukunft einfach breitere Personalausweise. Oder gleich eine Namensrolle auf Pergament. Wirklich ein brillantes System, das garantiert Übersicht schafft und die Bürokratie revolutioniert. Ironie aus.

  15. 4.

    Den 8.Mai als Feiertag zu begehen, ist eine gute Entscheidung.
    Nur, er sollte jedes Jahr begangen werden.
    Ich selbst gedenke diesem Tag, wie schon seit Jahren, in der Gedenkstätte Schönholz und lege Nelken an den Gräbern der Helden der Roten Armee, die für Deutschland, Europa bei der Befreiung vom Hitlerfaschismus gefallen sind, ab.

  16. 3.

    Ich empfehle immer wieder gerne, dass man sich vor dem Kommentieren auch informieren darf und nicht ständig Falschinformationen in den Ether postet. Natürlich gibt es auch weiterhin nur einen Doppelnamen. Namensketten sind nicht erlaubt. Würden zwei Personen heiraten wollen, die beide bereits einen Doppelnamen führen, müsste sie sich auf einen gemeinsamen Doppelnamen verständigen. Und auch ohne juristische Kenntnis erschließt sich dies denklogisch schon aus dem Begriff DOPPELNAME.

  17. 2.

    Die Doppelnamen wurden seinerzeit nicht ohne Grund wieder abgeschafft. Wie lang sollen denn die Doppelnamen werden? Wenn ein Paar mit Doppelnamen ein Kind bekommt, hat das Kind dann bereits vier Nachnamen. Hat dieses Kind dann mit jemandem ein Kind, der genauso viele Nachnamen besitzt, bekommen deren Nachfahren bereits acht Nachnamen. Ein kluges System!

  18. 1.

    Die Einführung der digitalen Passbilder ist schlecht geplant. Weil nun natürlich alle Verwaltungen gleichzeitig die Fotoboxen einführen, gibt es Lieferschwierigkeiten. Hätte ja niemand ahnen können. Außerdem gibt es keine Liste der Fotografen, die befugt sind, digitale Fotos an die Verwaltung zu senden. Das darf jeder selbst herausfinden. Das ist nicht bürgerfreundlich.

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