Berliner Entertainer - Möbel von Harald Juhnke werden versteigert

Di. 22.04.25 | 11:59 Uhr
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Archivbild:16.04.2025, Baden-Württemberg, Leinfelden-Echterdingen: Antike Mˆbel des vor 20 Jahren verstorbenen Entertainers Harald Juhnke stehen im Auktionshaus Eppli zur Versteigerung ausgestellt.(Quelle:dpa/B.Weiflbrod)
Bild: dpa/B.Weiflbrod

Mehrere Möbelstücke aus dem Besitz des verstorbenen Berliner Entertainers Harald Juhnke sollen in dieser Woche versteigert werden.

Wie das Auktionshaus Eppli mitteilte, sollen am 26. April insgesamt acht Möbelstücke - im französischen Stil und gegen Ende des 19. Jahrhunderts gefertigt - unter den Hammer kommen. Dazu gehört etwa eine Prunkkommode aus Rosenholz, Palisander und getönten Edelhölzern. Angeboten werden demnach auch ein Salontisch aus Mahagoni und Rosenholz, drei vergoldete Sessel sowie ein Bürotisch und ein Bibliotheksschrank.

Laut Eppli haben die einstigen privaten Juhnke-Besitztümer aus seiner Grunewalder Villa einen Startpreis zwischen 250 und 2.500 Euro.

Auktion auch online

Die Auktion findet demnach in der Nähe von Stuttgart statt, allerdings könne auch online mitgeboten werden, hieß es.

Der Schauspieler habe die antiken Kommoden, Salontische und Salonsessel in den 1980er Jahren gekauft, sagte der Leiter der Auktionshalle, René Waldrab der Deutschen Presse-Agentur. Sein Haus hofft vor allem auf viele Juhnke-Fans, die sich eine Erinnerung an den Star ins Wohnzimmer stellen möchte. Denn: "Antikes Mobiliar ist schwer zu verkaufen", sagt Waldrab. "Aber wenn es als Bonus die Provenienz hat, dann macht es das deutlich attraktiver." Für die Fans des Entertainers habe ein solches Erinnerungsstück "zugleich einen hohen emotionalen Wert", schätzt Eppli-Antiquitätenexperte José Juan Martinez-Garcia.

Ein Berliner Original

Juhnke gilt für viele auch lange nach seinem Tod als einer der größten Entertainer Deutschlands - ein echtes Berliner Original. Rund fünf Jahrzehnte lang gehörte er zu den prägenden Figuren der Unterhaltungsbranche im Theater und deutschen Fernsehen. Geboren 1929 in Berlin, wurde er zunächst durch Theater- und Filmrollen bekannt, ehe er in den 1970er- und 80er-Jahren mit Shows wie "Musik ist Trumpf" und an der Seite von Grit Boettcher in "Ein verrücktes Paar" vor der Kamera stand.

Legendär waren sein Charme, sein Witz und auch sein Hang zum Alkohol, der ihm den Ruf des "deutschen Frank Sinatra" mit tragischem Unterton einbrachte. "Ein Bettler, ein Playboy, ein Söldner, ein Spieler, ein Clown und ein Poet", so beschreibt sich Juhnke selbst in seiner Version von Sinatras "That's Life". Seine Definition von Glück? "Keine Termine und leicht einen sitzen", wie er sagte. 2005 starb Juhnke, an Demenz erkrankt, mit 75 Jahren in einem Pflegeheim. Zuletzt wurden Pläne des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf bekannt, einen Platz in der Nähe des Ku'damms nach Juhnke zu benennen.

17 Kommentare

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  1. 15.

    Harald Juhnke bemühte sich stets, ein deutscher Frank Sinatra zu werden- leider fehlte ihm hierzu die Klasse. Da er das mit Berlin gemein hat, ist die Benennung eines Plätzchens in dieser Stadt nur allzu konsequent. Und eine barocke Frisierkommode wird auch durch ihren Vorbesitzer nicht schöner. Aber ich muss dieses Möbel ja auch nicht ersteigern.

  2. 14.

    >"Kleine Ergänzung noch: Wie Straßenbahn statt Tram,"
    Ach watt Straßenbahn... in der ehemaligen DDR wie auch Ost-Berlin hießen die Teile Strapazenbahn!
    Passt heute auf einigen BVG-Linien so gesehen auch noch, auch wenn die Fahrzeuge heute wesentlich moderner sind als die Gothaer Ruckelpinnen und Tatra-Bahnen damals beid den BVB.

  3. 13.

    Wie Jurke, Jarten , Jans...
    brauchst mir nicht beleern ick bin hier jeborn.

  4. 12.

    Wat heißt wie Molle ?
    Bolle war jenauso een Urberlina... vastehsde !

  5. 11.

    D'accord. Kleine Ergänzung noch: Wie Straßenbahn statt Tram, wie Sonnabend statt Samstag, etc.........:-))

  6. 8.

    Wenn man hört und sieht nach wem hier in Berlin die Straßen und Plätze benannt werden, gebührt dem Urberliner Komiker und Entertainer Harald Juhnke auf jeden Fall eine Ehrung in dieser Form. Berlin mach es.

  7. 7.

    Stimmt, ist wirklich an der Zeit, ihn durch einen Platz, der seinen Namen trägt, zu ehren. Er war ein Großer. Aber auch einer, der mit einer Krankheit gekämpft hat, die ihn am Ende das Leben und viele Jahre gekostet hat. Und seinen Angehörigen viel Lebensglück. Harald Juhnke hatte keinen "Hang zum Alkohol", er litt an einer Suchterkrankung. Und das erklärt auch seine Definition von Glück, die in dem Text wieder einmal sehr verharmlosend zitiert wird. Aber nochmal: Er war ein großer Künstler, das steht außer Frage.

  8. 6.

    Am Kurfürstendamm wird ein Platz nach ihm benannt. Alles schon durch die Presse gegangen.

  9. 5.

    Ihr Wunsch wurde bereits erfüllt. Einfach mal nach "Harald-Juhnke-Platz" suchen.

  10. 4.

    Es wurde bereits im letzten Monat ein Platz in Charlottenburg (beim U-Bahnhof Uhlandstraße) nach ihm benannt. Das ist schon geschehen. Darüber hat auch der rbb berichtet. Aber scheinbar weiß der Autor/die Autorin diese Artikels nichts davon. ;-)

  11. 3.

    Ihm wird doch ein kleiner aber feiner Platz am Kuhdamm zugeteilt. Besser geht’s nicht. Wieso erst jetzt Jahre nach seinem Tod diese Auktion stattfindet erschließt sich mir nicht.

  12. 2.

    >"Er gehört zu Berlin wie Bolle."
    Wenn dann... wie die Molle ;-)) so wie der Pfannkuchen (nicht Berliner!), wie die Bulette (nicht Frikadelle!), wie Eierkuchen (nicht Pfannkuchen!), wie Viertel 10 (statt Viertel nach 9!).
    Urberliner wie uns Harald (Juhnke), hoffentlich noch lange lebend uns Franki (Zander) und noch paar Urberliner stehen noch für das gute alte Berlin mit auch der Sprachtradition. Plätze oder Straßen in Berlin haben solche Menschen, die das Lebensgefühl prominent mit geprägt haben, sicher verdient.

  13. 1.

    Ich würde es sehr begrüßen und richtig finden UNSEREN Urberliner einen Platz oder Straße zu widmen und nicht wieder Diskussionen zu führen warum , weshalb und wieso.
    Er gehört zu Berlin wie Bolle.

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