Berlin-Neukölln - Kondolenzbuch für Papst Franziskus in Apostolischer Nuntiatur ausgelegt

Fr. 25.04.25 | 14:17 Uhr
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Archivbild:24.04.2025, Vatikan, Vatikanstadt: Der Leichnam von Papst Franziskus liegt aufgebahrt im Petersdom.(Quelle:dpa/M.Kappeler)
Video: rbb24 | 25.04.2025 | Widell/Tiemeyer | Bild: dpa/M.Kappeler

Nach dem Tod von Papst Franziskus ist in der diplomatischen Vertretung des Heiligen Stuhls in Berlin, der Apostolischen Nuntiatur in Neukölln, am Freitag das offizielle Kondolenzbuch ausgelegt worden. Als einer der ersten trug sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hier ein.

"Ich trauere mit den Katholikinnen und Katholiken in Deutschland und aus der ganzen Welt um Papst Franziskus", schrieb er. "Mit Franziskus verliert die Welt ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und einen überzeugenden Christen", so Steinmeier weiter. "Seine Bescheidenheit, seine Spontanität und sein Humor, sein spürbar tiefer Glaube und sein Plädoyer für Barmherzigkeit haben Menschen auf der ganzen Welt berührt."

Neben Steinmeier haben sich auch seine Frau Elke Büdenbender, die geschäftsführende Bundesinnenministerin Nancy Faeser, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing und der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, in das Kondolenzbuch eingetragen. Außerdem ist das am kommenden Montag und Dienstag jeweils zwischen 10 und 17 Uhr möglich.

In der Sankt Hedwigs-Kathedrale am Berliner Bebelplatz liegt bereits seit mehreren Tagen ein Kondolenzbuch aus. Gläubige wie auch alle anderen Menschen können sich dort eintragen und ihre persönliche Anteilnahme ausdrücken. Als erste hatten sich dort Berlins Erzbischof Heiner Koch und weitere Bistumsvertreter eingetragen.

Teils chaotische Szenen am Petersplatz

In der Hedwigs-Kathedrale wird in der kommenden Woche auch das bundesweite Requiem für den verstorbenen Papst stattfinden. Es beginnt um 11:15 Uhr, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch mitteilte. Sie lädt zusammen mit dem Apostolischen Nuntius in Deutschland und dem Erzbistum Berlin dazu ein. Neben Bätzing werden dazu auch Nuntius Nikola Eterovic, der Berliner Erzbischof Heiner Koch sowie weitere Mitglieder der Bischofskonferenz sowie Spitzenvertreter der Politik erwartet. Das Requiem ist nur für geladene Gäste, wird aber vom ZDF übertragen.

Papst Franziskus starb am Ostermontag und wird am Samstag in Rom beigesetzt. Seit der Aufbahrung des Papstes am Mittwoch sind laut Vatikan mehr als 128.000 Besucher in den Petersdom gekommen. Vor dem Petersplatz kam es vereinzelt zu chaotischen Szenen. Um vom verstorbenen Papst Abschied zu nehmen, haben die Menschen teilweise Polizeisperrungen umgangen und Gitter sowie Absperrungen zur Seite geschoben. Wie ein dpa-Reporter berichtete, haben Sicherheitskräfte versucht, die Menschen aufzuhalten.

Sendung: rbb24, 25.04.2025, 13 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Seine Art war wegweisend, und nachdem er von der Welt-Politik belächelt wurde, wollen die Politiker ein letztes Mal mit aufs Foto, diese Heuchler!

  2. 3.

    Seine Bescheidenheit und Menschenfreundlichkeit und seine Ausrichtung auf Christus waren beispielhaft und überaus berührend. So vermisse ich ihn.
    Für die Zukunft wünsche ich mir eine Kirche, die sich aus den Schlafzimmern heraushält.

  3. 2.

    Er hat in der Tat Vieles angestoßen und doch hat der Rücksicht nehmen müssen auf die kath. Kirche als quasi Weltkirche, die hundertfach größer u. weitgespannter ist als die mitteleuropäische. Schon die franz. kath. Kirche ist tendenziell weit konservativer als die deutsche, trotz aller bayer. Bergdörfer, in denen die Zeit seit Jahrhunderten stillzustehen scheint.

    Eine Kirchendominanz wie in Polen schläfert genauso ein wie eine atheistische politische Dominanz wie weiland in der DDR. Glücklich die Staaten, in denen sich die Kirche auf ein weitgespanntes Umfeld und das Umfeld sich auf Tiefergehenderes, Ethisches von der Kirche beziehen muss. Darin sehe auch die eigentliche "Qualität" der Kirche als Ort: Keine Verlängerung und kein Akteur der Tagespolitik, vielmehr ein Ort des dahinter und darunter Liegenden:

    Kapitalismus tötet, war es Franziskus entfahren. Das bezog sich auf das Geld als Zweck, als Selbstzweck, faktisch als Neurose; wo es doch "nur" Mittel sein sollte.

  4. 1.

    Gott habe ihn selig.

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