Vorabend des 1. Mai - Berliner Polizei spricht von "friedlichster Walpurgisnacht der letzten Jahre"

Do. 01.05.25 | 08:44 Uhr
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30.04.2025, Berlin: Teilnehmerinnen während der Demonstration "Take back the Night" im Berliner Bezirk Friedrichshain.(Quelle:dpa/S.Gollnow)
Audio: rbb24 Inforadio | 30.04.2025 | Josefine Grützmacher | Bild: dpa/S.Gollnow

In der Walpurgisnacht wird in Berlin traditionell der Protest-Fokus auf feministische Themen gelegt. Eine Demo gegen hohe Mieten sowie die queer-feministische Demo verliefen friedlich. Es habe "so gut wie keine Vorkommnisse" gegeben, sagte die Polizei.

Die Berliner Polizei hat ein positives Fazit der Walpurgisnacht gezogen. Es sei der wohl friedlichste 30. April in den letzten Jahren gewesen, sagte ein Polizeisprecher auf dem Portal X in der Nacht zu Donnerstag. Bis zum Morgen sei alles ruhig geblieben, bestätigte der Lagedienst der Polizei dem rbb.

Bei den Versammlungen am Vorabend des 1. Mai habe es keine Vorkommnissen gegeben, die die Einsatzkräfte vor größere Probleme gestellt hätten, so der Sprecher auf X.

Demo in Friedrichshain-Kreuzberg mit "nichts, was aus dem Rahmen fällt"

Bei einer Demonstration linker Gruppen am Abend kam es in Friedrichshain-Kreuzberg allerdings zu kleineren Zwischenfällen, wie es hieß. Vereinzelt sei Pyrotechnik gezündet worden, kleinere Gegenstände wurden auf Polizeibeamte geworfen und verbotene Parolen gerufen. Dies sei aber "nichts, was aus dem Rahmen fällt", sagte der Sprecher. Mehrere Strafermittlungsverfahren wurden jedoch eingeleitet.

Nach einer Kundgebung am Mariannenplatz in Kreuzberg bewegte sich am Abend die queer-feministische Demo mit dem Titel "Take Back the Night" in Richtung Friedrichshain. Etwa 3.200 Menschen waren laut Polizei unterwegs. Gegen 23:15 Uhr löste sich die Veranstaltung auf.

Die linken Demonstrantinnen und Demonstranten solidarisierten sich mit allen Kämpfen unterdrückter Personen weltweit und allen Formen des Widerstands, wie es im Demoaufruf hieß. Die Veranstaltung richtete sich auch gegen deutsche Waffenlieferungen und kritisierte den Umgang mit pro-palästinensischen Demonstranten.

Mit Protest, Tanz und Satire in den Mai

Auch Demo im Wedding friedlich verlaufen

Unter dem Motto "Löhne erhöhen, Mieten senken, Frieden schaffen" zogen zuvor Demonstrantinnen und Demonstranten durch den Wedding, wie die Polizei mitteilte. Rund 500 Menschen hätten an der Veranstaltung teilgenommen, sagte ein Polizeisprecher dem rbb.

Um kurz nach 19 Uhr endete die Demonstration. Alles sei friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.

Zur Demo aufgerufen hatte die Berliner Stadtteilorganisation "Hände weg vom Wedding!". Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten unter anderem niedrigere Mieten, die sofortige Rücknahme von Kürzungen im sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Bereich und ein Ende von militärischer Aufrüstung.

Daneben gibt es zum Tanz in den Mai Feiern an vielen Berliner Veranstaltungsorten, unter anderem im Mauerpark mit Konzerten und Kunstdarbietungen.

Grunewald-Demo im Eilverfahren genehmigt

Eine unter dem Motto "Umverteilung jetzt erst recht" am 1. Mai in Berlin-Grunewald geplante Kundgebung darf die Grünflächen auf dem Johannaplatz nutzen. Das entschied das Verwaltungsgericht Berlin am Mittwoch in einem Eilverfahren.

Die Berliner Polizei hatte die Nutzung der Grünflächen verboten und angekündigt, diese abzusperren. Dagegen wandte sich der Antragsteller. Die Absperrungen beeinträchtigten die Versammlungsfreiheit der Teilnehmenden erheblich. Der Antragsteller erwartet circa 2.000 Teilnehmende.

Dem folgte die 1. Kammer und gab dem Eilantrag statt. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingelegt werden.

Dutzende Veranstaltungen rund um den 1. Mai

Rund um den 1. Mai sind insgesamt mehr als 30 Veranstaltungen geplant. Am Donnerstag will die traditionelle Demonstration der Gewerkschaften am Vormittag vom Strausberger Platz zum Roten Rathaus ziehen. Ab Mittag soll es satirische Protestaktionen im Villenviertel Grunewald geben, die Polizei rechnet mit bis zu 10.000 Teilnehmern.

Abends soll um 18 Uhr die traditionelle "Revolutionäre 1. Mai-Demonstration" von linken und linksextremistischen Gruppen in Kreuzberg starten. Hauptorganisator sind pro-palästinensische und israelfeindliche Initiativen.

Die Polizei will die Demos und Kundgebungen mit rund 5.700 Einsatzkräften absichern.

Sendung: rbb224 Inforadio, 30.04.2025, 21:00 Uhr

59 Kommentare

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  1. 59.

    Es war eine friedliche und sachliche Demonstration über 2 Tage. Sie wollen ernsthaft Probleme herbeireden, die nicht existieren? das hatte schon Ihre Partei versucht, vorneweg die Weidel, dann die Storch.

  2. 58.

    Nachtrag: "das hatte schon Ihre Partei versucht"

    Wirklich so verzweifelt? Es ist immer wieder lästig mit Leuten wie Ihnen diskutieren zu müssen. Zumal Sie offenbar keinen Wert auf kürzliche Berichte legen. Wenn Sie allerdings einen satirischen Beitrag leisten wollten, so haben Sie es irgendwie angesichts der Brisanz vermasselt.

    PS Ich wähle nicht die Grünen. Könnten Sie ebenfalls der Berichterstattung entnehmen. Da haben Sie sicherlich im Eifer nur die Parteien verwechselt.

  3. 57.

    Versuchen Sie die aktuelle Berichterstattung zu verfolgen! Ansonsten unterlassen Sie Sie es bitte, ihre Unkenntnis hier zu verbreiten. Oder ist das so ein windiger, aber durchschaubarer Verharmlosungsversuch? Also auf dieser Plattform wurde zuletzt darüber berichtet. Wie lautet also ihre Ausrede? Dass es das angesprochene Problem gar nicht gäbe? Wirklich?

  4. 56.

    Spitzenstimmung hier, keine Aggressivität, wie manche herbeireden wollen. Nur gute Laune und Musik. Auch kritische Plakate gegen die Oligarchen und Eliten von rechts. Tanz in den Mai!

  5. 55.

    Wir tanzen gerade in Marzahn auf der Straße bei Musik! Musik liegt in der Luft! Ja auch hier wird gefeiert und demonstriert für die Arbeitnehmerrechte!

  6. 52.

    Sie haben doch mit der öffentlichen Verwaltung anscheinend nichts zu tun. Denken Sie sich doch bitte einen eigenen Nick aus und überlasse drn „Verwaltungsfreund“ echten Freunden der Verwaltung.

  7. 51.

    In der Realität, in der 95% der Bevölkerung gut leben können und negative Stimmungsmache unnötig ist. Kümmern Sie sich um die 5%, wenn Sie etwas beitragen wollen.

  8. 50.

    „ Heute ist ein Feiertag und jeder kann feiern wie er will.“
    Natürlich darf bei uns jeder feiern, wie er will. Diese Freiheit hat aber Grenzen: Die zivile Grundordnung, das Eigentum anderer und die Unverletzlichkeit anderer. Dies darf bei aller Lust zum Feiern nicht angetastet werden. Steht übrigens so auch im Grundgesetz, dem Sie sich als deutscher Staatsbürger bitte auch fügen mögen.

  9. 49.

    Heute ist ein Feiertag und jeder kann feiern wie er will. Nur Sie nicht.

  10. 48.

    Sie sind aber ein Miesepeter. Ich bin optimistischer!

  11. 47.

    Also, ich freue mich, wenn alle gemütlich und friedlich feiern und demonstrieren. Früher hieß es mal:" Feste feiern und feste arbeiten". Man kann den "Tag der Arbeit" auch wörtlich nehmen und mal richtig loslegen. Manche machen das freiwillig, manche weniger, aber jeder möchte froh sein, wenn er oder sie was zum Arbeiten hat. Jeder macht das, was er kann und das so gut wie möglich-lautet meine Devise und ich bin als ehemalige Gitarristin und Gitarrenlehrerin auch froh darüber, dass nicht alle Menschen auf der Welt Gitarristen sind, oder alle Könige, oder alle den gleichen Beruf haben. Lasst uns bunt leben und nicht auf den Teller des Nachbarn schauen, denn es gibt immer noch Menschen, die nichts oder weniger haben und denen möchte man helfen und sich engagieren. Dann gibt es keine Langeweile für Cannabiskonsum, den wir nicht brauchen und weniger Elend in der Welt.

  12. 46.

    Habe ich sexuelle Übergriffe überlesen, oder kommt das nicht gut an? Also das schindet ja mal gar keinen guten Eindruck. Aus welchen unbekannten Gründen, ist das kein Thema?

  13. 45.

    Wo leben Sie? Sie phantasieren! Wo leben Sie Mann? Die Armutsrentner-Anzahl ist massiv gestiegen und steigt massiv weiter, bedingt durch die Boomergeneration. Die Grundsicherung steigt nicht und ist nur das Existenzminimum, laut Verfassungsgericht, also lassen Sie Ihre menschenverachtende Polemik.

  14. 44.

    Ich mag das Traumzauberland ja auch, aber für solche Fantasien gibt es derzeit keinerlei Platz in der präfaschistoiden Gesellschaft, wo es wieder wie vor 100 Jahren um Selbstoptimierung und Körperkult geht, und kranken ein Mangel dieser Vorgeworfen wird, und sich Linke, bei Themen wie: LGBTQ, Ukraine/Russland, Israel/Gaza, maximal spalten, und wo gar nicht erst versucht wird, einen Konsens zu finden, sondern wo man direkt ausgegrenzt und weg geghosted wird, obwohl diese Themen für einen selbst vlt gar nicht Primär sind.

    So eine spalterische ausgrenze Linke, wird niemals in der Lage sein, eine kritische Masse zu mobilisieren, die eine wissenschaftlich fundierte Kapitalismuskritik teilt, und somit Veränderungen anstoßen kann.

  15. 43.

    Gerade eben am Alex, U8 Richtung Hermannstrasse - Menschenmassen auf dem Weg nach Kreuzberg. Neben Silvester ist das heute ein schlimmer Tag für Kreuzberg. Massen von Krawalltouristen kommen in unseren Bezirk und hinterlassen Müllberge.

  16. 42.

    „ Spätis vor allem in Kreuzberg freuen sich sich über die Touristen, die sich mit den dargebotenen Ritualen unterhalten lassen.“
    Die Maifestspiele als touristisches Highlight sozusagen? Wäre doch mal ne Idee für Berliner Tourismuswerbung. Bei Jochen Schweizer must für Action Geld bezahlen. Hier kannst Abends Zuschauer in der ersten Gehsteigreihe sein und brauchst nur die Handycam draufhalten. ;-)

  17. 41.

    Danke - sehe ich genauso! Die Reichensteuer muß endlich aktiviert werden!!!

  18. 40.

    Spätis vor allem in Kreuzberg freuen sich sich über die Touristen, die sich mit den dargebotenen Ritualen unterhalten lassen.

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