Zurückgelassener Bauschutt - Illegales Abfalllager in Luckenwalde nach vierjährigen Arbeiten fertig geräumt

Ein illegales Abfalllager in Luckenwalde ist Geschichte. Stadt und Land haben den Müll und Schutt eines früheren Recyclingunternehmens aufwendig beseitigt. Landesweit gibt es noch Dutzende weitere Fälle.
Ein als illegale Mülldeponie genutztes Gelände ist nach jahrelangen Räumungsarbeiten am Dienstag vom Land an die Stadt Luckenwalde (Teltow-Fläming) zurückgegeben worden. Die Beseitigung der Überreste eines ehemaligen Recyclingunternehmens samt Abriss alter Lagerhallen hatte das Land Brandenburg sechs Millionen Euro gekostet und gut vier Jahre gedauert.
Die Stadt Luckenwalde investierte unter anderem in Naturschutzmaßnahmen, etwa für geschützte Tierarten wie Zauneidechsen und Fledermäuse, die das Abfalllager zu ihrem Lebensraum gemacht hatten. Sie wurden behutsam umgesiedelt.
Halle und Freiflächen vor über 20 Jahren mit Müll beladen
Damit sei eine der größten Umweltlasten der Stadt am Treuenbrietzener Tor auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern abgetragen worden, wobei mehr als 1.000 Sattelschlepperfuhren Müll ordnungsgemäß auf Deponien gebracht worden seien, sagte die Luckenwalder Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide (SPD).
In den vier Jahren wurden nach Ministeriumsangaben rund 37.000 Tonnen Abfälle beseitigt. Neben Holz, Beton- und Gewerbeabfällen waren das auch asbesthaltige Abfälle und Bauschutt aus dem Abriss der Hallen und Gebäude. Zudem wurden mehrere unterirdische Bauwerke gefunden, die aus Sicherheitsgründen verfüllt wurden. Im März wurden schließlich die letzten Abfälle abtransportiert.
Zukünftig soll die Fläche als Gewerbegebiet genutzt werden.
Vor mehr als 20 Jahren seien dort marode Hallen mit Bauschutt und anderem Müll von einer nachher insolventen Recyclingfirma vollgestopft worden, so die Stadt. Auch auf Freiflächen sei Müll gelagert worden. "Den verantwortlichen Eigentümer gibt es nicht mehr", heißt es von der Stadt, die Eigentümerin der Fläche geworden war.
"Wenn, wie im Fall Luckenwalde, die Verursacher nicht mehr existieren, kann die öffentliche Hand in die Finanzierung einsteigen", teilte das Brandenburger Landwirtschaftsministerium dazu mit.

Noch mehr als 50 illegale Mülllager in ehemaligen Betrieben im Land
In Brandenburg gibt es laut offiziellen Angaben noch 51 weitere illegale Abfalllager in ehemaligen Betrieben. Seit 2015 wurden vier solcher Deponien geräumt. Oft handelt es sich um unsachgemäß entsorgten Bauschutt.
Auch in Wäldern illegal entsorgter Müll ist in Brandenburg dem Umweltministerium zufolge weiterhin ein großes Problem. So seien im Jahr 2023 rund 6.000 Kubikmeter Müll in Brandenburger Wäldern erfasst worden, fast genauso viel wie 2022. Diese Müllmenge entspreche einem sechs Kilometer langen, einen Meter breiten und einen Meter hohen Müllwall, hieß es in der vergangenen Woche. Besonders viel Müll im Wald gebe es in den Landkreisen Havelland, Oberhavel und Barnim.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 29.04.2025, 19:40 Uhr