Gesundheitsatlas der AOK - Weniger Menschen in Berlin und Brandenburg haben Lungenkrankheit COPD

Mi. 23.04.25 | 10:29 Uhr
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Symbolbild: Zigaretten im Aschenbecher. (Quelle: dpa/Petr Svancara)
Audio: rbb 88.8 | 23.04.2025 | Thomas Weber | Bild: dpa/Petr Svancara

Hinter Raucherhusten mit Atemnot steckt oft die Lungenerkrankung COPD. Neue Daten der AOK zeigen: Im Vergleich zu 2017 sinkt die Zahl der Betroffenen in Berlin und Brandenburg. Für eine Entwarnung sei es aber zu früh.

Weniger Menschen in Berlin und Brandenburg haben eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) als früher. Das zeigen Daten des Gesundheitsatlas Deutschland, der vom Wissenschaftlichen Institut der Krankenkasse AOK veröffentlicht wird.

Demnach waren im Jahr 2023 etwa 8,3 Prozent der Berliner ab 40 Jahren von einer COPD betroffen - insgesamt rund 153.000 Menschen. Im Jahr 2017 seien es noch 11.000 mehr gewesen. Würden Veränderungen der Alters- und Geschlechtsstruktur der Bevölkerung berücksichtigt, ergebe sich von 2017 bis 2023 ein relativer Rückgang der COPD-Krankheitshäufigkeit in Berlin von knapp zehn Prozent.

Menschen rauchen weniger

In Brandenburg hatten 2023 laut Gesundheitsatlas rund 113.000 Menschen COPD, das sind 6,8 Prozent der Brandenburger ab 40 Jahren. Im Jahr 2017 waren es noch 116.000. Die COPD-Krankheitshäufigkeit sei um knapp neun Prozent zurückgegangen, wenn Veränderungen der Alters- und Geschlechtsstruktur der Bevölkerung berücksichtigt werden.

Ein wichtiger Grund für den Rückgang sei, dass weniger Menschen rauchen, so die AOK. Schärfere Regelungen zum Rauchverbot, die schrittweise Erhöhung der Tabaksteuer und Schockfotos auf den Zigarettenpackungen zeigten Wirkung. Allerdings sei es für eine Entwarnung noch zu früh, da es bei Frauen leicht steigende Zahlen von Lungenkrebs gebe und Lungenkrebs und COPD ähnlich seien.

Männer stärker betroffen als Frauen

Männer sind laut Gesundheitsatlas mit zunehmendem Alter deutlich häufiger von COPD betroffen als Frauen. In der Altersgruppe 55 bis 79 habe jeder achte Mann aus Berlin eine COPD, aber nur jede elfte Berlinerin. In Brandenburg habe in der gleichen Altersgruppe jeder zehnte Mann COPD und nur jede vierzehnte Frau.

Für die Daten des Gesundheitsatlas hat das Wissenschaftliche Institut der AOK die Zahlen der AOK-Versicherten mit einem statistischen Verfahren auf die gesamte Bevölkerung von Berlin und Brandenburg hochgerechnet. Bei den Analysen zur Krankheit COPD wurden nur Personen ab dem 40. Lebensjahr berücksichtigt, da diese Erkrankung laut AOK erst in einem höheren Lebensalter auftritt.

Sendung: rbb 88.8, 23.04.2025, 12:30 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Das ist mir bekannt. Wenn ich aufwache, ist der erste Griff zur Schachtel auf dem Nachtschrank, ich brauch erst eine Fluppe, sonst komm ich nicht hoch, dann nach dem Frühstück oder Mittag nochmal zwei und abends beim fernsehen noch ein paar. Aber es geht mir gut.

  2. 16.

    Ich bekenne, daß ich noch immer rauche und das sehr gern. Seit meiner frühesten Kindheit ist das so und ich bleibe dabei, wie seinerzeit Helmut Schmidt und andere, die daran zu Grunde gegangen sind!

  3. 15.

    Die Dinger sind noch viel zu billig. Steuererhöhungen kommen aber nicht so gut an. Also schlage ich eine Gesundheitsabgabe vor, die den Kranken- und Pflegekassen zu Gute kommt. So 100% zum Packungspreis würde allen helfen.

  4. 14.

    Komplett ihrer Meinung. Eine Stammkundin arbeitet da und jedesmal, wenn sie zu uns kommt muss ich direkt danach raus, erstmal viel bessere Straßenluft einatmen, als dieser chemische Kopfschmerz Geruch

  5. 13.

    Ich glaube bei Douglas habe ich son Aushang gesehen. Einfach mal dort nen Mitarbeiter ansprechen.

  6. 12.

    Ich glaube bei Douglas habe ich son Aushang gesehen. Einfach mal dort nen Mitarbeiter ansprechen.

  7. 11.

    Also gefühlt würde ich sagen das Raucher wieder mehr geworden sind. An jeder Ecke oder egal wo man lang läuft, steht, fährt hat man den Duft von Qualm in der Nase.

  8. 10.

    Eigentlich müsste Rauchen ganz verboten werden.

    Allein, wenn ich gelegentlich Tabakrauch rieche, habe ich eine nicht unangenehme Gefühl.

    Es ist doch halbwegs natürlich, pflanzlich, und ganz anders als der sehr unangenehme und leider allgegenwärtigen Parfümgestaenk.

    Wo kann ich für ein Parfümverbot unterschrieben?

  9. 9.

    Wie kommen Sie auf diese "kausalen" Zusammenhänge? Sowas können nur Leute, die die 70er und 80er nicht live erlebt haben. Die Luft hat zur Zeit eine Qualität, die damals nicht einmal in Luftkurorten erreicht wurde. Es sei denn man wohnt Vorderhaus Erdgeschoß in Hauptverkehrs und Durchfahrtsstraßen. Außerdem sinkt die Lungenkrebsrate bei Männern und steigt bei Frauen. Die Lungenkrebshäufigkeit hingt zeitlich hinterher, aber gibt ungefähr die Zigarettenkonsumquotenentwicklung der letzten Jahrzehnte wieder. Ähnlich sieht es mit COPD aus.

  10. 8.

    Ah wieder jemand der meint etwas zu interpretieren was man so nicht sagt.
    Ich bemängle die Gründe.. machen sie das bei sich auch so... sie haben Kopfschmerzen... nehmen eine Tablette, gehen aufs WC und trinken einen Tee und sagen dann also die Kopfschmerzen sind wegen dieser 3 Sachen die ich gemacht habe weg ? Oder machen sie erst einmal eins und wenn es nicht hilft das Nächste ?
    Da könnten sie durchaus draus lernen... hm eigentlich hat nur die Tablette geholfen... kann ich mir das andere sparen.
    Und das hat nichts mit unzufrieden oder sonst etwas zu tun, sondern damit unter Umständen sinnlose Aktionen zu vermeiden... nicht immer hilft viel auch viel.... aber dazu müsste man halt wissen....

  11. 7.

    Danke, dass Sie es aussprechen, ist mir auch schon aufgefallen, dass unter fast jedem Bericht, egal in welcher Form, von diesem Herrn nur Zynismus kommt. Manche haben keine anderen Hobbys.

  12. 6.

    Das hat wohl weniger mit Deutschland zu tun, sondern mit logischem und wissenschaftlichen Denken. Zeitgleiches Auftreten ist niemals ein Beweis für Wirkzusammenhänge.
    Das mit dem Lutscher als Beigabe ist wirklich ein lustiges Beispiel, danke.

  13. 5.

    Das Foto ist gut, man kann es riechen. Alter Aschenbecher mit Inhalt hat einen Geruch, von dem man sich förmlich übergeben möchte.

  14. 4.

    Wie schlecht muss man sich fühlen und wie muss man D hassen, wenn man selbst bei positiven Meldungen immer noch krampfhaft etwas Negatives sucht.

  15. 3.

    Aber dafür steigt die Zahl derer, Frauen und Männer, die an Lungenkrebs erkranken und sterben, zunehmende Tendenz. Das allerdings liegt an der Luftverschmutzung und gegen die tun wir eigentlich nichts.

  16. 2.

    Ihr Kommentar klingt verbittert und steht in keinem Zusammenhang zum Beitrag, sondern hat mit Ihrer persönlichen Situation zu tun. Ich beobachte das schon länger und bemerke, dass viele Foristi jedes Thema benutzen, um Negativität loszuwerden, erinnert mich an unzufriedene alte Männer, um die man immer einen Bogen macht.

  17. 1.

    "Schärfere Regelungen zum Rauchverbot, die schrittweise Erhöhung der Tabaksteuer und Schockfotos auf den Zigarettenpackungen zeigten Wirkung."
    3 Sachen die Wirkung zeigen ahja... und hätte man zu jeder Packung einen Lutscher dazu gepackt wäre dies auch ein Grund warum weniger geraucht wird.
    Wenn man 3 Sachen ändert kann man eben nicht mehr sagen was wirkt wie... aber das macht man wohl gerne in Deutschland.

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