Zugausfälle und Verspätungen - BVG sieht aktuell "massive Herausforderung" auf U1 bis U4

Di 15.04.25 | 14:01 Uhr
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Symbolbild:Viele Menschen versuchen in eine U-Bahn in Berlin einzusteigen.(Quelle:imago images/J.Held)
Bild: imago images/J.Held

15 oder gar 20 Minuten kann es schon mal dauern, wenn man auf die Berliner U-Bahn wartet - vor allem auf den Linien U1 und U4 hakt es derzeit. Laut BVG müssen derzeit Fahrer für die Ausbildung an neuen Fahrzeugen abgezogen werden.

Auf den Linien U1 bis U4 fallen aktuell vermehrt Züge aus. Wie die Fahrplanauskunft der BVG zeigt, fährt die U4 derzeit nur im 20-Minuten-Takt. Auf der U12 gibt es pro Stunde drei bis vier Zugausfälle - im schlechtesten Fall müssen Fahrgäste bis zu 15 Minuten auf die nächste Bahn warten, selbst in der Hauptverkehrszeit. Die U1 fährt aufgrund von Bauarbeiten derzeit regulär nur alle 15 Minuten.

BVG-Sprecher Markus Falkner spricht auf rbb|24-Anfrage von "der massiven Herausforderung, dass wir neben einem zuverlässigen Betrieb auf den Linien U1 bis U4 parallel die Fahrer*innen an den nun endlich gelieferten ersten Neu-Fahrzeugen ausbilden". Das Team der U-Bahn reagiere tagtäglich auf die Lage vor Ort und justiere bei Bedarf nach, um trotz dieser zusätzlichen personellen Belastung einen bestmöglichen Betrieb anzubieten.

Berliner U-Bahn steckt schon länger in der Krise

Ab dem Spätsommer will die BVG neue Bahnen der Baureihe JK in den Dienst stellen. Sie sollen den Fahrzeugmangel lindern, der schon seit längerem besonders auf den Linien U1 bis U4 für Probleme sorgt. Der Wagenpark der BVG gilt als veraltet, manche Fahrzeuge sind schon mehr als 60 Jahre lang im Einsatz.

Aber nicht nur die in die Jahre gekommenen Züge machen der BVG zu schaffen: Auch in den Werkstätten gab es in der Vergangenheit Probleme, Teile der Infrastruktur sind veraltet und der Fachkräftemangel sorgt immer wieder für Engpässe beim Personal. Bereits seit September vergangenen Jahres kommen die Züge deshalb auf vielen Linien seltener.

BVG-Sprecher Falkner bittet bis zur Lieferung der neuen Fahrzeuge um Verständnis und betont, die Mitarbeitenden der BVG "steuern bei Unregelmäßigkeiten mit allen Kräften gegen". Dies gelinge an einigen Tagen besser als an anderen.

37 Kommentare

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  1. 37.

    Dann fahr mal mit der S-Bahn. Auch da, kein Tag ohne Störung. Nur bitten die nicht um Verständnis, sondern um Entschuldigung. Mit Computerstimme. Nervt genauso.

  2. 36.

    Naja, aus eigener Erfahrung im Handwerk kann ich sagen, das auf unsere Jobannonce kein qualifizierter Handwerker geantwortet hat, als wir Startlohn 17,-/Std. angeboten haben. Jetzt sind wir bei 20,- plus BVG-Karte plus PKV..plus Altersvorsorge...Nix.
    Wo nix ist, spielt der Lohn keine Rolle.
    Das war gemeint.
    Und höhere Löhne in Berlin sind nicht umsetzbar.
    Bei der BVG zahlt es der Kunde, weil er zur Arbeit kommen MUSS. Im Handwerk sagt der Kunde, wenn man extrem hohe Löhne umlegen will: OK, dann gönne ich es mir eben nicht, oder mache es doch selber.
    Das ist Realität.
    Ein guter Handwerker hat inzwischen 3500,- - 4000,- Brutto. Spezialisten mehr.
    Davon kann man leben, wenn man realistisch und nicht Verdi-verblendet ist.
    Fairer Lohn- gerne. Aber wem zahlen, wenn es keine qualifizierten Mitarbeiter auf dem Markt gibt.?

  3. 34.

    Selbst das Umstellen meiner Modellbahn von analog auf Digital hat lange gebraucht. Etwas naiv, ihre Vorstellung von autonomen fahren, auf den alten Strecken Berlins und auch von Hamburg sehr schwer und langwierig umzusetzen.
    Beim gegenwärtigen Neubau der U5 wird es realisiert, Bahnhöfe ohne Kurvenlage ,vollkommen neue Fahrzeuge, DT6 autonom.
    Wie sagt man so schön auf hamburgisch,
    Nicht nur hinschieten, dat mut ok stinken.

  4. 33.

    Das liegt alles nur an den vielen Mäusen, Tauben und Ratten.
    Hat mir ein Freund gesagt.

  5. 32.

    Heute morgen fuhr die U9 wegen einer Stellwerk Störung auch nur alle 20 Minuten und im Schritt Tempo... Funktioniert in dieser Stadt eigentlich überhaupt noch eine Linie? Was sind das für Stellwerke, die nur Probleme machen?

  6. 31.

    Aber hallo?! Selbst mit sogenannten Notfall-Fahrplänen hingt BVG ständig hinterher…
    Eher arbeitet BVG offensichtlich nach dem Motto: „Wir fahren dann wann wir Lust dazu haben.“

  7. 30.

    Ja, ich bin Autofahrer. Aber wenn ich das höre Verständnis! Entschuldigung wäre das angebracht .
    Hört man nicht. Mein Mitarbeiter, der täglich bvg fährt, ist so oft genervt und will jetzt wieder pkw zurück haben.

  8. 29.

    Reich und fortschrittlich? Ich bezweifle das! Das ist schon lange nicht mehr.

  9. 28.

    Ich bezweifle, dass die Bezahlung keine Rolle spielt.
    Im Gegenteil. Das ist mit entscheidend!
    Wie soll man in Berlin die zunehmend überteuerten Mieten zahlen, wenn schlecht bezahlt wird?

  10. 27.

    Wieder einer, der noch nicht bemerkt hat, dass der Umstieg auf autonomes Fahren auch bei der U-Bahn Geld kostet, das keiner ausgeben will bzw. kann. Der Blick nach Nürnberg würde auch zeigen, dass damit auch kein Personal eingespart wird.

  11. 26.

    Auch die Schulungen sind Arbeitszeit für die Fahrer/innen. In dieser Zeit können sie dann eben nicht im Regelbetrieb fahren. Was ist daran nicht zu begreifen? Deshalb gibt es ja das beschriebene Problem. Soviele Fahrer kann sich die BVG nicht auf "Halde" leisten, dass die jetzt anstehenden Fahrzeugschulungen keinen Einfluss auf den Betrieb hätten. Zumal ja sowieso schon Personalmangel herrscht.

  12. 25.

    ....stimmt! Solange die BVG sich nicht um autonome Fahrzeuge und deren Strecken kümmert kommt es natürlich zu Personal-Mangel!
    Gerade bei einer ständig gleichen Strecke von A nach B könnte man autonom fahren. Man muss nur wollen.
    Ich werde die BVG nicht erneut darauf aufmerksam machen. Es gibt Menschen die dort hochbezahlt werden fürs denken.
    So wie es ist, schlittert die BVG ins Chaos.

  13. 24.

    Ich kein Verständnis. Das den Schulungen könnte Mann auch nach Betriebsschluss machen. Oder diese Schulungen mit den aktuellen Situationen (U 12, Ringbahnsperle) abstimmen. Auch andere Verkehrsunternehmen begründen ihren Personal- und Fahrzeugmangel hohe Krankenstände dann gern mit Schulungen. Eine U-Bahn tagsüber keinen verlässlichen mindestens 10 Minutentakt bietet, ist eigentlich keine U-Bahn. Zumindest nicht für Berlin.

  14. 23.

    Und jetzt ist die U3 wieder fleißig dran mit Betriebsstörung. Auf Dauer nervt es wirklich. Die BVG kriegt das eigene System nicht in den Griff!

  15. 22.

    Ich kann dieses permanente „bitten um Verständnis“ nicht mehr hören. Die BVG hat nicht nur einen Fachkräfte Mangel sondern auch din überfordertes Management was seit Monaten nichts auf die Kette kriegt.
    Einfach mal austauschen, wäre in der freien Wirtschaft mit diesem Leistungsnachweis schon lange passiert

  16. 21.

    Nichts gegen die Ausbildung neuer Fahrer und Fahrerinnen - aber muss das ernsthaft sein, während auf der U2 der Pendelverkehr läuft? Es fallen aktuell während der Hauptverkehrszeit auf der U12 nahezu alle direkten Anschlusszüge aus, die man Gleisdreieck hätte nehmen können, nachdem man sich schon über Potsdamer Platz durch den Pendelverkehr gehangelt hat. Unabhängig davon, dass die U12 zwischen Gleisdreieck und Wittenbergplatz mal eben drei U-Bahnlinien ersetzen soll und da ein z.T. 15-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit schon... sportlich bis irre ist. Dann ist die Taktung aber null auf die erzwungenen Umsteigezeiten durch den Pendelverkehr abgestimmt und hinterher will keiner die Verantwortung dafür tragen, dass die Menschen sich am Gleisdreieck stapeln? Kann ja nicht so schwer sein, die durch die Ausfälle gestreckte Taktung der Ankunft des Pendelverkehrs anzupassen?!

  17. 20.

    Die Situation spiegelt doch ganz gut das Gesamtbild dieser Stadt wider. Zustand der Brücken, Straßen, Wasserleitungen, Baustellen ohne Arbeiter und die wachsende Kriminalität, um nur einiges zu nennen. Der ÖPNV ist da kein Einzelfall. So ärgerlich das auch alles sein mag.
    Die BVG handelt im Auftrag des Landes Berlin. Das Land entscheidet über Investitionen oder deren Kürzung. Die BVG selbst nicht. Hier wurden schon vor über 10 Jahren auf den Invesitionsstau hingewiesen. Damals gab es keine Kommentare, dieser Art. Bei aller berechtigten Kritik ggü. der BVG, bitte dies nicht vergessen. Und Augen auf bei der nächsten Landtagswahl. Guten Abend.

  18. 19.

    Schonmal aufgefallen, dass der Fachkräftemangel alle Branchen betrifft ??
    - egal wie gut oder schlecht die Bezahlung ist. Schwaches Argument.
    Was fehlt, ist ein vorausschauendes Management...
    Leider allzu oft in Deutschland, weil kleingeistige und ahnungslose Politiker mit ihrem Macht- und Klüngeldenken solides Mangement oft ausbremsen, und notwendige Mittel versagt werden..... Gerade auch in Berlin

  19. 18.

    Endlich ist es raus: nicht Wagenmangel, sondern Fahrermangel ist das Problem. Das kann man auf der U4 bewundern. Seit Wochen im 20-Minuten-Takt, aber dann mit doppelter Wagenzahl. Dann hâtte man auch einen 10 Minuten Takt, mit der normalen Wagenzahl fahren können.
    Nur zu Erinnerung: die Linie ist 5,5 min Fahrzeit lang. Und die 2 Wagen werden nicht rangiert an den Endbahnhöfen, sondern fahren rein und andersrum wieder raus. Mit gleicher Fahrer- und Wagenzahl wäre problemlos 12-Minuten Pendel möglich, aber mal stellt die Wagen lieber 24 Minuten die Stunde in die Endbahnhöfe. Absurd.

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