Bundesweite Störung - Digitalfunk von Polizei und Feuerwehr ausgefallen - Störung wieder behoben

Di. 06.05.25 | 23:04 Uhr
Symbolbild: Ein Funkmast mit mehreren Antennen. (Quelle: dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 06.05.2025 | Arne Sprung | Bild: dpa

Bundesweit nutzen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste einen gemeinsamen Digitalfunk. Doch am Dienstagabend fielen plötzlich bundesweit zahlreiche Basisstationen aus - auch in Berlin und Brandenburg.

In Deutschland ist es am Dienstagabend bundesweit zu einer Netzstörung beim Digitalfunk der Behörden gekommen. Ursache für die Störung des Digitalfunks der Behörden waren Netzwerkprobleme, das teilte die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) später am Abend mit.

"Bei der Prüfung der Systemtechnik wurden Netzwerkprobleme als Fehlerursache lokalisiert und behoben." Die Störung dauerte demnach zwei Stunden. Dadurch sei die netzgebundene Kommunikation von Einsatzkräften vorübergehend beeinträchtigt gewesen. "Nach aktuellem Kenntnisstand waren hiervon zahlreiche Basisstationen und Leitstellen in verschiedenen Teilen des Bundesgebiets betroffen", teilte eine Sprecherin weiter mit.

Die Notruf-Nummern von Polizei und Feuerwehr, die über ein anderes System laufen, waren von dem Ausfall nicht betroffen. Für ihre interne Kommunikation mussten die Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten zeitweilig auf andere Kommunikationsmittel ausweichen.

Störung in Berlin und Brandenburg wieder behoben

Die Berliner Feuerwehr teilte am Dienstagabend mit, dass alle freiwilligen Feuerwehren in den Dienst gerufen worden seien. Die Feuerwehr sei aber durchgehend handlungsfähig, sie könne zur Kommunikation andere Systeme nutzen. Auch die Berliner Polizei sprach von einer Störung - in welchem Umfang, blieb zunächst unklar.

Am Abend lief es dann wieder problemlos in der Hauptstadt. "Seit kurz nach 18 Uhr kann wieder störungsfrei gefunkt werden", teilte die Polizei auf der Plattform X mit.

Später am Abend gaben auch Polizei und Feuerwehr in Brandenburg Entwarnung. Die Leitstellen teilten auf rbb-Anfrage mit, dass keine Störung mehr vorliege.

Der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin, Stephan Weh, nannte den weitreichenden Zusammenbruch des Digitalfunks einen "Super-Gau für unsere Sicherheitsbehörden". Der Vorfall zeige, "wie anfällig unsere digitale Infrastruktur ist und wie fahrlässig es ist, sich auf Monopollösungen zu verlassen".

Digitalfunk wird organisationsübergreifend genutzt

Laut der Behörde BDBOS deckt das Funknetz als Kommunikationsmittel von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten mit mehr als 5.000 Basisstationen 99,2 Prozent der Fläche Deutschlands ab. Demnach verwenden auch THW, Bundeszollverwaltung, Katastrophen- und Zivilschutzbehörden sowie die Verfassungsschutzbehörden den Digitalfunk.

"Der Digitalfunk BOS macht eine bundesweite und organisationsübergreifende Verständigung möglich", schreibt die Behörde. "Das eröffnet vielfältige Möglichkeiten und vereinfacht die Zusammenarbeit - nicht nur bei einfachen Einsätzen im Alltag, sondern gerade auch bei komplexen Einsatzlagen, in Krisensituationen und in Katastrophenfällen."

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.05.2025, 19 Uhr

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