Dahme-Spreewald -

Flughäfen in Deutschland sind dazu verpflichtet, Messstellen zur Dokumentation des Fluglärms zu betreiben. Rund um den BER misst die Flughafengesellschaft (FBB) den Lärm mithilfe von 31 stationären und zwei mobilen Messstellen.
Eine der beiden mobilen Anlagen wurde am Dienstag im Kühnschen Weg in Schönefelder Ortsteil Waltersdorf (Dahme-Spreewald) unweit des Flughafens aufgestellt. Dort wird sie nun einen Monat lang minutiös den aktuellen Fluglärm dokumentieren.
Immer mehr Fluglärm im Südosten des Flughafens?
Es sei der Wunsch der Fluglärmkommission gewesen, die mobile Messstation in Waltersdorf zu platzieren, sagte der Leiter vom Immissionsschutz am Flughafen BER, Kai Johannsen, im Gespräch mit dem rbb.
Ziel sei es, dass durch die zusätzlichen Daten wieder mehr Objektivität in die Fluglärmdebatte im Südosten des Flughafens kommt, hofft Johannsen. Diese Region steht mehr und mehr im Fokus, weil offenbar immer mehr Flugzeuge beim Start in Richtung Osten die sogenannte Hoffmannkurve nicht einhalten und bebautes Gebiet überfliegen.
Nun solle die mobile Messstation einen Monat lang ermitteln, welchen Lärm die hier fliegenden Maschinen tatsächlich erzeugen, sagte Johannsen.
Messdaten im Internet einzusehen
Die mobile Station passt auf einen Anhänger und kann überall eingesetzt werden, wo sie angefragt wird. Die Messanlage wird über Solarzellen betrieben und verfügt über ein Spezialmikrofon, das auf einem Mast in mindestens sechs Metern Höhe den Lärm misst. Die Messdaten werden nach Angaben des Flughafens permanent an die FBB gesendet und sind rund um die Uhr mit wenigen Sekunden Verzögerung im Internet [travisber.de] abrufbar. "Wir sind da sehr transparent", so Johannsen.
Die mobilen Anlagen werden auch aufgestellt, wenn Anwohner der Meinung sind, bei ihnen sei es besonders laut und sie hätten Anspruch auf Schallschutzmaßnahmen. "Durch diese Messung können die Fragen dann exakt beantwortet werden", erklärte der Leiter vom Immissionsschutz am Flughafen BER.
Die aktuellen Fluglärmdaten aus Waltersdorf sollen im Juli fertig ausgewertet vorliegen. Dann wird feststehen, wie groß der Fluglärm vor Ort wirklich ist.