Neuer Status - Burg (Spreewald) ist das fünfte Thermalsole-Heilbad in Brandenburg

Do. 08.05.25 | 14:03 Uhr
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Vogelblick auf ein Becken in der Spreewaldtherme (Foto: rbb/Jahn)
Audio: Antenne Brandenburg | 08.05.2025 | Daniel Mastow | Bild: rbb/Jahn

Burg im Spreewald ist bekannt für Gurken, Kähne - und seine Therme. Alle zehn Jahre muss der Kurortstatus erneuert werden. Für den Spreewaldort gibt es dieses Mal einen Bonus: Burg wird zum fünften Thermalsole-Heilbad in Brandenburg.

Das Dorf Burg im Spreewald (Spree-Neiße) ist seit Donnerstag Brandenburgs fünftes Thermalsole-Heilbad. Der Brandenburger Gesundheitsstaatssekretär Patrick Wahl übergab am Mittag den Bescheid zur Verlängerung des Kurortstatus für Burg. Gleichzeitig hat der Ort den höherwertigen Status als Thermalsole-Heilbad bekommen.

Neben den Bedingungen, die auch für andere Kur- und Erholungsorte gelten, müssen Heilbäder in Brandenburg weitere Voraussetzungen erfüllen. Dabei gibt es Mineral-, Thermal-, Sole- und Moorheilbäder. Orte, die sich so bezeichnen wollen, müssen über ein natürliches Heilmittel im Boden verfügen, dass wissenschaftlich anerkannt und bewährt ist.

Die Umweltbedingungen müssen therapeutisch nutzbar sein, es muss eine entsprechende Kureinrichtung und einen Kurpark geben. Außerdem muss Fachpersonal zur Diätberatung vorhanden sein.

Solegurken, Soleseife, salziges Karamelleis

"Das haben wir vor 35 Jahren nicht zu träumen gewagt, aber wir haben immer daran geglaubt", freut sich Burgs ehrenamtlicher Bürgermeister Bernd Ragotzky. Das "natürliche Heilmittel im Boden", das das Kurortegesetz vorschreibt, ist die Burger Thermalsole. Die Bohrung dafür fand bereits 1999 statt, 2005 war schließlich die Spreewald-Therme eröffnet und Burg der Status "Ort mit Heilquellen-Kurbetrieb" verliehen worden. Nun, 20 Jahre später, hat Burg den höchstmöglichen Status erreicht.

Die Thermalsole findet laut dem Amt Burg viele Anwendungsmöglichkeiten. Es gebe Solegurken, Soleseife und sogar salziges Karamelleis auf Grundlage der Sole. Mit neuen Mini-Gradierwerken - Konstruktionen, mit denen normalerweise das Salz aus der Sole geholt wird - könne das Heilmittel nun auch inhaliert werden. Der Bau zweier weiterer Gradierwerke sei geplant. All das hat - ganz den Bedingungen aus dem Gesetz folgend - zur Ernennung zum Thermalsole-Heilbad geführt.

Mehr Fördermittel dank Heilbad-Status?

Die Sole, die in Burg genutzt wird, kommt aus einem einzigen Bohrloch an der Therme und wird von dort im Ort verteilt. Dafür gibt es eigens eine "Sole-Tankstelle". Für die Mini-Gradierwerke ist etwa ein Kubikmeter Sole nötig, sagt Bürgermeister Ragotzky. Etwa einmal im Jahr müsse aufgefüllt werden. Burg hat lange an seinem neuen Status gearbeitet und eigens ein Gutachten für die Kurortentwicklung in Auftrag gegeben, erzählt der Bürgermeister. Das habe ergeben, dass die Burger Thermalsole weiter verbreitet und bekannter gemacht werden solle.

Die Entscheidung, ob die Maßnahmen ausreichen, habe ein Beirat des Landes getroffen, erzählt Ragotzky. Für die Beurteilung hätten die Mitglieder den Ort inspiziert und dann ihre Entscheidung getroffen.

Mit dem neuen Status erhofft sich die Gemeinde auch mehr Förderung vom Land. Zahlreiche Infrastrukturobjekte - allein 80 Brücken gebe es in Burg - müssten erhalten werden, dazu über 50 Kilometer Radwege. "Da hoffen wir schon, dass wir über diesen Heilbadstatus eine entsprechende Förderung kriegen", so Ragotzky.

Mehrere Heilbäder in Brandenburg

Der Status als Heilbad ist der höchste, der im Brandenburgischen Kurortegesetz vorgesehen ist. Neben Burg tragen laut Landesregierung auch Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark; Thermalsole-Heilbad), Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland; Moorheilbad), Bad Liebenwerda (Elbe-Elster; Moorheilbad), Bad Saarow (Oder-Spree; Thermalsole- und Moorheilbad), Bad Wilsnack (Prignitz; Thermalsole- und Moorheilbad) und Templin (Uckermark; Thermalsoleheilbad) diesen Status.

Zusätzlich gibt es noch Buckow (Märkisch-Oderland) als Brandenburgs einzigen Kneipp-Kurort. Bis zur Hochstufung zum Heilbad galt Burg als Ort mit Heilquellenkurbetrieb.

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.05.2025, 14:10 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    In Berlin gibt es auch Heilquellen, die heißen da nur anders. Queens-Pup, Sargnagel, Borcherts etc.

  2. 6.

    Ja. So wird es bei vielen Thermalbäder gemacht, die keine eigene Quelle haben.

  3. 5.

    Ist das selbe, wie mit den Freizeitparks. Die Kosten in Berlin sind so extrem hoch, dass es sich nicht rechnet. Das Pandaland Goerzallee konnte sich über Jahre gerade so halten, bis der ausländische Vermieter plötzlich die Miete stark hochgesetzt hat.
    Aber am Ende ist das auch eine Michmädchenrechnung. Freizeitparks wie Tivoli/Kopenhagen und Prater/Wien sind weltbekannt und werden als Highlight von der Stadt gepflegt. Berlin hat den """Zentralen""" Festplatz. Das Problem ist, wenn man nur Realisten als Entscheider hat.

  4. 4.

    Glückwunsch an Burg. Der Spreewaldtherme mit seinen Mitarbeitern ein Dank für das stetige Engagement und seine innovativen Ideen. Im übrigen braucht man nur eine Stunde aus der Metropole bis in das Heilbad Burg.

  5. 3.

    Da es in Berlin keine Heilquellen und auch keine Solequellen gibt, macht ein Thermalbad in Berlin wenig Sinn. Soll das Heilwasser per LKW oder Pipeline nach Berlin kommen?

  6. 2.

    Warum gibt es soetwas in der Weltmetropole Berlin nicht? Rechnet sich soetwas nur auf dem "abgelegenen Dorf" ?

  7. 1.

    Vielleicht hilft das Heilbad bei den Einheimischen Ihre Gedanken bis zur nächsten Wahl neu zu sortieren!

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