Neuer Status - Burg (Spreewald) ist das fünfte Thermalsole-Heilbad in Brandenburg

Burg im Spreewald ist bekannt für Gurken, Kähne - und seine Therme. Alle zehn Jahre muss der Kurortstatus erneuert werden. Für den Spreewaldort gibt es dieses Mal einen Bonus: Burg wird zum fünften Thermalsole-Heilbad in Brandenburg.
Das Dorf Burg im Spreewald (Spree-Neiße) ist seit Donnerstag Brandenburgs fünftes Thermalsole-Heilbad. Der Brandenburger Gesundheitsstaatssekretär Patrick Wahl übergab am Mittag den Bescheid zur Verlängerung des Kurortstatus für Burg. Gleichzeitig hat der Ort den höherwertigen Status als Thermalsole-Heilbad bekommen.
Neben den Bedingungen, die auch für andere Kur- und Erholungsorte gelten, müssen Heilbäder in Brandenburg weitere Voraussetzungen erfüllen. Dabei gibt es Mineral-, Thermal-, Sole- und Moorheilbäder. Orte, die sich so bezeichnen wollen, müssen über ein natürliches Heilmittel im Boden verfügen, dass wissenschaftlich anerkannt und bewährt ist.
Die Umweltbedingungen müssen therapeutisch nutzbar sein, es muss eine entsprechende Kureinrichtung und einen Kurpark geben. Außerdem muss Fachpersonal zur Diätberatung vorhanden sein.
Solegurken, Soleseife, salziges Karamelleis
"Das haben wir vor 35 Jahren nicht zu träumen gewagt, aber wir haben immer daran geglaubt", freut sich Burgs ehrenamtlicher Bürgermeister Bernd Ragotzky. Das "natürliche Heilmittel im Boden", das das Kurortegesetz vorschreibt, ist die Burger Thermalsole. Die Bohrung dafür fand bereits 1999 statt, 2005 war schließlich die Spreewald-Therme eröffnet und Burg der Status "Ort mit Heilquellen-Kurbetrieb" verliehen worden. Nun, 20 Jahre später, hat Burg den höchstmöglichen Status erreicht.
Die Thermalsole findet laut dem Amt Burg viele Anwendungsmöglichkeiten. Es gebe Solegurken, Soleseife und sogar salziges Karamelleis auf Grundlage der Sole. Mit neuen Mini-Gradierwerken - Konstruktionen, mit denen normalerweise das Salz aus der Sole geholt wird - könne das Heilmittel nun auch inhaliert werden. Der Bau zweier weiterer Gradierwerke sei geplant. All das hat - ganz den Bedingungen aus dem Gesetz folgend - zur Ernennung zum Thermalsole-Heilbad geführt.
Mehr Fördermittel dank Heilbad-Status?
Die Sole, die in Burg genutzt wird, kommt aus einem einzigen Bohrloch an der Therme und wird von dort im Ort verteilt. Dafür gibt es eigens eine "Sole-Tankstelle". Für die Mini-Gradierwerke ist etwa ein Kubikmeter Sole nötig, sagt Bürgermeister Ragotzky. Etwa einmal im Jahr müsse aufgefüllt werden. Burg hat lange an seinem neuen Status gearbeitet und eigens ein Gutachten für die Kurortentwicklung in Auftrag gegeben, erzählt der Bürgermeister. Das habe ergeben, dass die Burger Thermalsole weiter verbreitet und bekannter gemacht werden solle.
Die Entscheidung, ob die Maßnahmen ausreichen, habe ein Beirat des Landes getroffen, erzählt Ragotzky. Für die Beurteilung hätten die Mitglieder den Ort inspiziert und dann ihre Entscheidung getroffen.
Mit dem neuen Status erhofft sich die Gemeinde auch mehr Förderung vom Land. Zahlreiche Infrastrukturobjekte - allein 80 Brücken gebe es in Burg - müssten erhalten werden, dazu über 50 Kilometer Radwege. "Da hoffen wir schon, dass wir über diesen Heilbadstatus eine entsprechende Förderung kriegen", so Ragotzky.
Mehrere Heilbäder in Brandenburg
Der Status als Heilbad ist der höchste, der im Brandenburgischen Kurortegesetz vorgesehen ist. Neben Burg tragen laut Landesregierung auch Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark; Thermalsole-Heilbad), Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland; Moorheilbad), Bad Liebenwerda (Elbe-Elster; Moorheilbad), Bad Saarow (Oder-Spree; Thermalsole- und Moorheilbad), Bad Wilsnack (Prignitz; Thermalsole- und Moorheilbad) und Templin (Uckermark; Thermalsoleheilbad) diesen Status.
Zusätzlich gibt es noch Buckow (Märkisch-Oderland) als Brandenburgs einzigen Kneipp-Kurort. Bis zur Hochstufung zum Heilbad galt Burg als Ort mit Heilquellenkurbetrieb.
Sendung: Antenne Brandenburg, 08.05.2025, 14:10 Uhr