Umweltministerium Brandenburg - "Naturschutz-Eule" bekommt neues Design zum 75. Geburtstag

Seit Jahrzehnten gilt sie als Symbol für den Schutz der Natur - jetzt erhält die einst in der DDR entworfene "Naturschutz-Eule" ein neues Design. Das Umweltministerium möchte damit "neuen Sehgewohnheiten" Rechnung tragen.
Ein gelbes Schild mit einer Eule - so sind in Brandenburg viele Naturschutzgebiete gekennzeichnet. Die sogenannte "Naturschutz-Eule" wird in diesem Jahr 75, und bekommt nun ein neues Design. Das teilte das Brandenburger Umweltministerium am Mittwoch mit.
Das neue Symbol ist demnach in Kooperation mit der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) unter der Leitung des Brandenburger Professors Christian Mahler entstanden. So seien im Rahmen eines studentischen Wettbewerbs Entwürfe für ein Konzept zur Beschilderung von Schutzgebieten in Brandenburg entwickelt worden, hieß es weiter.
Naturschutzeule aus den 1950er als Vorlage
Grundlage sei die von Erna und Kurt Kretschmann als Symbol für den Naturschutz in Brandenburg eingeführte Eule, wie es weiter hieß. Die ostdeutschen Naturschutzpioniere aus Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) haben die "Naturschutz-Eule" in den frühen 1950er entworfen. In der DDR wurde es seit 1954 als Zeichen für Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie für geschützte Parks, Gehölze und Naturdenkmale eingesetzt.
Im Rahmen der Wiedervereinigung Deutschlands beschloss die Umweltministerkonferenz, das Eulensymbol auf dem Gebiet der ehemaligen DDR weiterzuverwenden. Außerdem wurde angeregt, das Symbol der Waldohreule in ganz Deutschland einzuführen. Diese Anregung wurde laut Mitteilung des Umweltministeriums von einigen westdeutschen Bundesländern aufgegriffen, wobei es Ländersache blieb, wie ein künftiges Eulen-Logo gestaltet sein sollte.
Über 100 verschiedene Eulenmotive seien im Laufe der Jahre entstanden, erklärte Christian Mahler dem rbb. Die Original-Eule ist ihm zufolge auf Holz entstanden, danach folgte ein grüner Hintergrund und zu DDR-Zeiten kam der gelber Plastikstoff als Hintergrund hinzu. "Heute sehen Sie manchmal noch eine Eule auf einem grauen Hintergrund", sagte Mahler. "Die waren aber mal grün und sind ausgeblichen." In der bis heute bekanntesten Form steht die Eule auf einem gelben, fünfeckigen Schild, das nach oben hin spitzwinkelig endete.
Die neue Eule ist an das historische Vorbild angelehnt, weist jedoch größere Augen und eine dynamischere Linienführung auf. "Wir sind in das Haus der Naturpflege nach Bad Freienwalde gefahren und haben dort viel zur Geschichte, Entstehung und Entwicklung der Naturschutzeule recherchiert", sagte Mahler. "Die aktuelle Eule hat aber nichts mit DDR-Eule zu tun."
Das neue Design orientiere sich mehr am Original. "Das Symbol entspricht den modernen Sehgewohnheiten und kann seine Erfolgsgeschichte als Zeichen für den Naturschutz fortschreiben", erklärte Staatssekretär Gregor Beyer dazu in der Mitteilung vom Mittwoch.
Warum wurde überhaupt ein neues Symbol entworfen?
Die Idee für ein neues Symbol ist nun aus dem ehrenamtlichen Engagement des Hochschullehrers Christian Mahler im Naturpark Barnim heraus entstanden. "Ich wollte dort Hinweisschilder für Besucher anbringen. Es kommen auch viele Touristen, die den Park nicht kennen. Da ging es um Schilder wie 'Bitte auf den Wegen bleiben' oder 'Hunde bitte an die Leine'."
Daraufhin habe Mahler Kontakt zum Umweltministerium aufgenommen und einen ersten Entwurf eingereicht. Basierend darauf wurde dann unter Einbeziehung weiterer Akteure des Naturschutzes und in enger Abstimmung mit der Naturschutzverwaltung ein Konzept zur Beschilderung erarbeitet, so der Initiator weiter. Dies umfasst eine neue Gestaltung der Waldohreule, Piktogramme zur Vermittlung von richtigen Verhaltensweisen, das Layout für weitere Hinweisschilder und Informationstafeln sowie zwei Erklärfilme, teilte das Umweltministerium mit.
Wann kommt die neue Eule und was kostet sie?
Die Eulen im neuen Design könnten noch in diesem Jahr Einzug in Brandenburgs Wälder halten. Nach Angaben des Ministeriums basiert die Beschilderung von Schutzgebieten auf einem Erlass, der ein einheitliches Vorgehen ermöglichen soll. Eine Neufassung sei noch im Sommer geplant. "Erfahrungsgemäß sind die Schilder nach fünf bis zehn Jahren zu erneuern, da es neben Verwitterung auch immer wieder zu Vandalismus und Verlusten kommt", hieß es auf Anfrage vom Umweltministerium. Im Zuge dessen könnten die alten Schilder dann sukzessive durch neue ersetzt werden.
Bisher seien lediglich Sachkosten und Prämierungen im Rahmen des studentischen Wettbewerbs angefallen. Dazu sagte Initiator Christian Mahler: "Ich habe das ehrenamtlich gemacht, so wie Erna und Kurt das auch im Sinne des Naturschutzes gemacht haben." Das bestätigt auch das Land.
Die genauen Summen für die Schilder selbst sei dann abhängig von der Art und Größe. Laut Umweltministerium sollen die neuen Schilder aufgrund geänderter Materialien aber deutlich günstiger werden als die bisherigen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 15.04.2025, 14:10 Uhr
Mit Material von Felicitas Montag