PCK Raffinerie - Demonstranten in Schwedt fordern Rückkehr zu russischem Öl

Do. 08.05.25 | 11:59 Uhr
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Alttext: Die PCK-Belegschaft demonstriert am 07. Mai 2025 wegen Ölembargo gegen Russland. (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 07.05.2025 | Fred Pilarski | Bild: rbb

Ingesamt 2.000 Menschen haben am Mittwochnachmittag in Schwedt (Uckermark) für eine Aufhebung des Ölembargos gegen Russland demonstriert, darunter auch die Belegschaft der PCK Raffinerie. Hintergrund ist die Sorge um das Fortbestehen der Raffinerie, da diese durch das Embargo an Wirtschaftlichkeit eingebüßt haben soll.

Organisiert wurde die Demonstration auf dem Platz der Befreiung vom BSW-Abgeordneten Reinhard Simon. Veranstaltet wurde diese von einer überparteilichen Bürgerbewegung.

Alternativen zu russischem Öl deutlich kostspieliger

Die PCK wurde bis Ende 2022 mit russischem Erdöl beliefert. Seit Beginn des Embargos wird der Rohstoff aus unterschiedlichsten Quellen angekauft, zum Beispiel aus Saudi-Arabien über den Danziger Hafen. Auch über den Rostocker Hafen gelangt Öl nach Schwedt. Damit aber steigen die Kosten für das Erdöl selbst und dessen Transport nach Schwedt. Die Raffinerie ist außerdem für russisches Öl und dessen chemische Zusammensetzung optimiert und kann nach eigenen Angaben andere Ölsorten weniger effizient verarbeiten.

Ökonomischer als über den Seeweg könnte der Transport über eine Pipeline organisiert werden, doch scheiterte deren Umsetzung an einer fehlenden Genehmigung durch die EU. Auch der geplante Verkauf der russischen Mehrheitsanteile beim Konzern Rosneft an Katar zieht sich immer weiter hin. Die PCK verliert dabei an Wert für Investoren.

Dietmar Woidke sieht den Bund in der Verantwortung

Der PCK-Betriebsratsvorsitzende Danny Ruthenburg beschreibt die Lage gegenüber dem rbb als "sehr ernst". Er sieht nicht nur die Arbeitsplätze der 1.200 Fachkräfte als gefährdet an, sondern den wirtschaftlichen Erhalt der gesamten Region.

Der Landesregierung formuliert Forderungen an den Bund, den Betrieb und die Beschäftigung bei der PCK abzusichern und die Wirtschaftsstrukturen weiter zu fördern. Laut dem Brandenburgischen Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) solle die Bundesregierung sich dafür einsetzen, den Krieg, "dem sich die Ukraine durch den Aggressor Russland ausgesetzt sieht" zu beenden. Er plädiert für eine Rückkehr zu Wirtschaftsbeziehungen mit Russland, sobald der Krieg vorbei ist.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 07.05.2025, 19:30 Uhr

37 Kommentare

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  1. 37.

    "So allmählich reicht es mit PCK! Seit zig Monaten kriegen die die technischen Veränderungen nicht hin" Wäre eine Frage an Shell und die deutsche Treuhandverwaltung, warum das nicht richtig funktioniert.

  2. 36.

    So allmählich reicht es mit PCK! Seit zig Monaten kriegen die die technischen Veränderungen nicht hin und wollen dafür wieder Öl von dem Mörder aus dem Osten beziehen. Moralisches Empfinden, Mitgefühl mit Menschen, die überfallen werden - alles Fehlanzeige. Es geht ausschließlich um das eigene Wohl "Ich zuerst" das ist das Motto dieser "Menschen".
    Solche Leute lösen in mir das Gefühl aus: Schade, dass die Mauer weg ist und macht doch euren Kram alleine - bezahlt ihn aber auch alleine. Konsequenterweise müssten die alle die Milliarden zurück zahlen die seit 1990 dort hin geflossen sind!

  3. 35.

    Verfassungsschutz-Gutachten zur Brandenburger AfD soll veröffentlicht werden

  4. 34.

    Bismarck? Warum nicht gleich Machiavelli? Falls es ihnen entgangen sein sollte, mit Putin regiert in Russland ein rücksichtsloser Despot und Massenmörder.

    Die Machtgefüge haben sich seit Bismarck gewaltig verändert.

  5. 33.

    Wie bitte? Stellen sie sich mal vor Genscher hätte in Prag folgendes gesagt:

    Kann ihre Ausreise in die BRD nicht erfolgen, da eine Destabilisierung der DDR das Gleichgewicht der Militärblöcke gefährde.

    Echt jetzt?

  6. 32.

    "Das DE im Osten von Russland befreit wurde" D wurde im Osten von der Roten Armee und deren Verbündeten besiegt, nicht Rußland. Ob es eine Befreiung für jeden individuelle war, ist politische Wertung, für meine vertriebenen Vorfahren fühlte das sich nicht wie Befreiung an.

  7. 31.

    Wie bitte? Stellen sie sich mal vor Genscher hätte in Prag folgendes gesagt:

    Kann ihre Ausreise in die BRD nicht erfolgen, da eine Destabilisierung der DDR das Gleichgewicht der Militärblöcke gefährde.

    Echt jetzt?

  8. 30.

    Leider ist die aktuelle Lage für einige Post- sozialistische DDR Fans nicht zu verstehen. Das Gebiet der ehemaligen DDR, ist neben Weißrussland, das einzigste Gebiet außerhalb von Russland, in der Menschen leben, die keine russische Blutslinie haben und dennoch blind diesem Ideal folgen.

  9. 29.

    Dieser Tag ist im Osten der Republik echt nur schwer zu ertragen.
    Überall russische Propaganda. Das DE im Osten von Russland befreit wurde und das russische Idial im Osten zu Hause zu sein scheint, ist nur schwer zu ertragen.

  10. 28.

    Ja, auch ich würde mein Vaterland gegen die Invasoren verteidigen, weil ich gesehen habe, was für Kriegsverbrechen die Russen in der Ukraine, begangen haben!
    Sie würden Ihre Kinder opfern?

  11. 27.

    Wir fahren unser ganzes Land nicht wegen der Ukraine vor die Wand und die wirtschaftliche Situation die sich momentan ergibt ist vielen Faktoren geschuldet, der Pandemie zb. Die wirtschaftlichen Nachteile die uns durch fehlendes russisches Öl entstehen haben wir auch nicht wegen der Ukraine sondern wegen Russland, das diesen Krieg angefangen hat und jederzeit beenden könnte. Russland hat nicht mit solch weitreichenden Sanktionen gerechnet und jetzt versucht es online die Stimmung der Bevölkerung in demokratischen Staaten zu manipulieren um die Sanktionen rückgängig zu machen. BSW und AFD erweisen sich hier interessanter Weise sehr empfänglich für die einschlägige Propaganda durch Bots und Influencer auf den diversen social media Kanälen.

  12. 26.

    Dann eben Bismarck: "Wenn Preußen und Russland in einem Bündnis zusammenstehen, ging es den Ländern gut und Europa. Wenn irgendwelche Kräfte auf dieser Welt es geschafft haben, dass beide Länder in Konfrontation gegeneinander standen, war es eine Katastrophe für beide Länder und für Europa.“

  13. 25.

    " indem er Solidarnosc beschuldigte, den Frieden in Europa aufs Spiel zu setzen, da eine Destabilisierung der Volksrepublik Polen das Gleichgewicht der Militärblöcke gefährde." Aber damit hatte er doch unter geostrategischen Gesichtspunkten im Endeffekt doch Recht.

  14. 24.

    Egon Bahr ist leider ein unrühmliches Beispiel für Altersstarrsinn und völliger Verblendung. Egon Bahr hat später viel dummes Zeug geredet und sich um seine Reputation gebracht.

    Das fing leider schon 1982 an. "In einem an Heiligabend 1981 erschienenen Artikel für die SPD-Zeitung Vorwärts verteidigte er Jaruzelski: „Es ist kein Putsch, sondern das äußerste Mittel des Staates im Rahmen seiner Allianz-Souveränität.“ [...]

    Im Vorwärts bezeichnete er 1982 die mit dem Kriegsrecht verbotene Gewerkschaft Solidarnosc als „Gefahr für den Weltfrieden.“ Ebenso sorgte Bahr in Kreisen der unter Jaruzelski verfolgten polnischen Demokratiebewegung für Empörung, indem er Solidarnosc beschuldigte, den Frieden in Europa aufs Spiel zu setzen, da eine Destabilisierung der Volksrepublik Polen das Gleichgewicht der Militärblöcke gefährde."

    Soweit ist es also nicht verwundertlich warum AfD oder BSW Anhänger ausgerechnet Bahr zitieren.

  15. 23.

    "Alte Seilschaften aus längst vergangenen Zeiten laufen Putin immer noch hinterher, während dessen Soldaten täglich Menschen in der Ukraine töten, traurig. "

    Reinhard Simon ist ein 300%iger Systemgünstling der DDR Dikatatur. Die grusligen Ewiggestrigen rotten sich wieder zusammen.

    Die PCK Betriebsrätin Peggy Lindemann sitzt für die rechtsextreme AfD im Kreistag Uckermark.

    Da wächst zusammen was zusammengehört.

  16. 22.

    "Wichtig ist das wir keine Geschäfte mit autokratischen Kriegsverbrechern machen, ansonsten würde unsere Weltordnung schnell auf sehr wackeligen Beinen stehen." Wir beziehen aber Öl aus Saudi-Arabien. Wirklich besser unter der Maxime?
    Mal Egon Bahr: "In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt." oder "Es gibt keine Stabilität in Europa ohne die Beteiligung und Einbindung Russlands. Und ich weiß genau, dass Russland nicht so schwach bleiben wird, wie es im Augenblick ist. Wir können im Prinzip jetzt alles tun, was wir wollen, Russland kann es nicht hindern, es ist zu schwach. Aber ich warne davor, ein großes stolzes Volk zu demütigen."

  17. 21.

    "... und die Kriegsproduktion lief weiter ..." Die höchsten Produktionsziffern wurden sogar erst 44 erreicht. Was zu denken gibt bezüglich der Bombardierungsstrategie von UK und den USA.

  18. 20.

    Na Gratulation, wir fahren unser ganzes Land wegen der Ukraine vor die Wand. Mit ist die Wirtschaft nicht egal. Ich brauche meinen Job und das Geld dafür, Sie anscheinend nicht!

  19. 19.

    "Er greift andere Länder an ..." Plural? Nennen Sie mal wenigstens ein zweites Land.

  20. 18.

    "Und dann tut man so, als hätte dieser Krieg mit all den Toten, dem Leid von Tausenden und der Zerstörung in der Ukraine nie stattgefunden, um die "Wirtschaftsbeziehung" zu Putins Russland wieder aufleben zu lassen? Ich empfinde diese Einstellung ebenso empathielos und unmenschlich." Im Prinzip ja. Aber in der internationel Politik ging es noch nie um Demokratie oder Menschenrechte, wie Egon Bahr schon richtig feststellte, es geht nur um Interessen von Staaten - und das ist im Endefekt kalt, empathielos und unmenschlich.

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