Der Absacker - Im Kurzarmhemd auf der Suche nach DEM Softeis

Mo 17.08.20 | 19:49 Uhr
Symbolbild: Eine Familie steht in Sommerbekleidung vor einem Springbrunnen im Treptower Park. (Quelle: dpa/P. Zinken)
Bild: dpa/M. Pudwell

Stirn, Kniekehle, Armbeuge, es klebt überall. Sie werden es bemerkt haben - es ist unendlich warm. Zeit für ein paar knifflige Fragen und kühle Gedanken. Und Sie müssen Tim Schwiesau dringend bei der Suche nach einem ganz bestimmten Softeis-Wagen helfen.

Klar, in einer Gegend, in der "Kannste nich meckern" das höchste Lob ist, muss natürlich gemotzt werden. Deshalb hier eine kurze Motzerei: "Meine Fresse, ist das heiß hier."

Damit soll jetzt aber Schluss sein, ich will Ihnen ab jetzt nur noch kalte Gedanken machen. Deshalb hier ein paar abkühlende Fakten. Ich hoffe, es hilft.

Wussten Sie, dass Sie Ostersonntag 2018 bei zwei Grad Eier gesucht haben? ZWEI GRAD! Am 1. April 1977 lag Ostermontag sogar eine 13 cm hohe Schneedecke (Quelle: kachelmannwetter.de)

Eigentlich gibt es keinen Grund zum Motzen, im letzten Jahr war es viel heißer. 2019 war das heißeste je gemessene Jahr in Berlin-Brandenburg.

Und es naht Abhilfe: Für den morgigen Dienstag sind 24 Grad (mit Gewittern) angesagt. Kurios: Letztes Jahr waren es 31 Grad am 17. August (fast wie heute), und am Tag danach 24 Grad (so wie morgen). Sachen gibt’s.

Zwei Fragen zum Wetter:

1) Wie schaffen Sie es, nicht wegzuschmelzen?

2) Die "Etikette" sagt, Sandalen mit Socken seien verboten. Da geh ich mit. Und dann heißt es immer wieder, man dürfe nicht mit kurzen Hosen und/oder Kurzarmhemd zur Arbeit. Stimmt das? Nicht, dass ich Hemden trage. Aber ohne (modisch nette) kurze Hose ginge bei mir gar nix derzeit.

Meine Gedanken gehen übrigens raus an all jene, die bei dieser Hitze draußen oder körperlich schwer arbeiten müssen. Und falls Sie durstige Bäume und Pflanzen sehen: Holen Sie sich doch eine Gießkanne und geben den darbenden Gewächsen etwas Wasser.

1. Was vom Tag bleibt

Nachrichten ohne Corona

Nach dem Rücktritt von Bausenatorin Katrin Lompscher soll ihr bisheriger Staatssekretär Sebastian Scheel die Lücke im Berliner Senat füllen.

Nicht einmal eineinhalb Jahre ist Linda Teuteberg im Amt der FDP-Generalsekretärin, nun soll die Brandenburgerin den Posten auf Drängen von Parteichef Christian Lindner wieder räumen.

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat vor dem Landgericht Berlin der Prozess gegen Arafat Abou-Chaker begonnen. Der Musik-Manager soll zusammen mit seinen Brüdern den Rapper Bushido eingesperrt und verletzt haben.

Der Eigentümer des Hauses in der Rigaer Straße 94 fühlt sich von der Berliner Polizei im Stich gelassen. Innensenator Geisel weist diese Vorwürfe erneut zurück: Der Eigentümer müsse zunächst für Rechtsicherheit sorgen, dann sei ihm polizeiliche Unterstützung sicher.

Es brennt wieder, kein Wunder so ohne Regen und viel Hitze. Die Feuerwehr kämpft gegen einen Waldbrand in der Parforceheide bei Potsdam - auf rund 6.500 Quadratmetern.

Nachrichten mit Corona

Nach der Suspendierung eines Schulleiters in Rathenow, der die Maßnahme zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie nicht beachten wollte, wird an dessen Grundschule die Maskenpflicht seit Montag umgesetzt. Gegen den Schulleiter ist auch ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Jetzt gibt es Protest.

Am Berliner Hauptbahnhof gibt es jetzt eine Corona-Teststelle.

An der Teststelle am Flughafen Tegel lief es gestern sehr schlecht: Der Berliner Journalist Max Kell hat auf Mallorca Urlaub gemacht. Als er losflog, war die Insel noch kein Risikogebiet. Als er am Sonntagabend am Flughafen Tegel zurück kam, schon. Verraten hätte ihm das dort aber niemand. Und testen lassen konnte er sich auch nicht.

2. Abschalten

Sehen Sie mir vier Minuten lang zu, wie ich auf den Eismann warte (Abbildung ähnlich).

Erinnern Sie sich noch an den grandiosen Softeis-Wagen, der früher* immer durch Berlin fuhr? Gibt's den eigentlich noch? Schoko, Vanille waren immer dabei, als dritte Sorte meistens Frucht.

*früher = vor rund 25 Jahren, Wagen weiß, eher Mercedes-Transporter - kein Foodtruck, Softeis-Aufschrift, meist von einer Frau um die 50 gefahren, Melodie bei Ankunft, gefühlt eher in den Ostbezirken. Kein Calippo-Eis oder sowas, wirklich NUR Softeis.

Sachdienliche Hinweise mit der Chiffre "Aktenzeichen Softeis" an absacker@rbb-online.de werden mit einem Softeis belohnt.

3. Und, wie geht's?

In meinem letzten Absacker ging es um Teigwaren, mögliches Alkoholverbot in Spätis und die Top-100 von radioeins. Dazu ein paar Ansichten aus den Kommentaren.

1) VolkerMitteFreitag, 14.08.2020 | 15:32 Uhr

"Franzbrötchen? Und Berlin? Die Schrippe wird ja wohl mehr verkauft als alles andere, sollte der zugezogenene Hr. Absacker mal probieren."

Freundchen, so nicht :) In meinem Steckbrief steht: ist 35 Jahre jung und lebt seit 35 Jahren in Berlin (27 davon im Osten der Stadt). Ich könnte auch meinen Personalausweis zitieren, aber der liegt gerade zu weit weg.

2) Mehrere Menschen vermissten ein paar "peinliche Lieblingslieder". Ich zitiere

wo war Last Christmas, Gangnam Style, Scooter oder Macarena (Leonie)

Nickerbocker und Biene mit ihrem unverwüstlichen Hit "Hallo Klaus (I wü nur zruck)", "Blue (Da Ba Dee)" von Eiffel 65 oder "Dragostea Din Tei" von O-Zone. ;-) (Gerd Glaudino)

Mich und uns wurde interessieren: Wie bewahren Sie kühlen Kopf und Körper in diesen schweißtreibenden Tagen ? Schreiben Sie uns an absacker@rbb-online.de.

4. Ein weites Feld

Als Leiter Social Media von rbb|24 habe ich immer wieder mit Fake News zu tun, auf die ich im Internet stoße oder die uns als Redaktion andauernd bei Facebook, Twitter und Instagram geschickt werden. In Corona-Zeiten hat das nochmal stark zugenommen. Die letzte große Welle war nach der Demo der Corona-Leugner. Thema: Es waren 1,3 Millionen Teilnehmer, was natürlich nicht stimmt. Ich muss sagen: Fake News nerven. Vor allem, wenn es solche sind, die überhaupt nicht stimmen können. Oder die man selbst entlarven könnte, wenn man nur zwei Minuten nachdenkt oder eine Suchmaschine seiner Wahl anwirft.

Viel schlimmer aber: Sie sind gefährlich. Weil sie die Stimmung vergiften, Gesellschaften spalten, weil Menschen bedroht oder attackiert werden.

Jetzt gerade geht die Fake News rum, dass zu einer Demo in Berlin zehn Millionen Leute kommen. Angemeldet sind aber 22.500. (tagesschau.de)

In sozialen Medien werden Gerüchte verbreitet, die Bundeswehr habe ab September eine Urlaubssperre verhängt, um einen Lockdown durchzusetzen. Dafür gibt es keine Belege. Das Verteidigungsministerium und Soldaten dementieren zudem. (tagesschau.de)

Also: Wenn Sie auf merkwürdige oder übertriebene Sachen stoßen: Skeptisch sein, Fragen stellen, seriösen Medien vertrauen (Telegram-Channel sind nicht seriös).

Wo Sie immer nachschauen können.

Tagesschau-Faktenfinder

Mimikama

BR-Faktenfuchs

Sie können uns aber auch auf Facebook, Instagram oder Twitter auf Fake News aufmerksam machen: Schreiben Sie uns doch da drüben einfach mal.

Einen schattigen Dienstag wünsche ich Ihnen

Tim Schwiesau

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Antwort auf [Hä?] vom 18.08.2020 um 14:35
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