Der Absacker - Meine Straße hat kein Corona

Di 27.10.20 | 19:35 Uhr | Von Kira Pieper
Kira Pieper
Bild: rbb|24/Mitya

Maskenpflicht in zehn der rund 9.500 Berliner Straßen? Kira Pieper hat den Eindruck, dass manche die neue Regel nicht akzeptieren wollen, andere haben sie nicht mitbekommen. Und dann gibt es noch die, die sich einfach keine Namen merken können.

Seit dem vergangenen Wochenende gilt in zehn Berliner Straßen die Maskenpflicht. Seitdem taucht zu diesem Thema immer wieder ein ähnlicher Kommentar unter den rbb|24-Beiträgen auf: "Und um die anderen 9.490 Berliner Straßen macht das Coronavirus einen Bogen oder wie", heißt es da in etwa. Nein, das ist wohl nicht der springende Punkt. Es geht vielmehr darum, Einschränkungen für Bereiche zu erlassen, wo besonders viele Menschen unterwegs sind.

Beim Blick in eine dieser besagten Straßen zeigt sich leider, dass die Nachricht der Maskenpflicht noch nicht so recht bei jedem angekommen zu sein scheint. Vermutlich aus unterschiedlichen Gründen: Zum einen gibt es sicherlich Masken-Verweigerer. Dann gibt es Menschen, die von der Zehn-Straßen-Regel noch nichts mitbekommen haben. Und dann sind da noch die, die zwar keine Maske in den Alten Schönhauser Straße tragen, dafür aber in der Neuen Schönhauser. All das liegt sicherlich nicht im Sinne des Erfinders (= des Berliner Senats), vielleicht muss und wird diesbezüglich ja noch mal nachjustiert.

1. Was vom Tag bleibt

Einen Grund zum Nachjustieren gäbe es jedenfalls, denn in Berlin gibt es seit Montag einen neuen Corona-Höchststand: Erstmals sind in der Hauptstadt mehr als 1.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages registriert worden. Die höchste 7-Tages-Inzidenz haben nach wie vor Neukölln und Mitte. Und auch in Brandenburg sind mittlerweile die Mehrzahl der Landkreise und Städte Risikogebiete.

Weitere Verschärfungen gibt es bereits: Der Berliner Senat will bei Veranstaltungen fortan deutlich weniger Teilnehmer zulassen. Auch bei Sportveranstaltungen sollen deshalb weniger Zuschauer erlaubt werden.

In Brandenburg gibt derweil noch ein anderes, tagesbestimmendes Nicht-Corona-Thema: Hans-Christoph Berndt ist neuer AfD-Fraktionschef und beerbt damit Andreas Kalbitz. Besonders brisant an der Personalie: Berndt leitet den Verein "Zukunft Heimat". Einen Verein, der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird.

2. Abschalten

Tja, das mit dem Abschalten wird allmählich wieder schwerer, wenn Sie mich fragen. Denn mit mehr Einschränkungen schwinden auch die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Zerstreuung.

3. Und wie geht’s?

Bei meinem Wochenenddienst vergangenen Samstag und Sonntag ist mir ein Facebook-Kommentar unter einem unserer rbb|24-Artikel ins Auge gestochen. Der ging in etwa so: "Die ARD – und damit der rbb – tragen eine Mitschuld daran, dass die Menschen nicht zuhause in ihren vier Wänden bleiben wollen. Denn das Fernsehprogramm ist einfach zu schlecht. Wer kann schon dauerhaft Florian Silbereisen ertragen?!"

Also bitte! Der rbb ist ja nun nicht an allem Schuld! Dann schalten Sie halt ausnahmsweise (!) mal um.

Was beschäftigt Sie denn so? Missfällt Ihnen auch das Fernsehprogramm? Wie verbringen Sie trotz immer mehr Einschränkungen Ihre freie Zeit? Schreiben Sie uns: absacker@rbb-online.de

4. Ein weites Feld...

Apropos Zerstreuung. In wenigen Tagen wird der Absacker (vorerst) Geschichte sein (siehe Hinweis unten). Dann fällt ein Format auf der rbb|24-Seite weg, mit dem wir neben dem ganzen Corona-Wahnsinn ein bisschen für Ablenkung, Schmunzler und Zerstreuung sorgen wollten.

Sie werden künftig also unter anderem auf die dialektale Kunst meiner Kollegin Lisa Schwesig verzichten müssen. Ich war übrigens eine der Leserinnen, die sich zum besseren Verständnis ihren Absacker auf Hochdeutsch durchlesen musste. Denn wie Sie ja mittlerweile wissen, bin ich eine Zugezogene aus Norddeutschland.

Nun werde ich Sie also nicht mehr mit meinem norddeutschen Gesabbel behelligen können. Schade.

In Hamburg sagt man tschüss,

Ihre Kira Pieper

Der Absacker nimmt Abschied

Reisen ins Ausland, Feiern oder das Wiedersehen mit den Großeltern oder Eltern – darauf haben die meisten zeitweilig oder ganz verzichtet im Jahr 2020. Und auch wir müssen künftig auf etwas verzichten, nämlich diesen Absacker.

Die Corona-Lage verschärft sich und die rbb|24-Redaktion muss angesichts begrenzter Ressourcen priorisieren. Es fällt uns nicht leicht, aber wir werden den Absacker vorerst einstellen. Begleiten Sie uns also durch die letzte Woche. Vielleicht sehen wir uns unter anderen Vorzeichen wieder. Wir würden uns freuen und Sie hoffentlich auch.

Was Sie jetzt wissen müssen

Beitrag von Kira Pieper

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