Ausbreitung des Coronavirus - Myfest und Karneval der Kulturen fallen aus

Do 12.03.20 | 13:26 Uhr
Collage: Karneval der Kulturen/Myfest in Kreuzberg (Quelle: dpa)
Audio: Inforadio | 12.02.2020 | Ute Schuhmacher | Bild: dpa

Wegen der Corona-Krise werden das Myfest und der Karneval der Kulturen in Berlin in diesem Jahr nicht stattfinden. Grund für die frühzeitige Absage ist nach exklusiven rbb-Informationen die aufwändige Vorbereitung der beiden Großveranstaltungen.

Was Sie jetzt wissen müssen

Eine weitere gravierende Absage als Reaktion auf das sich ausbreitende Coronavirus: In diesem Jahr wird es weder das Myfest am 1. Mai noch den Karneval der Kulturen an Pfingsten in Kreuzberg geben. Das erfuhr der rbb aus Bezirkskreisen.

Der Bezirk reagiert damit unter anderem auf Empfehlungen des Amtsarztes. Auch wenn die Veranstaltungen erst im Mai stattgefunden hätten, hat sich der Bezirk schon jetzt zu der Absage entschieden, da die Vorbereitung der beiden Feste sehr aufwändig sei.

Der Karneval der Kulturen wird seit 1996 jedes Jahr gefeiert. Er litt zwischenzeitlich immer mal an Geldmangel, stattgefunden hat er trotzdem bislang jedes Mal. Das Myfest gibt es seit 2003.

Auch der CSD wackelt

Auch der Berliner Christopher Street Days (CSD) könnte verschoben oder abgesagt werden. "Wir beobachten die Lage weltweit sehr genau", sagte CSD-Vorstandsmitglied Ralph Ehrlich am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Das Organisationsteam sei in engem Kontakt mit den Behörden. Mit anderen Paraden in Deutschland und in anderen Ländern bestehe ebenfalls reger Austausch.

Die Parade in Berlin ist für den 25. Juli geplant. Im vergangenen Jahr lockte der CSD laut Veranstaltern eine Million Feiernde an - so viele wie nie zuvor. 

Sämtliche Großveranstaltungen bis 19. April untersagt

Am Mittwoch hatte das Land Berlin bereits sämtliche Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern bis zum Ende der Osterferien am 19. April untersagt. Zur Begründung sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD): "Das Coronavirus breitet sich weiter aus. In so einer Phase muss das öffentliche Leben Einschränkungen erfahren." Durch die Reduzierung von Großveranstaltungen könne die Ausbreitung des Virus entschleunigt werden. Auch in Brandenburg gilt eine entsprechende Regelung.

Zudem kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) an, der Beginn der Vorlesungszeit an den Berliner Universitäten werde um rund eine Woche auf den 20. April verschoben.

Amtsärzte schlugen Alarm

Zuvor hatten die Berliner Amtsärzte Alarm geschlagen. In einem gemeinsamen Brief an die Gesundheitsverwaltung erklärten sie, dass es "aus infektionsepidemologischer Sicht" unerlässlich sei, "dass alle Veranstaltungen mit einem höheren Risiko für Infektionsübertragungen, insbesondere Sportveranstaltungen sowie kulturelle Veranstaltungen inklusive Clubs, ab sofort nicht mehr stattfinden dürfen". Damit fordern sie sogar noch weitreichendere Maßnahmen, denn eine konkrete Besucherzahl als Begrenzung für Veranstaltungen, nennen die Ärzte selbst nicht. 

Bereits am Dienstag waren alle Aufführungen in den großen Sälen der staatlichen Theater, Opern- und Konzerthäuser bis 19. April abgesagt worden.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Coronavirus-Verbreitung am Mittwoch als Pandemie eingestuft. Deutschland steuert derzeit auf eine Epidemie zu.

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