Nachtleben vor Shutdown - Senat will Berliner Clubs und Kneipen schließen

Fr 13.03.20 | 18:30 Uhr
Symbolbild: Ein Nachtklub (Quelle: dpa/Simon Belcher)
Bild: dpa/Simon Belcher

Die Clubszene in Berlin steht wegen der Corona-Krise unmittelbar vor dem Shutdown. Am Dienstag soll beschlossen werden: Alle Clubs, Bars und Kneipen machen dicht. Bei der Gastronomie sieht es etwas anders aus.

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Wegen der Coronavirus-Ausbreitung werden in Berlin alle Clubs, Bars und Kneipen ab Mitte nächster Woche geschlossen. Bei der Gastronomie wolle man aber den Bereich aufrechterhalten, der mit einem Essensangebot der Versorgung diene, sagte Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller (SPD), am Freitag.

Die rechtlichen Grundlagen für diesen Schritt sollten demnach am Dienstag beschlossen werden. Ob die Schließungen dann unmittelbar oder erst am Mittwoch gelten sollten, war zunächst nicht klar. Am 20. April wolle man die Situation wieder bewerten.

Zuvor hatte die "Berliner Morgenpost" [morgenpost.de] von der Corona-Zwangspause berichtet. Auf Anraten der Amtärzte habe der Senat sich darauf verständigt, die Lokale zu schließen, schreibt die Zeitung.

"Tanzen gehen ist nicht mehr"

Die "Morgenpost" zitiert Experten, wonach die Ansteckungsgefahr besonders groß ist, wo Menschen eng zusammenstehen, tanzen und es laut ist. Die Situation sei eine andere als beispielsweise in Restaurants, wo sich die Gäste in der Regel mit etwas größerem Abstand gegenübersitzen. "Tanzen gehen ist nicht mehr", habe es aus Senatskreisen geheißen.

Recherchen des rbb hatten ergeben, dass mehr als die Hälfte der bis zum 10. März bekannten Corona-Infizierten in zwei Berliner Clubs gefeiert hatten.

Berlins wohl berühmtester Club, das Berghain, hat bereits reagiert und den Betrieb bis mindestens zum 20. April eingestellt.

Wegen der Corona-Krise sehen sich viele Clubs in der Hauptstadt in ihrer Existenz bedroht. Die Clubkommission hatte am Mittwoch gewarnt, eine Schließung von nur wenigen Wochen würde "unweigerlich zur Insolvenz der meisten Clubs führen".

Drosten: Entscheidung "im Dienste der Gesellschaft"

Der Virologe Prof. Christian Drosten von der Berliner Charité sagte in seinem täglichen Podcast im NDR [ndr.de], die Schließung bringe zwar ein heftiges finanzielles Problem für die Clubbetreiber mit sich, trotzdem müssten "im Dienste der Gesellschaft" solche Entscheidungen getroffen werden. Er appellierte an die Nachtschwärmer, Abstand zu halten: "Trefft euch zuhause im kleinen Kreis und schaut euch eine Serie an."

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Kommentar

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Antwort auf [Skorpion] vom 13.03.2020 um 18:33
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