Berlin - Polizei registriert weniger Verstöße gegen Corona-Verordnung

Sa 21.03.20 | 17:25 Uhr
Menschen stehen um einen Tisch, auf dem Biergläser stehen. (Quelle: imago-images/Westend61)
Bild: imago-images/Westend61

Einsicht oder Zufall? In der vergangenen Nacht hat die Berliner Polizei bei ihren Kontrollen deutlich weniger Verstöße gegen die Corona-Verordnung registriert als in den Nächten zuvor. In der Rigaer Straße dagegen gab es eine nicht angemeldete Demo mit 60 Personen.

Die Berliner Polizei hat in der Nacht zum Samstag deutlich weniger Verstöße gegen die Corona-Verordnung des Senats festgestellt als in den Nächten zuvor.

Die Beamten hätten in der Nacht rund 30 Überprüfungen durchgeführt, teilte die Polizei am Samstag mit. Es habe 26 Strafanzeigen gegeben. "Das waren allerdings nicht nur Lokale, sondern durchaus Geschäfte, die wir überprüft haben", sagte Polizeisprecherin Heidi Vogt dem rbb.

Polizei "recht optimistisch"

In der Nacht davor habe es noch dreimal so viele Anzeigen gegeben. Man sei daher "recht optimistisch, dass sich das langsam rumgesprochen hat - und dass auch die Einsicht und das Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern in dieser Stadt langsam wächst", so Vogt weiter. Die Polizeisprecherin schließt aber nicht aus, dass die niedrigeren Zahlen auch Zufall sein könnten.

Die Polizei hat Überprüfungen im gesamten Stadtgebiet durchgeführt. Auch Bürger haben der Polizei zufolge Hinweise auf Verstöße gegeben. "In einem Spätkauf wurden zehn Menschen auf engstem Raum aufgefunden. Das ist nicht erlaubt - auch wenn Spätkauf-Läden natürlich weiterhin öffnen dürfen", sagte Vogt.

Nicht angemeldete Demonstartion in Friedrichshain

Der einzige größere Einsatz am Freitag ereignete sich der Berliner Polizei zufolge in Friedrichshain. Mehrere Personen versammelten sich demnach in der Rigaer Straße und brannten Pyrotechnik ab. Ein Zeuge alarmierte kurz vor 20 Uhr zunächst Polizei und Feuerwehr, nachdem er auf dem Gehweg einen brennenden Karton und ein Fahrrad entdeckt hatte. Die Ermittlungen zur Brandstiftung führt ein Brandkommissariat beim Landeskriminalamt.

Rund zwei Stunden später setzte sich nach Polizeiangaben ein Spontanaufzug mit rund 60 Personen in Bewegung. Dabei liefen die Teilnehmenden von der Bänschstraße über die Liebigstraße zur Rigaer Straße. Dort gab es dann rund 30 Minuten lang Redebeiträge. Dabei legten einige Personen laut Polizeimeldung Vermummung an und zündeten einen Nebeltopf.

Berlin prüft härtere Maßnahmen

In Berlin sind Kneipen und Clubs seit dem 14. März als Maßnahme gegen das Coronavirus geschlossen. Seit dem 18. März mussten auch zahlreiche Geschäfte schließen, Restaurants dürfen nur noch bis 18 Uhr öffnen. Die Polizei hatte am Freitag angekündigt, die Einhaltung der Verordnung mit Spezialstreifen zu kontrollieren. Nach rbb-Informationen hat die Berliner Polizei zuletzt auch immer wieder "Corona-Partys" aufgelöst, bei den Jugendliche sich beispielsweise in Parks verabreden.

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, lässt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) Ausgangsbeschränkungen prüfen. "Wir müssen jetzt diese Schritte gehen", so Müller am Freitag im rbb. In einem ersten Schritt könnten Restaurants flächendeckend zur Schließung gezwungen werden, außerdem könnte die Versammlungsfreiheit weiter eingeschränkt werden. "Weil wir es ja erleben, dass manche es offenbar immer noch nicht begriffen haben", sagte Müller in Anspielung auf die diversen Verstöße gegen die jüngsten Auflagen. "Ich gehe davon aus, dass wir das in den nächsten Tagen beschließen werden."

In einem ersten Schritt könnten Restaurants flächendeckend zur Schließung gezwungen werden, außerdem könnte die Versammlungsfreiheit weiter eingeschränkt werden. "Weil wir es ja erleben, dass manche es offenbar immer noch nicht begriffen haben", sagte Müller in Anspielung auf diverse Verstöße gegen die jüngsten Auflagen. "Ich gehe davon aus, dass wir das in den nächsten Tagen beschließen werden."In Berlin sind Kneipen und Clubs seit dem 14. März als Maßnahme gegen das Coronavirus geschlossen. Seit dem 18. März mussten auch zahlreiche Geschäfte schließen, Restaurants dürfen nur noch bis 18 Uhr öffnen. Die Polizei hatte am Freitag angekündigt, die Einhaltung der Verordnung mit Spezialstreifen zu kontrollieren. Nach rbb-Informationen hat die Berliner Polizei zuletzt auch immer wieder "Corona-Partys" aufgelöst, bei den Jugendliche sich beispielsweise in Parks verabreden.
In Berlin sind Kneipen und Clubs seit dem 14. März als Maßnahme gegen das Coronavirus geschlossen. Seit dem 18. März mussten auch zahlreiche Geschäfte schließen, Restaurants dürfen nur noch bis 18 Uhr öffnen. Die Polizei hatte am Freitag angekündigt, die Einhaltung der Verordnung mit Spezialstreifen zu kontrollieren. Nach rbb-Informationen hat die Berliner Polizei zuletzt auch immer wieder "Corona-Partys" aufgelöst, bei den Jugendliche sich beispielsweise in Parks verabreden.

Sendung: Inforadio, 21.03.2020, 14:40 Uhr

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Symbolbild: Neuhardenberg (Brandenburg) - Ein Mitarbeiter einer Gartenbaufirma richtet im Schlosspark im brandenburgischen Neuhardenberg mit letzten Handgriffen ein riesiges Osterei. (Quelle: dpa/Pleul)
dpa/Pleul

Osterfeierrituale - Erst Stock im Feuer, dann Ei im Gras

Es wird gebrannt, gebadet und hinter rollenden Eiern hergelaufen - all das findet bei vielen in Berlin und Brandenburg ganz ohne Kerzen und wie selbstverständlich ohne Gebet und Andacht statt. Einfach nur Ostern eben. Von Stefan Ruwoldt