Coronavirus in Berlin - Andrang an Anlaufstelle im Virchow-Klinikum dauert an

Mi 04.03.20 | 13:20 Uhr
Coronavirus-Wartepavillon im Virchow-Klinikum am 3.3.2020 (Bild: rbb/Markus Streim)
Bild: rbb/Markus Streim

Rund 100 Patienten haben sich am Dienstag in der neuen Untersuchungsstelle am Virchow-Klinikum auf das Coronavirus testen lassen. Auch am Mittwoch herrscht dort starker Andrang. Die Charité reagiert darauf mit einem dringenden Appell.

Was Sie jetzt wissen müssen

Die neu eingerichtete Coronavirus-Untersuchungsstelle an der Charité hat am ersten Tag rund 100 Abstriche von besorgten Bürgern für Tests auf den Erreger genommen. Die Anlaufstelle ist täglich von 8 bis 16 Uhr geöffnet. "Die interne Maßnahme hat die Notaufnahmen zwar entlastet, aber die Nachfrage war wie zu erwarten sehr hoch", sagte die Sprecherin der Charité, Manuela Zingl am Mittwoch. Am Mittwoch habe der Andrang bislang nicht abgenommen.

Zingl appellierte, dass nur Patienten mit starken Erkältungssymptomen die Untersuchungsstelle direkt aufsuchen sollten. Die SARS-CoV-2-Tests mit Abstrichen aus dem Nasen-Rachen-Raum würden bei Patienten ohne Symptome keinen Sinn machen. Sollten Betroffene eine Ansteckung mit dem neuen Coronavirus befürchten, sollten sie zunächst die Hotline der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit (030 / 90 28 28 28) oder ihren Hausarzt anrufen. Dort gebe es eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen.

Vivantes-Kliniken wollen zwei Anlaufstellen errichten

Nach dem Virchow-Klinikum der Charité in Wedding wollen nun auch die Vivantes-Kliniken Untersuchungsstellen für mögliche Coronavirus-Infektionen einrichten. Der kommunale Klinikkonzern will solche Anlaufstellen nach eigenen Angaben an seinen Standorten in Tempelhof und Prenzlauer Berg einrichten.

Die Anlaufstellen würden getrennt vom Klinikbetrieb eingerichtet, kündigte eine Vivantes-Sprecherin an. Ein Eröffnungsdatum nannte die Sprecherin nicht. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sprach am Dienstag von insgesamt bis zu sechs solcher Anlaufstellen, die in Berlin geschaffen werden sollten.

Die Regeln an den Vivantes-Stellen sollen dieselben sein wie am Charité-Campus Virchow-Klinikum: Zunächst rufen Betroffene ihren Hausarzt oder die Hotline der Senatsverwaltung für Gesundheit an und lassen sich dort beraten, ob der Besuch einer solchen Untersuchungsstelle tatsächlich notwendig ist. Spezielle Untersuchungsstellen sollen verhindern, dass Infizierte das Personal der Rettungsstellen anstecken. In den jetzt entstehenden Anlaufstellen werden potentiell Infizierte von Mitarbeitern in Schutzanzügen empfangen und untersucht.

Fahrdienst für möglicherweise Infizierte

Auch die Feuerwehr und die Kassenärztliche Vereinigung Berlin erweitern ihr Angebot, um die Ausbreitung des Coronavirus in Berlin einzudämmen. Beide planen einen gemeinsamen Fahrdienst für Hausbesuche.

Noch in dieser Woche soll das Angebot für Patienten mit schweren Erkältungssymptomen starten, wie die KV am Dienstag mitteilte. Vier Fahrzeuge will die Berliner Feuerwehr zur Verfügung stellen, die mit Fahrern, Ärzten, Assistenzpersonal und Schutzausrüstung ausgestattet sind. Gegebenenfalls würden auch Tests auf das neuartige Coronavirus durchgeführt, hieß es. Der Fahrdienst soll die Arztpraxen entlasten, die Verdachtsfälle oft nur ohne die nötigen Schutzmaßnahmen testen und behandeln müssten.

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Berlin hatte sich am Dienstag weiter erhöht: Bislang gibt es damit sechs nachgewiesene Ansteckungen in der Hauptstadt.

Sendung: Inforadio, 04.03.2020, 08:20 Uhr

FAQ zum Umgang mit dem Coronavirus

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  • Welche Behandlung gibt es für Infizierte?

  • Gibt es Immunität gegen das Virus?

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Kommentar

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Antwort auf [Bauml] vom 04.03.2020 um 11:34
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