Geöffnete Kneipen und Läden - Berliner Polizei zählt fast 100 Verstöße gegen Corona-Regeln

Fr 20.03.20 | 13:22 Uhr
Kronenkorken im Mauerpark nach einer "Coronaparty" (Quelle: rbb)
Video: rbb|24 | 20.03.2020 | Material: Abendschau | Bild: rbb

Nach wie vor halten sich manche Kneipenwirte und Ladenbetreiber nicht an die Regeln: Am Donnerstag musste die Berliner Polizei fast 100 Anzeigen ausstellen. Auch Corona-Partys steigen. Deren Teilnehmer geben sich unbeeindruckt.

Die Berliner Polizei hat erneut zahlreiche Verstöße festgestellt, die gegen das Infektions-schutzgesetz verstoßen. Am Donnerstagabend und in der Nacht zu Freitag überprüften Polizisten insgesamt 98 Kneipen, Restaurants, Geschäfte und andere Objekte, wie eine Polizeisprecherin am Freitag sagte. Als Ergebnis wurden 91 Anzeigen gestellt, oft wegen der nicht mehr erlaubten Öffnung von Kneipen oder Läden. Die Verstöße verteilten sich über die ganze Stadt.

Auffällig ist, dass es offenbar nachts deutlich mehr gravierende Verstöße gibt. Tagsüber sind es meist Geschäfte, die nicht mehr öffnen dürfen. Im Laufe des Donnerstags hatte es nach 119 Überprüfungen 34 Anzeigen gegeben. In der vorangegangenen Nacht lag die Zahl der Verstöße hingegen bei 97.

"Tatort"-Dreharbeiten nach Ermahnung beendet

Ein Filmteam, das mit Dreharbeiten zu einer "Tatort"-Folge beschäftigt war, ist von der Polizei ermahnt worden. Die Filmleute seien am Donnerstag in Charlottenburg angetroffen worden, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag.

Etwa 35 Menschen seien an den Dreharbeiten beteiligt gewesen, viele hätten einen Mundschutz getragen. Einen strafrechtlichen Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz habe die Polizei nicht festgestellt, daher habe es auch keine Anzeige gegeben. Trotzdem habe das Team die Dreharbeiten beendet.

100 Beamte im Spezialeinsatz

Die Polizei will die Kontrollen in der Coronavirus-Krise fortsetzen. "Wir haben in diesen Spezialstreifen weit über 100 Beamte, die jeweils tagsüber von 6 bis 18 Uhr und abends von 18 bis 6 Uhr unterwegs sind", sagte die Sprecherin. Dazu kämen noch die üblichen Streifenwagen, die sich in ihrem normalen Dienst ebenfalls um das Problem kümmern würden.

In Berlin sind Kneipen und Clubs seit dem 14. März geschlossen. Seitdem 18. März mussten auch zahlreiche Geschäfte schließen, Restaurants dürfen nur noch bis 18 Uhr öffnen.

Nach wie vor laufen Corona-Partys

Nach rbb-Informationen hat die Berliner Polizei in den vergangenen Nächten auch immer wieder "Corona-Parties" aufgelöst. In einem kleinen Park in Prenzlauer Berg versammelten sich am Mittwochabend etwa 15 Jugendliche und feierten mit Alkohol bis in die Nacht, wie rbb-Reporter beobachtet haben. Einer der Teilnehmer sagte dem rbb-Fernsehteam, die jungen Leute fühlten sich gesund und seien sicher, dass niemand unter ihnen das Coronavirus habe. "Ich finde es in Ordnung, das normale Leben weiter zu leben", sagte eine junge Frau. Letztlich löste die Polizei die Zusammenkunft auf.

Nach rbb-Recherchen verabreden sich junge Menschen über Facebook für "Coronaferien-Partys", dabei gelten ein kleiner Park am Theodor-Heuß-Platz in Charlottenburg und der Mauerpark in Mitte als besonders beliebte Treffpunkte. Im Mauerpark lagen nach Beobachtungen von rbb-Reportern am Donnerstagmorgen zahlreiche Rückstände der Feiernden. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) appellierte im rbb erneut, die Lage ernst zu nehmen und sich sowie die Mitmenschen zu schützen.

Sendung: Abendschau, 19.03.2020, 19:30 Uhr

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Antwort auf [Ausgangssperre] vom 20.03.2020 um 20:16
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