Lagerung und Bereitstellung - Brandenburg erhöht Tempo bei Vorbereitungen auf Corona-Impfungen

Mo 09.11.20 | 20:52 Uhr
Symbolbild: Eine Person bekommt eine Impfung (Quelle: dpa/ROBIN UTRECHT)
Video: Brandenburg Aktuell | 09.11.2020 | Tim Jaeger | Bild: dpa/ROBINUTRECHT

Brandenburg erhöht die Geschwindigkeit bei der Vorbereitung auf mögliche Impfungen gegen Covid19. Die Gesundheitsministerin spricht von einer "extrem herausfordernden" Aufgabe, die sehr viel Geld kosten wird.

Das Land Brandenburg bereitet sich auf mögliche Impfungen gegen Covid19 vor. Demnach startet der Zentraldienst der Brandenburger Polizei am Montag das Vergabeverfahren, um Kühlzellen für Transport und Lagerung des Impfstoffs zu beschaffen. Denn ein Impfstoff benötigt eine Kühlung zwischen minus 60 und minus 70 Grad.

Brandenburg macht Tempo bei der Einrichtung

Mit der Kassenärztlichen Vereinigung und weiteren Partnern soll jetzt vereinbart werden, wo in Brandenburg Impfstandorte errichtet werden können, heißt es aus den Fachministerien.
Damit setzt Brandenburg einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz in Abstimmung mit dem Bundesgesundheitsministerium vom Freitag um – und macht nun Tempo bei der Vorbereitung für die Impfung gegen Covid19.

Der Bund beschafft die Impfstoffe gegen Covid19 und finanziert sie, die Bundesländer beschaffen das Zubehör zur Durchführung der Impfungen. Ob in allen 14 Landkreisen und den vier kreisfreien Städten Brandenburgs Impfzentren entstehen, ist noch nicht klar. Zeitnah soll ein Konzept vorliegen, wo und wie viele Impfstellen es geben wird, teilte das Gesundheitsministerium mit. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen) will am Dienstag das Kabinett über die Planungen informieren.

Nonnemacher: "Logistik extrem herausfordernd"

Nonnemacher sagte dem rbb am Montag, die Logistik sei extrem herausfordernd. Man müsse sich sehr viele Gedanken über Anmeldungen und die Terminvergabe zur Impfung machen. Außerdem müssten die künftigen Impfstoffe unter speziellen Bedingungen gelagert werden. Das sei sehr anspruchsvoll und werde auch sehr viel Geld kosten.

Am Freitag wurde auch bekannt, dass einer der potenziellen Corona-Impfstoffe offenbar kurz vor der Freigabe steht. Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben heute Daten vorgelegt, wonach der Impfstoff zu 90 Prozent wirkt. Außerdem seien keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet worden. Eine entsprechende Studie habe die Wirksamkeit gezeigt, so die Partnerunternehmen. Biontech und Pfizer wollen voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen.

Zunchst begrenzte Anzahl an Impfdosen

Nach der Zulassung eines Corona-Impfstoffs geht das Gesundheitsministerium in Potsdam zunächst von einer begrenzten Anzahl verfügbarer Impfdosen aus. Das bedeute, dass es
Priorisierungen bei der Impfung geben müsse, hieß es weiter. Die ständige Impfkommission in Deutschland habe dazu Empfehlungen bekanntgegeben.

Demnach sollen folgende Gruppen zuerst geimpft werden: Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen, Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeheimen, Mitarbeiter von Gesundheitsämtern und Sicherheitsbehörden, Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer und Erzieher. Das geht aus einem neuen Positionspapier des Deutschen Ethikrats, der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina und der am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelten Ständigen Impfkommission hervor.

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