Coronavirus - Busfahrer in Berlin verkaufen keine Tickets mehr – und Fahrgäste müssen hinten einsteigen

Mi 11.03.20 | 17:47 Uhr
Bereich rund um den BVG-Fahrer mit Faltterband abgesperrt (Bild: Morris Pudwell)
Bild: Morris Pudwell

Berliner Busfahrer hatten sich besorgt über eine mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus geäußert, nun werden in Bussen keine Tickets mehr verkauft. Fahrgäste dürfen an Haltestellen nur noch durch hintere Türen ein- und aussteigen. 

Was Sie jetzt wissen müssen

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus dürfen Fahrgäste der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ab Donnerstag in Bussen nur noch hinten einsteigen. Die Busfahrer lassen die vorderen Türen an Haltestellen geschlossen, um sich selbst und auch Gäste vor einer Ansteckung mit dem Virus schützen, wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht. 

Die Maßnahme hat zur Folge, dass in Bussen bis auf Weiteres keine Tickets mehr verkauft werden. Das bestätigte BVG-Sprecherin Petra Nelken rbb|24 auf Nachfrage. Zwischen den ersten Sitzen und der Fahrerkabine werde in den Bussen ein Flatterband als Absperrung gespannt. "Wir bitten die Fahrgäste, ihre Tickets per App oder an Automaten zu kaufen", sagte Nelken rbb|24. Die Fahrscheinpflicht bestehe weiterhin. 

Busfahrer wegen Ansteckungsgefahr besorgt

Nach Aussage Nelkens reagiert die BVG damit auf Sorgen der Busfahrer, sich durch den Kundenkontakt mit dem Virus zu infizieren. "Auf einigen Strecken haben unsere Fahrer länger als eine Stunde lang keine Möglichkeit, sich die Hände zu waschen. Das ist natürlich auch für Fahrgäste nicht optimal, um sich effektiv vor Infektionen zu schützen", sagte Nelken. Anders als U-Bahnfahrer bestünde bei den Fahrern von Bussen intensiver Kundenkontakt. 

Das neue Vorgehen habe die BVG vorab mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz als Aufgabenträger des Berliner ÖPNV als auch mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, die den Aufsichtsratsvorsitz stellt, abgestimmt.

"Wir sind überzeugt, dass unsere Fahrgäste Verständnis für diese von Fachleuten empfohlene Maßnahme haben werden. Sie dient dazu, die Gefahr einer Ansteckung für Fahrgäste und Fahrpersonal einzudämmen. So wollen wir dazu beitragen, dass unsere Stadt auch in dieser schwierigen Phase mobil bleibt", erklärte BVG-Vorstand Rolf Erfurt. Über die Bildschirme in den U-Bahnen möchten die BVG zudem Verhaltensempfehlungen für Fahrgäste verbreiten, wie Husten und Niesen in die Armbeuge.

Sendung: Inforadio, 11.03.2020, 18 Uhr

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