Virus breitet sich etwas rascher aus - Mittlerweile sechs Coronafälle in Brandenburg, 40 in Berlin

So 08.03.20 | 21:35 Uhr
06.03.2020, Berlin: Ein Wegweiser zur im Aufbau befindlichen Abklärungsstelle Corona-Virus am Vivantes Klinikum Prenzlauer Berg (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Audio: Antenne Brandenburg | 08.03.2020 | Oliver Meurers | Bild: dpa

Das Coronavirus breitet sich in der Region weiter aus. In Berlin wurden am Sonntag zwölf neue Fälle bekannt, insgesamt sind es nun 40. In Brandenburg hat sich die Zahl im Laufe des Tages auf sechs Fälle erhöht. In Neustadt (Dosse) müssen Schulen schließen.

Was Sie jetzt wissen müssen

In Brandenburg ist bei zwei weiteren Menschen das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Das teilte der Sprecher des Gesundheitsministeriums am Sonntagabend mit. Insgesamt gab es damit bis zum Abend sechs bestätigte Infektionen mit Sars-CoV-2 im Land. Zudem sei eine in Frankfurt (Oder) arbeitende Frau infiziert, die aber in Berlin gemeldet sei.

Bei den am Sonntagabend bekannt gewordenen Fällen handelt es sich um einen Mann aus dem Landkreis Spree-Neiße, der zuvor eine Reise nach Italien unternommen hatte. Außerdem sei eine Frau aus dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz positiv getestet worden. Weitere Informationen lagen zunächst nicht vor. "Die Kontaktpersonen werden jetzt mit Hochdruck recherchiert", sagte der Sprecher. Zuvor waren zwei bestätigte Fälle aus Teltow-Fläming und dem Havelland gemeldet worden. Beide Männer haben sich vermutlich im Urlaub in Südtirol beziehungsweise Österreich angesteckt.

Schulen in Neustadt (Dosse) schließen vorsorglich

Zudem müssen ab Montag in Neustadt (Dosse) insgesamt vier Schulen bis einschließlich zum 17. März geschlossen bleiben. Das teilte der Landkreis Ostprignitz-Ruppin am Sonntag mit. Grund dafür: drei Mitarbeitende des Brandenburgischen Haupt- und Landesgestüts hatten engeren Kontakt mit einer inzwischen positiv auf Covid-19 getesteten Frau aus Berlin.

Konkret saßen die Mitarbeitenden am Montag vergangener Woche zusammen mit der Infizierten in einer mehrstündigen Besprechung. Auch einzelne Lehrer der nun von der Schließung betroffenen Schulen hatten an dieser Besprechung teilgenommen.

In Brandenburg sind den Behörden nun vier positiv gestestete Covid-19-Patienten bekannt. Das teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Demnach handelt es sich um einen Mann aus Teltow-Fläming, der sich mutmaßlich im Ski-Urlaub in Südtirol angesteckt hat. Ein weiterer Fall wurde im Havelland gemeldet. Dort wurde bei einem 77-jährigen Mann das Coronavirus festgestellt. Er war zuvor in Österreich im Urlaub.
In Brandenburg sind den Behörden nun vier positiv gestestete Covid-19-Patienten bekannt. Das teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Demnach handelt es sich um einen Mann aus Teltow-Fläming, der sich mutmaßlich im Ski-Urlaub in Südtirol angesteckt hat. Ein weiterer Fall wurde im Havelland gemeldet. Dort wurde bei einem 77-jährigen Mann das Coronavirus festgestellt. Er war zuvor in Österreich im Urlaub.

Mehr als 730 Schüler betroffen

Von den Schulschließungen betroffen sind die Prinz-von-Homburg Schule, die Außenstelle Neustadt der örtlichen Förderschule sowie die Reit-Internate Mühle Spiegelberg und Schloss Spiegelberg. Daraus hätten sich das Gesundheitsamt des Landkreises mit dem zuständigen Schulamt und weiteren Behördenvertretern verständigt.

"Die Schul- und Internatsschließungen erfolgen vorsorglich um das Risiko von potenziellen Folgeinfektionen so gering wie möglich zu halten", begründete eine Sprecherin des Landkreises. Die Neustädter Schulen würden von mehr als 730 Schülern aus dem gesamten Bundesgebiet besucht.

Zwölf neue Fälle in Berlin seit Samstag

In Berlin breitet sich das Coronavirus etwas rascher aus als in den Tagen zuvor. Wie die Gesundheitsverwaltung am frühen Sonntagnachmittag mitteilte, gibt es in Berlin inzwischen 40 bestätigte Fälle. Seit Samstagnachmittag erhöhte sich die Zahl damit um zwölf Fälle, sechs dieser neuen Patienten sind im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gemeldet. Die meisten der neuen Fälle stünden in Verbindung mit bereits bestehenden Fällen, so die Gesundheitsverwaltung.

Konzentration auf Mitte

Eine Sortierung nach Bezirken zeigt, dass bislang in Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte die meisten Fälle gemeldet sind: 17 der 40 bestätigten Covid-19-Patienten kommen aus diesen beiden Bezirken. Das bedeutet nicht, dass das Ansteckungsrisiko dort größer ist als im Rest Berlins. Das größte Ansteckungsrisiko gibt es da, wo viele Menschen sich lange zusammen aufhalten - also in der Regel am Arbeitsplatz. Und viele Bewohner von Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte arbeiten in einem anderen Bezirk.

Wohl aber lässt die Sortierung nach Bezirken einen Rückschluss darauf zu, welche Berliner Gesundheitsämter derzeit am meisten eingespannt sind durch das Coronavirus. Denn für jeden Covid-19-Patienten müssen die zuständigen Ämter die Kontaktpersonen ermitteln, isolieren, in häusliche Quarantäne schicken, überwachen und testen - sobald er oder sie Symptome zeigt.

Pro Patient können es auch mal 60 Kontaktpersonen sein - so wie beim ersten bekannt gewordenen Patienten, der in einem Großraumbüro gearbeitet hat.

In einer früheren Version des Artikels hatten wir eine Karte zu den Wohnorten der gemeldeten Fälle verwendet. Hier erklären wir, wieso rbb|24 sich dazu entschlossen hat, darauf zu verzichten.

FAQ zum Umgang mit dem Coronavirus

  • Ich fürchte, infiziert zu sein. Was tun?

  • Was passiert mit möglichen Infizierten?

  • Was passiert mit Kontaktpersonen?

  • Welche Kapazitäten haben die Kliniken?

  • Welche Reisebeschränkungen gibt es?

  • Wie viele bestätigte Fälle gibt es?

  • Ist das Virus meldepflichtig?

  • Was ist das Coronavirus?

  • Woher kommt das Virus?

  • Wie kann ich mich anstecken?

  • Wie ansteckend ist das Virus?

  • Wer ist besonders gefährdet?

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  • Wie kann ich mich schützen?

  • Welche Behandlung gibt es für Infizierte?

  • Gibt es Immunität gegen das Virus?

  • Wie hoch ist die Sterberate?

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Antwort auf [Jetzt geht's los] vom 09.03.2020 um 18:16
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