81-Jähriger nach Covid-19-Infektion gestorben - Erster Corona-Todesfall in Brandenburg

Sa 21.03.20 | 09:40 Uhr
Ein leeres Bett steht in der Intensivstation
Bild: dpa/Jonas Güttler

In Brandenburg gibt es den ersten Todesfall nach einer Infektion mit dem Corona-Virus. Ein 81-jähriger Mann starb am Freitag in einer Klinik in Hennigsdorf. Der Mann hatte schwere Vorerkrankungen.

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In Brandenburg ist erstmals ein mit dem neuartigen Corona-Virus infizierter Mensch gestorben. Wie ein Sprecher des Landkreises Oberhavel mitteilte, handelt es sich um einen 81-jährigen Mann, der "an schwersten Vorerkrankungen" gelitten habe.

Der Mann starb am Freitagabend in der Oberhavel Klinik in Hennigsdorf (Landkreis Oberhavel). Das gab der Landkreis in der Nacht zu Samstag bekannt. Der 81-Jährige war zuvor mit schweren Vorerkrankungen in dem Krankenhaus aufgenommen worden. Er sei dort bereits palliativmedizinisch behandelt worden.

Unklar war, ob der Patient an der Coronavirus-Infektion oder einer der Vorerkrankungen gestorben war. Das könne man so nicht feststellen, hieß es vom Landkreis. Auch ob er sich in oder außerhalb der Klinik mit dem Corona-Virus infizierte, war zunächst nicht geklärt. "Ich bedauere das zutiefst", sagte Oberhavels Landrat Ludger Weskamp (SPD). "Allen Angehörigen spreche ich mein Mitgefühl aus."

Am Freitag über 250 Corona-Fälle in Brandenburg

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Brandenburg erhöhte sich unterdessen am Freitag auf 265 (Stand: 15.00 Uhr). 61 bestätigte Fälle seien im Vergleich zum Vortag hinzugekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Potsdam mit. Die meisten Infektionen sind aktuell im Landkreis Oder-Spree registriert. Dort gibt es derzeit insgesamt 37 bestätigte Coronavirus-Fälle.

Kliniken erhöhen Zahl der Intensiv-Betten

Brandenburger Kliniken kündigten an, sich für den weiteren Anstieg der Infektionszahlen sowie schwere Fälle einer Corona-Erkrankung zu wappnen. Das Klinikum Brandenburg habe die Zahl der Intensivbetten von 18 auf 30 erhöht, teilte ein Sprecher der Klinik in Brandenbur/Havel mit. "Eine weitere kurzfristige Aufstockung auf bis zu 50 Beatmungsbetten ist bei uns möglich". Das notwendige medizinische Gerät dafür sei aber noch nicht ausreichend vorhanden.

Im Personalbereich prüfe das Klinikum Brandenburg Reaktivierungsmöglichkeiten, Urlaubsrückholungen und Helfer und Studenten zu akquirieren. Ruheständler sowie Kranken- und Gesundheitspflegeschüler zu reaktivieren, werde auch am Naemi-Wilke-Stift in Guben geprüft. Alle nicht lebensnotwendigen Operationen seien abgesagt worden. Außerdem schule das Haus unter anderem Ärzte aus anderen Abteilungen in der Bedienung von Beatmungsgeräten.

Woidke will vorerst keine Ausgangsbeschränkungen

Trotz der gestiegenen Zahl von Fällen verhängte Brandenburg zunächst keine Ausgangsbeschränkungen für die Bürger. Er wolle das für die nächsten Stunden oder Tage ausschließen, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Freitag in Potsdam. Man müsse die nächsten Tage abwarten und beobachten, ob die bisherigen Maßnahmen griffen.

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