Coronavirus - Berliner Senat stellt Krankenhäusern mehr Geld zur Verfügung

Di 10.03.20 | 16:06 Uhr
Archivbild: Medizinisches Personal versorgt am 28.09.2013 in einem Krankenhaus einen Patienten. (Quelle: dpa/Sven Hoppe)
Bild: dpa/Sven Hoppe

Das Robert-Koch-Institut ruft Krankenhäuser und Bürgermeister dazu auf, ihre Krisenpläne zu aktivieren. Das kostet Geld. Der Berliner Senat stellt den Kliniken nun zusätzlich 25 Millionen Euro zur Verfügung - unter anderem für die Nachbeschaffung von Materialien.

Was Sie jetzt wissen müssen

Angesichts der Corona-Epidemie hat der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), angekündigt, dass der Senat 25 Millionen Euro zusätzlich für die Nachbeschaffung von Materialien wie Atemschutzmasken und Schutzkleidung für die Kliniken zur Verfügung stelle. Charité und Vivantes seien bisher gut aufgestellt. "Gleichwohl muss nachgesteuert werden", sagte Müller am Dienstag.

Damit beherzigt Berlin, die Aufforderung des Robert-Koch-Institus (RKI) die Krisenpläne der Kliniken einzusetzen. In Berlin gibt es nach Angaben von Dienstag 58 Infizierte, bei denen das Virus nachgewiesen wurde. Mehr als die Hälfte von ihnen hat sich in Clubs angesteckt.

RKI-Chef Lothar Wieler hatte zuvor an Bürgermeister, Krankenhäuser, Ärzte und Landräte appelliert, ihre Krisenpläne zu aktivieren. Die Strukturen müssten so verändert werden, dass mehr schwer an Covid-19 erkrankte Menschen in Krankenhäusern behandelt werden könnten, sagte der RKI-Präsident bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die Lage sei ernst. Die Coronavirus-Epidemie stünde in Deutschland erst am Anfang, nun seien von allen verantwortlichen entschlossene Maßnahmen nötig.

In Deutschland meldete das RKI 1.139 Infektionsfälle. Wieler betonte allerdings, dass die Meldezahlen immer nur einen Teil der Wahrheit spiegeln könnten. Es sei davon auszugehen, dass die tatsächlichen Infektionszahlen höher seien. Zudem handele es sich immer nur um Momentaufnahmen, die Zahlen würden sich ständig verändern.

Neue Infektion in Landkreis Oder-Spree

Dies zeigte auch der Fall einer im Landkreis Oder-Spree lebenden Frau, die jetzt positiv auf das
Virus SARS-CoV-2 getestet wurde. Das Gesundheitsamt hat für die Erkrankte aus
dem Bereich des Amtes Neuzelle und die geringe Anzahl von Kontaktpersonen die häusliche Isolation für 14 Tage angeordnet.

"Die Erkrankte hat nur leichte Symptome und ist in einer stabilen Verfassung. Wir können den Infektionsweg zu einem bestätigten Fall in einer Nachbarregion nachvollziehen und haben auch angesichts der wenigen Kontaktpersonen nach derzeitigem Stand realistische Aussichten, dass wir
es ausgehend von diesem Fall nicht mit einem Massengeschehen zu tun bekommen", schätzt Dr. Saldaña-Handreck, Leiter des Gesundheitsamtes Oder-Spree, ein.

Patienten können sich telefonisch krank melden

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) kündigte an, dass Patienten mit leichten Erkrankungen der oberen Atemwege nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt eine Bescheinigung auf Arbeitsunfähigkeit bis zu sieben Tagen ausgestellt bekommen können. Patienten müssen bei Krankheitsfällen also nicht mehr eine Praxis aufsuchen.

FAQ zum Umgang mit dem Coronavirus

  • Ich fürchte, infiziert zu sein. Was tun?

  • Was passiert mit möglichen Infizierten?

  • Was passiert mit Kontaktpersonen?

  • Welche Kapazitäten haben die Kliniken?

  • Welche Reisebeschränkungen gibt es?

  • Wie viele bestätigte Fälle gibt es?

  • Ist das Virus meldepflichtig?

  • Was ist das Coronavirus?

  • Woher kommt das Virus?

  • Wie kann ich mich anstecken?

  • Wie ansteckend ist das Virus?

  • Wer ist besonders gefährdet?

  • Wie funktioniert der Test?

  • Was sind die Symptome?

  • Wie kann ich mich schützen?

  • Welche Behandlung gibt es für Infizierte?

  • Gibt es Immunität gegen das Virus?

  • Wie hoch ist die Sterberate?

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Antwort auf [Andreas] vom 10.03.2020 um 17:54
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