Aufruf der Bundestierärztekammer - Tierärzte sollen Beatmungsgeräte zur Verfügung stellen

Fr 27.03.20 | 14:23 Uhr
Beatmung einer Hündin (Quelle: dpa/Fassbender)
Bild: dpa/Fassbender

Beatmungsgeräte sind im Kampf gegen das Coronavirus von enormer Bedeutung. Auch in Tierarztpraxen sind sie im Einsatz - und eignen sich teilweise für die Behandlung von Menschen. Die Bundestierärztekammer ruft ihre Mitglieder jetzt zur Mithilfe auf. 

Was Sie jetzt wissen müssen

Die Tierärzte in Deutschland wollen einen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise leisten. Bei der Landestierärztekammer Brandenburg ist am Freitag ein Appell der Bundesorganisation der Tierärzte eingegangen, der dazu aufruft, Beatmungsgeräte zur Verfügung zu stellen. Das Schreiben liegt rbb|24 vor. Gefragt sind demnach auch Anästhesiegeräte, die in Tierkliniken und -praxen vorhanden sind.

Viele Beatmungsgeräte erfüllten den humanmedizinischen Standard, beispielsweise solche der Marken Dräger, Stephan, Heinen und Löwenstein und Datex Ohmeda, heißt es in dem Aufruf. Die Geräte dürfen nicht älter als zehn Jahre alt sein, betont die Bundestierärztekammer. 

Veterinäre können sich auf Liste eintragen

Tierarztpraxen können entsprechende Geräte entweder per Direktkontakt an Krankenhäuser übermitteln - oder sich in die Liste Veterinärmedizinischer Beatmungsgeräte eintragen, die von der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) gepflegt und organisiert wird. Gebeten wird um Eintrag in diese Liste bis zum Montag (30. März). Anschließend wird die Liste Universitätskliniken, Krankenhäusern, Gesundheitsämtern und den Ministerien auf Landes- und Bundesebene zur Verfügung gestellt.

In Deutschland haben 1.160 Krankenhäuser intensivmedizinische Betten, deren Zahl bei 28.000 liegt. Laut Deutscher Krankenhausgesellschaft gibt es 20.000 Beatmungsgeräte, die Bundesregierung hat weitere 10.000 bestellt. Zu Lieferengpässen kam es zuletzt nicht nur bei den Geräten selbst, sondern auch bei Zubehör wie Kanülen und Schläuchen, wie eine Umfrage von NDR, WDR und SZ ergeben hat [tagesschau.de]. Außerdem müssen Beatmungsgeräte von speziell geschultem Pflegepersonal bedient werden. Auch hier sind die Kapazitäten begrenzt.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 27.03.2020, 19:30 Uhr

 

 

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Antwort auf [Paula W.] vom 27.03.2020 um 17:42
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