Regelbetrieb bis August angestrebt - Kita-Notbetreuung in Berlin soll in Stufen ausgeweitet werden

Do 16.04.20 | 17:20 Uhr
Ein Kind steht vor einem abgesperrten Spielplatz (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa)
Bild: dpa/Julian Stratenschulte

Die Kita-Betreuung in Berlin soll wieder hochgefahren werden - allerdings in Stufen. Zunächst werden Kinder weiterer Berufsgruppen in die Notbetreuung aufgenommen, dann folgen weitere bestimmte Kindergruppen. Auch Potsdam will die Betreuung ausweiten.

Die Notbetreuung von Berliner Kindern in den seit Wochen geschlossenen Kitas soll schrittweise ausgeweitet werden. Das hat Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Donnerstagnachmittag bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Bis wieder alle Kinder in eine Kita gehen dürfen, könnten allerdings noch einige Monate vergehen. 

Notbetreuung jetzt auch für Lehrerkinder

Den Plänen zufolge soll der Kreis der Berufsgruppen und Familien, für den Kitas oder auch Schulen eine Notbetreuung anbieten, in vier Phasen ausgeweitet werden.  

Ab dem 20. April sollen zunächst Kita-Leitungen für die Eltern ansprechbar sein, um die Ausweitung vorzubereiten. Ab dem 27. April soll dann mit der Ausweitung der Kitabetreuung begonnen werden - und zwar, indem der Kreis über die sogenannten systemrelevanten Berufe hinaus erweitert wird, zum Beispiel für Lehrkräfte und weitere Erzieher.

Bisher bekommen Kinder eine Notbetreuung, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten: in Krankenhäusern, in der Pflege, bei Polizei und Feuerwehr, in Justiz oder Einzelhandel. Eltern können ihre Kinder schon seit einigen Wochen einer Notbetreuung anvertrauen - wenn mindestens ein Elternteil dort arbeitet.

Auch Alleinerziehende oder Kinder aus Familien "in besonders herausfordernden Situationen" sollen laut einer Vorlage für die Senatssitzung am Donnerstag Betreuungsangebote bekommen.

Diese zweite Phase der Ausweitung soll ein bis zwei Wochen andauern, sagte Scheeres.

Vorschulkinder und neue Kita-Kinder etwas später

Dann werde man in eine dritte Phase eintreten, "in der Vorschulkinder in den Genuss der Kitabetreuung kommen", sagte Scheeres. In einer vierten Phase soll Kindern, die im nächsten Jahr in die Kita kommen, schon die Eingewöhnung ermöglicht werden. Danach soll - so zumindest der bisherige Plan - in den Regelbetrieb übergegangen werden können.

Die Rückkehr zum Regelbetrieb werde bis 1. August angestrebt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag vor dem offiziellen Statement aus Senatskreisen.

Anspruchsberechtigt sind laut Familienverwaltung bisher rund 20.000 Kinder, also etwa zwölf Prozent. Tatsächlich sind etwa 8.000 bis 9.000 Kinder in der Notbetreuung, jedoch nicht alle jeden Tag.

Auch die Stadt Potsdam weitet Notbetreuung aus

Auch die Stadt Potsdam wolle die Notbetreuung für Kinder im Zuge der Corona-Pandemie ausweiten. Welche Berufsgruppen und Einzelfälle einen Anspruch auf die Betreuung bekommen, könne aber erst nach der Kabinettssitzung am Freitag gesagt werden, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Sobald die neue Eindämmungsverordnung des Landes vorliege, werde die Umsetzung der erweiterten Notbetreuung organisiert. Bereits bewilligte Anträge müssten nicht verlängert werden, sofern sich die Voraussetzungen nicht geändert hätten.

 

Sendung: Abendschau, 26.04.2020, 19.30 Uhr

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Antwort auf [Geli] vom 17.04.2020 um 18:30
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