Berlin-Neukölln - Wochenmarkt am Maybachufer wegen Überfüllung geschlossen

Fr 24.04.20 | 20:32 Uhr
Archivbild: Wochenmarkt am Maybachufer in Berlin-Kreuzberg im April 2017 (Bild: imago images/Hartmut Müller-Stauffenberg)
Audio: rbb 88,8 | 24.04.2020 | Kerstin Topp | Bild: Hartmut Müller-Stauffenberg

Bestes Frühlingswetter hat am Freitag viele Menschen ans Neuköllner Maybachufer und auch an den Landwehrkanal in Kreuzberg gelockt - zu viele. Wegen Überfüllung musste der Wochenmarkt geschlossen werden, und auch anderswo zeigte sich die Polizei.  

Wegen Überfüllung musste am Freitag der Wochenmarkt am Maybachufer in Berlin-Neukölln vorübergehend gesperrt werden. Die Menschen hätten sich nicht an die geltenden Abstandsregeln gehalten, teilte die Berliner Polizei auf Twitter mit.

Neues Zugangskonzept wird vorbereitet

Marktleiter Nikolaus Fink sagte dem rbb, zwar habe man den Markt um eine Standreihe erweitert, um den Menschen mehr Platz zu bieten und für eine bessere Aufteilung zu sorgen. Allerdings seien an diesem Freitag drei Mal so viele Besucher auf den Wochenmarkt gekommen als in der Woche zuvor. Dafür habe der Platz nicht ausgereicht.

Für nächste Woche müsse man nun ein neues Zugangskonzept entwickeln, so Fink weiter. Denkbar seien Absperrungen an den Eingängen. Dort würden die Besucher gezählt und nur begrenzt auf das Gelände am Maybachufer gelassen, kündigte der Marktleiter an.

Auch Admiralbrücke und Landwehrkanal zu voll

Auch auf der nahegelegenen Admiralbrücke und am Landwehrkanal, genauer am Planufer in Kreuzberg haben sich nach Beobachtung von rbb-Reportern bei bestem Wetter viele Menschen zum Verweilen eingefunden. Die Brücke und das Ufer gelten seit langem als beliebte Treffpunkte. In den vergangenen Wochen war es dort so gut wie menschenleer. Am Freitagabend kamen dort Polizisten mit den Menschen ins Gespräch. "In freundlicher und entspannter Atmosphäre haben sich dann dort die Menschen entfernt", sagte ein Polizeisprecher am Freitagabend auf Nachfrage von rbb|24.

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) kritisierte diese Entwicklung am Freitagabend in der Abendschau des rbb. "Diese Ansammlung am Landwehrkanal macht mir Sorgen, da muss ich direkt die Polizei hinschicken", sagte Geisel.  Die Verordnung in Berlin zur Eindämmung des Coronavirus sei nicht zu stark gelockert worden - "vielmehr ist der Umgang mit der Verordnung an manchen Stellen zu leichtsinnig", betonte Geisel. Am Freitagabend nahmen dann tatsächlich Polizisten den Landwehrkanal ins Visier und kamen mit den Menschen vor Ort ins Gespräch. Auch hier entfernten sich die zumeist jungen Leute laut Polizei freiwillig und ohne Zwischenfälle.

Der Gesundheitsstadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Knut Mildner-Spindler (Die Linke), rief am Freitagabend im rbb-Fernsehen die Menschen auf, über ihr Verhalten nachzudenken und sich zurückzuhalten. Zugleich betonte er, die meisten hielten sich nach wie vor an die Regeln. "Natürlich sieht das hier jetzt alles anders aus als noch im März, da war es einfach zuhause zu bleiben als jetzt Ende April. Aber die meisten verhalten sich auch jetzt verantwortungsvoll", so Mildner-Spindler.

Verweilen ja - aber nur mit Abstand

Zwar ist in Berlin das Verweilen auf Parkbänken oder auf Picknickdecken unter freiem Himmel inzwischen wieder erlaubt. Allerdings dürfen nach wie vor nur maximal zwei Personen oder Mitglieder eines Haushalts zusammensitzen. Zu anderen Personen muss beim Verweilen ein Mindestabstand von 5 Metern eingehalten werden.

Bei Marktbesuchen müssen 1,5 Meter Abstand zu anderen Menschen eingehalten werden. Zudem sollen laut Berliner Verordnung nur die wichtigsten Erledigungen für den alltäglichen Bedarf – und das in möglichst kurzer Zeit - auf Wochenmärkten getätigt werden.

Sendung: Abendschau, 24.04.2020, 19:30 Uhr    

Was Sie jetzt wissen müssen

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um eine Antwort zu verfassen.

Antwort auf [Nopos] vom 24.04.2020 um 19:21
Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren