Coronavirus - Potsdamer Bergmann-Klinikum beklagt achtes Todesopfer

Do 02.04.20 | 20:54 Uhr
Wegweiser am Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam. Quelle: imago images
Audio: rbb | 03.04.2020 | Karsten Steinmetz | Bild: www.imago-images.de

Nach wie vor kann das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam keine Notfallpatienten mehr aufnehmen - das Coronavirus wurde dort bei fast 80 Patienten nachgewiesen. Inzwischen gibt es ein achtes Todesopfer. Die Klinikleitung hofft am Freitag auf Klarheit.

Was Sie jetzt wissen müssen

Die Situation im Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam bleibt angespannt. Am Donnerstag starb dort ein weiterer positiv auf das Coronavirus getesteter Patient, wie die Stadt mitteilte. Zunächst hatte die "B.Z." darüber berichtet. Der 82-Jährige ist der bislang achte Tote im Zusammenhang mit Covid-19 in dem Krankenhaus.

Aktuell werden in dem Haus demnach 78 positiv auf Sars-CoV-2 getestete Personen versorgt. 14 Covid-19-Patienten sind nach Angaben der Stadt auf der Intensivstation untergebracht, 10 davon werden beatmet. Bislang acht Patienten konnten gesund nach Hause entlassen werden.  

Laut "B.Z." wurden auch 63 Klinik-Mitarbeiter mit dem Virus identifiziert, Mittwoch waren es noch 21. Alle wurden dem Bericht zufolge in häusliche Quarantäne geschickt, drei sind mittlerweile gesund im Dienst zurück. Eine offizielle Bestätigung für diese Zahlen gibt es noch nicht. 

B.Z.: Jeder Fünfte ist infiziert

In der Nacht zum Samstag war es zu einer auffälligen Anzahl positiver Tests auf das Coronavirus gekommen. Daraufhin sollten alle stationären Patienten getestet werden. Von 530 Patienten am Samstag wurden 33 weitere positiv getestet. Danach wurden alle Patienten getestet. 17 weitere Infizierte wurden entdeckt, viele aber ohne Symptome. Sie kamen in ein spezielles Corona-Krankenhaus.

Nach dem Bericht der "B.Z." liegen derzeit noch 389 Menschen in der Klinik. Alle Patienten, denen es gut ging, seien entlassen worden. Fast jeder fünfte, der jetzt noch im Ernst-Bergmann-Klinikum liegt, sei mit Corona infiziert, berichtet das Onlineportal der Zeitung..

RKI-Expertenteam kommt am Freitag ins Krankenhaus

Die Stadt Potsdam hofft auf die schnellstmögliche und vollständige Wiederaufnahme des normalen Betriebs am Klinikum Ernst von Bergmann nach einer Häufung von Coronavirus-Infektionen. Am Freitag werde ein Team vom Robert Koch-Institut (RKI) erwartet, sagte ein Sprecher der Stadt am Donnerstag. Dann würden Abläufe überprüft, unter anderem, wie infizierte und nichtinfizierte Patienten voneinander getrennt werden.

Das Haus ist derzeit nicht geschlossen, nimmt aber nur noch unabweisbare Notfälle und Krebspatienten auf. Auch Geburten werden hier noch durchgeführt. Die zentrale Notaufnahme wurde ins St. Josefs Krankenhaus verlegt. Von dort hieß es am Donnerstag, die Lage sei entspannt. Am Donnerstag seien nur wenige Notfälle vorstellig geworden, man sei gut vorbereitet und könne auch kurzfristig das Personal aufstocken, sagte ein Kliniksprecher in der rbb-Sendung Brandenburg aktuell.  

Sendung: Brandenburg aktuell, 02.04.2020, 19:30 Uhr

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Antwort auf [Gissela] vom 03.04.2020 um 01:08
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