Corona-Infektionen - Berlin will Pflegekräfte repräsentativ testen

Mo 20.04.20 | 14:18 Uhr
Ärzte und Pflegepersonal besprechen sich in einer zentralen Notaufnahme (Quelle: dpa/Kusch
Audio: Inforadio | 20.04.2020 | Nina Amin | Bild: dpa/Kusch

Um Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen und Krankenhäusern zu vermeiden, will Berlin nun einen Schwerpunkt auf Tests bei Pflegekräften legen. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) kündigte dazu am Montag eine repräsentative Studie an.

In Berlin ist eine repräsentative Testung von Pflegekräften auf das Virus Sars-Cov-2 geplant. Nächste Woche solle das Vorhaben in Zusammenarbeit mit den Untersuchungsstellen anlaufen, kündigte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Montag im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses an.  

50.000 Tests pro Woche möglich

Wie viele Menschen getestet werden sollen, blieb offen. Einbezogen werden sollen Mitarbeiter aus dem stationären und ambulanten Bereich. In einem zweiten Schritt könne man selbstverständlich auch "in die Fläche" gehen, sagte Kalayci auf die Frage, ob etwa auch Bewohner bzw. Patienten getestet werden sollen.

In Berlin können derzeit laut Kalayci knapp 50.000 Tests pro Woche durchgeführt werden. Um Ausbrüche in Pflegeheimen und Krankenhäusern wie in anderen Bundesländern zu vermeiden, wolle man einen Schwerpunkt auf Tests bei medizinischem Personal und auch von Pflegekräften legen.

Der SPD-Politiker Martin Matz berichtete im Gesundheitsausschuss, dass es bei der Beschaffung von Schutzausrüstung zwar Fortschritte gebe - gleichwohl gebe es keinen Grund zur Entwarnung. Der Markt sei nach wie vor angespannt, aufgerufen würden Preise, die fünf- bis siebenmal höher lägen als normal.

Zahlreiche Pfleger am Bergmann-Klinikum infiziert

In Potsdam hatte die Leitung des Ernst von Bergmann-Klinikums nach einem schweren Corona-Ausbruch Versäumnisse einräumen müssen. Dort hatten sich mindestens 174 Mitarbeiter, überwiegend aus dem Pflegebereich, und 80 Patienten infiziert, 37 Menschen starben.  

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