Hohe Waldbrandgefahr - Wie die Feuerwehr sich und andere vor Corona schützt

Mo 27.04.20 | 13:39 Uhr | Von Tina Knop
Löschzugführer Stephan Kranig von der Freiwilligen Feuerwehr in Werder mit seinem Team (Quelle: Patrick Plönnig)
Audio: Inforadio | 23.04.2020 | Tina Knop | Bild: Patrick Plönnig

Die hohe Waldbrandgefahr hält die Brandenburger Feuerwehr derzeit in Alarmbereitschaft. Doch in diesem Jahr kommt noch Corona dazu: Die Freiwillige Feuerwehr in Werder braucht deswegen neue  Ausrüstung und muss im Notfall anders planen. Von Tina Knop

Mit der anhaltenden Trockenheit in Brandenburg steigt die Waldbrandgefahr. In fast allen Landkreisen gilt bereits Waldbrandwarnstufe 4, in manchen sogar 5. "Es kann uns jeden Tag treffen", sagt Löschzugführer Stephan Kranig von der Freiwilligen Feuerwehr in Werder (Havel) im Landkreis Potsdam-Mittelmark.

Löschzugführer Stephan Kranig (Quelle: Patrick Plönnig)
Löschzugführer Stephan Kranig | Bild: Patrick Plönnig

Werders sieben Ortsfeuerwehren seien gut vorbereitet, sagt Kranig: zum einen, was die Manpower angeht - dank 169 aktiver Mitglieder, zum anderen auch, was die Technik betrifft: "Es gibt mittlerweile neue technische Möglichkeiten, die mit geringerem Wasseraufwand die gleiche Löschwirkung erzielen - so genannte Walbrandsets", schildert Kranig. "Da sind wir derzeit in der Nachbeschaffung für einige Ortsfeuerwehren."

Bürger nähen Behelfsmasken

Ein Feuerwehr-Einsatz in der aktuellen Corona-Krise stelle aber zusätzliche Herausforderungen dar. Anhand der Gefahrenlage müsse schnell entschieden werden: "Kann ich mit einem reduzierten Personalbestand fahren und soll die Mannschaft auf mehr Fahrzeuge aufgeteilt werden als bisher? Oder setze ich mich weiter mit neun Personen in ein Löschfahrzeug?" Per Dienstanweisung ist letzteres nur noch mit Mundschutz möglich.

Mehrere hundert Behelfsmasken hat die Freiwillige Feuerwehr in Werder zusätzlich von Bürgern genäht bekommen. Je nach Gefahrenlage kommen bei der Feuerwehr aber auch FFP2- und FFP3-Masken zum Einsatz.

Keine Übungen, Ausbildungen oder Seminare

Diese tragen die Feuerwehrleute momentan auch bei Einsätzen in Altenheimen, von denen in Werder zwei von Corona betroffen sind: "In dem einen Heim sind wir relativ häufig aufgrund der Brandmeldeanlage. Wir betreten dieses nicht mit Behelfsmasken, sondern nur mit vorgeschriebenen Masken und besonderer Schutzkleidung". Diese wird nach Angaben von Stephan Kranig anschließend vernichtet.

Neben erhöhten Sicherheitsvorkehrungen, Behelfsmasken in Einsatzfahrzeugen und reduziertem Personleinsatz bei Bagatelleinsätzen wie Türöffnungen, darf die Feuerwache seit Anfang März nur noch im Einsatzfall betreten werden. Es finden hier keine Übungen, Unterweisungen, Ausbildungen, Seminare oder dergleichen statt, zu denen sich die Freiwilligen Feuwehrleute sonst im 14 Tage-Rhytmus getroffen haben.

Auf Landes- und Kreisebene der Feuerwehren arbeite man gerade, sagt Kranig, an Online-Weiterbildungen zur Überbrückung.

Sendung: Inforadio, 23.04.2020, 13:30 Uhr

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Beitrag von Tina Knop

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