Google-Auswertung - Fast zwei Drittel weniger Menschen in Berliner Parks

Fr 03.04.20 | 20:23 Uhr
Ein Mann geht in einem Park in Berlin Joggen. (Quelle: dpa/Zacharie Scheurer)
Bild: dpa/Zacharie Scheurer

Lange war nicht bekannt, ob die Ausgangsbeschränkungen greifen. Eine Google-Auswertung von Bewegungsdaten gibt zumindest eine Ahnung darüber: Die Berliner und Brandenburger sind öfter Parks ferngeblieben als erwartet. Doch das kann sich nun wieder ändern.

Was Sie jetzt wissen müssen

Nach Google-Daten sind in Berlin zurzeit 63 Prozent weniger Menschen in Parks unterwegs als noch vor der Corona-Krise. In Lebensmittelläden und Apotheken gingen zuletzt weniger als halb so viele Berliner (minus 55 Prozent) wie noch zu Beginn des Jahres, wie aus einer Auswertung anonymisierter Bewegungsdaten des Internetkonzerns hervorgeht.

Den Zahlen zufolge sind die Berliner den Parks viel stärker ferngeblieben als etwa die Menschen in Hamburg (minus 34 Prozent). Die Nutzung von Bussen und Bahnen sei in Berlin seit Beginn der Corona-Krise um 70 Prozent gesunken.

Ähnliche Zahlen wie für Berlin erhob der Internetkonzern auch für Brandenburg. Dort sind zurzeit 63 Prozent weniger Menschen in Bussen und Bahnen unterwegs, auch halb so viele Menschen (minus 52 Prozent) besuchen Lebensmittelläden und Apotheken. Die Anzahl der Parkbesucher ging laut Google um 53 Prozent zurück.

Es sind die ersten öffentlichen Zahlen zu Auswirkungen bisheriger Vorkehrungen wie Heimarbeit und Kontaktsperren.

Gastronomie und Kulturstätten stark betroffen

Am meisten leiden Einkaufszentren, Restaurants, Cafés, Museen und Kinos an den Maßnahmen. Laut Google hatten sie am vergangenen Sonntag in Berlin im Durchschnitt 83 Prozent weniger Gäste als noch Mitte Februar - in Brandenburg 75 Prozent. Viele dieser Einrichtungen sind zurzeit geschlossen.

In ganz Deutschland nutzen gut zwei Drittel weniger Menschen Bahnen und Busse. Als Vergleichswert dient der Durchschnitt der ersten fünf Wochen dieses Jahres. In Parks sind jetzt demnach rund halb so viele Menschen unterwegs wie damals.

Allerdings zeigt die am Freitag veröffentlichte Google-Grafik auch einen sprunghaften Anstieg der Parkbesucher-Zahl von 80 Prozent mit dem warmen Wetter Mitte März. An Arbeitsplätzen hielten sich den Zahlen zufolge zuletzt rund 40 Prozent weniger Menschen auf.

Annahmen zur zukünftigen Entwicklung

Google greift für die Auswertung [externer Link] auf anonymisierte Daten von Nutzern zurück, die ihre Aufenthaltsorte in ihren Google-Profilen aufzeichnen lassen. In Zukunft könnten mit den Daten möglicherweise auch Annahmen zur weiteren Entwicklung getroffen werden.

Sendung: Inforadio, 03.04.2020, 17:30 Uhr

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Antwort auf [Alt-West-Berlinerin] vom 03.04.2020 um 22:53
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