Kontrollen in Berlin und Brandenburg - Polizei stellt kaum Verstöße gegen Corona-Regeln fest

Fr 10.04.20 | 19:03 Uhr
10.04.2020, Berlin: Polizisten gehen durch den Mauerpark und schauen, ob die Kontaktbeschränkungen eingehalten werden (Quelle: dpa/Christophe Gateau)
Video: Brandenburg aktuell | 10.04.2020 | Michael Lietz | Bild: dpa

Auch über die Ostertage ist die Polizei verstärkt im Einsatz, um mögliche Verstöße gegen die Corona-Verordnung zu ahnden. Am Karfreitag gab es bislang nicht viel zu meckern: Trotz Frühlingssonne hielten sich in Berlin und Brandenburg die meisten an die Regeln.

Sonne satt, blauer Himmel: Die Ostertage haben mit bestem Frühlingswetter begonnen. Auch deshalb hat die Polizei die Kontrollen der Corona-Abstandsregeln in Parks und Grünanlagen ausgeweitet. Nach erster Einschätzung der Berliner Polizei haben sich am Karfreitag bislang allerdings die meisten an die Vorgaben gehalten, sagte eine Sprecherin am Nachmittag.

Es seien zwar viele Menschen unterwegs, etwa auf dem Tempelhofer Feld, im Schlossgarten Charlottenburg und in den Gärten der Welt. Es wurden aber keine größeren Verstöße festgestellt, hieß es.

Lautsprecherwagen, Pferde und 500 Beamte

Nach Angaben der Sprecherin waren stadtweit rund 500 Kräfte der Einsatzhundertschaften unterwegs. Dazu kämen rund 220 Beamte der einzelnen Polizeiabschnitte, die auch kontrollierten. Die Polizei fahre zudem mit Lautsprecherwagen durch die Straßen und informiere die Menschen mit Durchsagen auf mehreren Sprachen, sagte die Sprecherin. Außerdem werde man mit Pferden der Bundespolizei unterstützt, die unter anderem in den Wäldern eingesetzt werden.

Um die Verbreitung des Coronavirus einzuschränken, müssen Menschen einen Mindestabstand von 1,50 Meter halten. Gruppen mit mehr als zwei Personen dürfen nicht zusammen spazieren gehen, es sei denn, sie leben in einem Haushalt.

"Denunziantentum wollen wir nicht"

Bereits am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag hatte die Polizei die Einhaltung der Corona-Regeln kontrolliert. Dabei fertigten die Beamten neun Straf- und 66 Ordnungswidrigkeiten an. Seit dem 14. März bis Freitagmorgen registrierte die Polizei insgesamt 1.012 Straftaten gegen die Verordnung zur Corona-Eindämmung.

Laut Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) gingen zuletzt bei der Polizei viele Anrufe aus der Bevölkerung ein, bei denen Verstöße gegen die Ausgehbeschränkungen durch Mitbürger angezeigt würden. Geisel bat die Berliner um Augenmaß. "Denunziantentum wollen wir nicht", sagte er in der rbb-Abendschau am Donnerstag. "Nicht jeder Anruf löst auch wirklich einen Polizeieinsatz aus."

Wenige Verstöße auch in Brandenburg

Auch die Brandenburger halten sich nach den bisherigen Erfahrungen der Polizei mehrheitlich an die Abstandsregelungen. Landesweit mussten die Beamten am Gründonnerstag zu 137 Einsätzen ausrücken, wie Torsten Herbst, Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums, am Karfreitag auf Anfrage sagte. Das liege weit unter dem Durchschnitt seit Inkrafttreten der Maßnahmen.

Dabei mussten die Beamten 22 Ordnungswidrigkeiten und sieben Strafanzeigen aufnehmen, sowie 145 Platzverweise aussprechen. Meist seien die Abstandsregelungen nicht eingehalten worden, sagte er. Diese werden weiter kontrolliert, wie Herbst sagte. Über die Osterfeiertage seien täglich 150 Bereitschaftspolizisten zusätzlich im Einsatz.

Bei den Brandenburger Polizeidirektionen sind nach Abgaben von Herbst 47 Beamte derzeit wegen Corona nicht im Dienst. 17 davon befinden sich in häuslicher Quarantäne, die restlichen Polizisten seien vorsorglich aus dem Dienst genommen worden. Derzeit seien noch fünf positiv auf das Virus getestet worden. Insgesamt waren es über die Zeit sieben, zwei konnten inzwischen den Dienst wieder antreten.

 

Sendung: Inforadio, 10.04.2020, 17 Uhr

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